Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

DOI issue:
Römische Zeit
DOI article:
Knorr, Robert: Neue Sigillatafunde von Cannstatt
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0058
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
52

Fig. 18. GATVS F rückläufig, auf ziemlich derbem Schüsselchen Dragd. 27.
Scheint ein Töpfer der Gallia Belgica zu sein. Etwa Zeit Hadrians '.
Fig. 19. OFF IVD RESP M = off. Jul(i) Resp(ecti) M(ed.), auf dem
Boden eines Tellers 31 mit schönem Kerbring. Stempel des gleichen
Töpfers fanden sich schon früher in Cannstatt. Dieser Töpfer hat
nach WEI.CKER in Heiligenberg gearbeitet. Wohl Zeit Domitians
oder Trajans1 2.
Fig. 20. MARINV auf Becher 33. Gelbe Sigillata wie bei Tertius. Dieser
Stempel ist sehr häufig in Cannstatt. Der Töpfer hat in Rheinzabern
und höchst wahrscheinlich auch im Kräherwald bei Stuttgart ge-
arbeitet (vergl. Stempel Fig. 21). Wohl 2. Hälfte des II. Jahrhunderts.
(Nach Barthei, ist Marinus frühestens in das Ende des II. Jahrhunderts
zu setzen; vergl. O. R. D. Cannstatt S. 48, No. 4, und S. 55, No. 88—94;
Württ. Vierteljahrshefte XVII, S. 461, No. 27 und 28.)
Fig. 21. MARINVS F auf Becher Dragd. 33. Daß Gefäße mit diesem
Stempel im Kräherwald verfertigt worden sind, hat Barthee nach-
gewiesen3.
Fig. 22. NOVANVS auf Schüsselchen der Form 27. Von diesem Stempel
fanden sich bis jetzt in Cannstatt 6 Exemplare (vergl. Württ. Viertel-
jahrshefte XVII, No. 35—38). Ob Rheinzabernfabrikat vorliegt,
ist unsicher; wahrscheinlich ist Novanus ein Heiligenbergtöpfer. Erstes
Drittel des II. Jahrhunderts.
Fig. 23. NOVANVS auf Schüsselchen der Form 27.
Fig. 24. PIIRVINCVS (11= E) auf Schalenboden der Form Dragd. 32.
Wohl Rheinzaberntöpfer der 2. Hälfte des II. Jahrhunderts.
Fig. 25. REGINVS.F auf Becher Dragd. 33, gelbrote Sigillata. (Zu
Reginus vergl. S. 49.)
Fig. 26. REGINUS F auf Schüsselchen Dragd. 27.
Fig. 27. REGINVfS F auf Bodenstück eines Schüsselchens 27.
Fig. 28. REGINF auf Teller Dragd. 31.
Fig. 29. REGINFE auf Teller Dragd. 31. (Unten auf dem Boden 4 ge-
kreuzte Striche eingeritzt.);
Fig. 30. SVAJRAD auf Teller Dragd. 31. Der Stempel ist für Cannstatt
neu. Sehr wahrscheinlich Import von Banassac. Zeit Vespasian bis
Domitian4.
Fig. 31. TIIRTIVS F rückläufig, auf Schale Dragd. 32. Ganz weiche,
gelbrote Sigillata. Töpfer etwa der Mitte des II. Jahrhunderts5.
Fig. 32. TEJRTIVS F auf Dragd. 32, orangegelbe Sigillata.
Fig. 33. TOC[CINVS auf Teller Dragd. 31 mit sehr stark heraufgetriebener
Mitte und breitem Rand. Etwas nachlässige, wohl späte Arbeit;
sehr wahrscheinlich Rheinzaberntöpfer etwa der Mitte des II. Jahr-
hunderts.
Fig. 34. TRITVS F auf Dragd. 27. Der Stempel ist häufig in Cannstatt6.
Erstes Drittel des II. Jahrhunderts.
Fig. 35. TRIT[VSF auf Dragd. 27.
Fig. 36. TVRTVNF auf Teller Dragd. 31, unten am Boden Reste eines
Graffito. Von diesem Töpfer kommen auch vor die Stempelformen

1 O. R. L. Cannstatt S. 54, No. 65.
2 O. R. D. Cannstatt S. 54, No. 71. — Württ. Vierteljahrshefte XVII
S. 460, No. 19.
■’ O. R. D. Köngen S. 56, No. 21.
4 Terra sigillata-Gefäße von Rottweil S. 66 und Taf. XXXI u. XXXII.
5 Barthei, setzt diesen Töpfer in wesentlich spätere Zeit, s. O. R. D.
Cannstatt S. 59, No. 164—166.
6 O. R. L. Cannstatt S. 59, No. 173 und 174. — Württ. Vierteljahrs-
hefte XVII S. 463, No. 59 und 60.
 
Annotationen