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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

DOI issue:
Vorgeschichtliche Metallzeit
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A. Bronzezeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0023
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17

ig—22 im Nordostviertel enthielten alle Leichenbrand außer 20
und 21; 15 den Rest einer verbogenen Bronzenadel.
20 mit Skelett eine Bronzenadel mit umgekehrtem Kegelkopf
und durchbohrtem Hals, nur 18,5 cm lang; am Hals verziert, am Kopf
gerippt; 21 mit Skelett, 2 gleiche kurze Bronzenadeln, diese charakte-
ristisch für jüngeren Typus. An Keramik boten die meisten nur zer-
streute Scherben, 17 eine Urne mit Fingerspitzeneindruck. 18 ein
Buckel- und bandverziertes Gefäß als Aschenurnen.
23—32 im Südostviertel.
23 gegen die Mitte barg auf einer — nicht eingetieften — Stelle
von 3x4m viele zerstreute Menschenknochen verschiedener
Skelette wirr durcheinander, dabei Scherben, Reibsteine und andere
bearbeitete Steine.
24 am Rand mit verbrannten Knochen und Scherben; 25 neben
24 gegen Westen ein auf dem Naturboden gestrecktes Skelett inner-
halb eines Steinrings.
26 südlich neben 25 ein Skelett in eine leichte Mulde gelegt mit 2 ge-
wundenen Armringen von 5 cm Lichtweite, an der Brust 2 Nadeln mit hori-
zontalen Scheibenköpfen, 19,7 und 19,4 cm lang; am Schädel ein Gefäß.
27 westlich neben 26 in einer von Steinen gedeckten Eintiefung
von etwa 20 cm lagen verbrannte Knochen und Scherben und eine
Bronzescheibe mit Mittelstachel und umgebogener Anhängeöse mit
Spuren von Deformation durch Feuer.
28 am Rand zeigte in einer Lehmschüttung von 0,65 m Gesamt-
höhe eine Art Kiste aus 4 gestellten rohen Platten, die auf einer ca. 16
bis 18 cm dicken Lehmschicht saß: darin Asche und 1 eisernes Messer
mit Halbmondspitze, sowie 3 Scherben: dies aus spätmittelalter-
licher Zeit.
29 südlich von 28 zeigte die gleiche Steinkiste und darin über
•der Asche: einige eiserne Gegenstände, 1 Reibstein, dabei einige Scherben.
30 westlich neben 29 1 Skelett mit einem zerdrückten Gefäß.
31 und 32 Leichenbrand in einer Vertiefung ohne alle Beigaben.
55 m südlich ist daselbst ein zweiter Hügel (davon Scherben
Altert.-S. A28J, weiter südlich ein dritter; beide mit Brandspuren,
offenbar dem Schluß der Bronzezeit angehörig.
Dann untersuchte Sautter einen Grabhügel auf Flur „Stein-
riegel“ Markung Hundersingen (Acker von J, Siegler, Flur-
karte SO. XVII, 29); angeschnitten im Jahre 1900 (s. Fundb. IX, 4
Hundersingen H. I und Albv.-Bl. 1901, S. 290; Altert.-S. 1147g).
Die Lage ist ähnlich beherrschend wie bei dem oben beschriebenen.
Der Hügel ist langgestreckt und eigentlich ein Doppelhügel, ebenso
ist der Aufbau jenem sehr ähnlich. Er weist außer dem früher Aus-
gegrabenen 6 Bestattungen auf, und zwar gehen Skelette und gebrannte
Leichen durcheinander. Nachbestattungen sind in der Technik kaum
von dem Alten zu unterscheiden. Altert.-S. A29.
Best. 2 mit Leichenbrand barg eine Bronzezeiturne, darin Knochen
und 3 Nadelreste von verschiedener Länge, verbrannt, und den Rest
eines Fingerrings.

l'undberiohte. XVI. 1903.

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