Alamannisch-fränkische Zeit
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zusätzlich zu schon bekannten, fanden sich in den Orten Horkheim, Mög-
lingen, Pleidelsheim, Sontheim/Brenz und Stuttgart-Bad Cannstatt. Die
Ausweitung der Ortschaften und die Erschließung neuen Baugeländes
macht sich bemerkbar. Vom Friedhof in Sontheim/Brenz konnte noch ein
Teil untersucht werden mit schönen Ergebnissen (siehe H. Z ü r n, S. 183 ff.).
An bemerkenswerten Funden seien erwähnt das Münzgrab von Heilbronn-
Böckingen (siehe R. R o e r e n, S. 119 ff., und M. A1 f ö 1 d i, S. 134 ff.). Auch
der Sax von Rommelshausen mit Scheidenbeschläg fällt aus dem Rahmen
des üblichen Fundmaterials heraus (siehe R. Roer en, S. 146 ff.). Die
Schnalle von der Achalm bei Reutlingen erweitert den Kreis der mero-
wingischen Bergfunde (siehe auch R. Roeren, Zur Archäologie und Ge-
schichte Südwestdeutschlands im 3. bis 5. Jahrhundert n. Chr. Jahrb.
RGZM. 7, 1960, 214 ff., bes. 225 und 254; E. Kost, Spuren von Belegung vor-
geschichtlicher Bergbefestigungen Süddeutschlands in der Mittleren und
Jüngeren Großgermanenzeit. Mannus 32, 1940, 165 ff.).
Die noch kaum bekannte merowingerzeitliche Siedlungskeramik hat
eine erfreuliche Bereicherung durch die Auffindung eines Töpferofens in
Donzdorf erfahren (siehe W. Hübener, K. Natter, R. Roeren, S. 172 ff.).
Auch die Keramik von Wäschenbeuren, aus der alamannischen Siedlung,
sei erwähnt.
Altbach (Kr. Eßlingen). Beim Ausbau der Ludwig- und Staffelstraße wurden am
Schnittpunkt der beiden Straßen im August 1959 7 Gräber angetroffen.
Grab 1: a) Ornamentierte Bronzeriemenzunge, L. 9,3 cm, Taf. 47 A, 1; Bruch-
stück einer weiteren, L. noch 5,9 cm, Taf. 47 A, 2; Bronzeriemenzunge, L. 5,2 cm, Taf.
47 A, 3. — b) 35 ein- und mehrfarbige Glasperlen, 5 Bernsteinperlen, 4 kleine Bronze-
ringchen. — c) Tierzahn. — d) Ein Bronzearmring ist bei den Bergungsarbeiten ver-
schwunden.
Grab 2: Eisenmesserchen.
Grab 3: Keine Beigaben (war vom Bagger zerschnitten).
Grab 4: Eisenmesser, L. 10,4 cm.
Grab 5: a) Sax, L. 56,5 cm, mit 3 Bronzezwingen, 4 Nietköpfen von 2,8 cm Dm.
und 51 kleinen Nieten mit halbkugeligem Kopf, zum Scheidenbeschläg gehörig. —
b) Bronzeniet auf Eisenrest. — c) Eiserne Riemenzunge mit Bronze- und Silbertauschie-
rung, L. 9,2 cm, Taf. 72, 1; 5 ebenso tauschierte kleine Eisenteile, Taf. 72, 2—6. — d) Ovale
Eisenschnalle, Dm. 2,8 cm. — e) 5 unbestimmbare Eisenteile, zum Teil mit Gewebe-
resten. — f) Tierzahn.
(Skelett eines etwa 60 Jahre alten Mannes, Bestimmung durch das Anthropol. Inst.
Tübingen.)
Grab 6: a) Sax, L. 66 cm. — b) 14 eiserne glatte Riemenzungen, L. 3,3—14,4 cm,
3 kleine Bruchstücke von solchen. — c) Bronze- und silbertauschiertes Beschlägstück,
L. 6 cm, Taf. 72, 7. — d) 2 Eisenmesser, L. 11,3 und 11,7 cm. — e) 7 unbestimmbare
Eisenteile.
Grab 7: Keine Beigaben.
Die Bestattungen gehören zu einem schon bekannten Gräberfeld am Nordwestrand
des Orts (vgl. Veeck, Alamannen 212; Fundber. aus Schwaben NF 3, 1926, 139 II; NF 9,
1938, 116).
Top. K. 7222 — Verbleib: Privatbesitz G. Krapf
Benningen (Kr. Ludwigsburg). Bei Anlage eines Kanalisationsgrabens in der Ala-
mannenstraße in Höhe der Gebäude Nr. 1 bis 5 im Jahre 1961 wurde das bereits 1876
beim Bahnbau angetroffene alamannische Gräberfeld erneut angeschnitten (vgl. Veeck,
Alamannen 224; Fundber. aus Schwaben 13, 1905, 14; 14, 1906, 15). Geborgen wurde eine
Eisenlanze, L. 29,5 cm.
Top. K. 7021 — Verbleib: Privatbesitz W. Kirschler, W. Seyfferle
Berkheim (Kr. Eßlingen). Anläßlich des Neubaues Ruiter Straße Haus Nr. 16 wur-
den im Juli 1960 3 Gräber durch den Bagger angeschnitten und zum Teil zerstört. 2—3
Gräber waren vor der Besichtigung schon beseitigt.
Grab 1: Gemauertes Grab mit Deckplatte. Keine Beigaben.
Grab 2: Gemauertes Grab mit Deckplatte. 11 Glasperlen (1 blau, 5 orange, 4 rot-
braun, 1 gelb), 2 Bernsteinperlen.
Grab 3: Steinplattengrab, ohne Beigaben.
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zusätzlich zu schon bekannten, fanden sich in den Orten Horkheim, Mög-
lingen, Pleidelsheim, Sontheim/Brenz und Stuttgart-Bad Cannstatt. Die
Ausweitung der Ortschaften und die Erschließung neuen Baugeländes
macht sich bemerkbar. Vom Friedhof in Sontheim/Brenz konnte noch ein
Teil untersucht werden mit schönen Ergebnissen (siehe H. Z ü r n, S. 183 ff.).
An bemerkenswerten Funden seien erwähnt das Münzgrab von Heilbronn-
Böckingen (siehe R. R o e r e n, S. 119 ff., und M. A1 f ö 1 d i, S. 134 ff.). Auch
der Sax von Rommelshausen mit Scheidenbeschläg fällt aus dem Rahmen
des üblichen Fundmaterials heraus (siehe R. Roer en, S. 146 ff.). Die
Schnalle von der Achalm bei Reutlingen erweitert den Kreis der mero-
wingischen Bergfunde (siehe auch R. Roeren, Zur Archäologie und Ge-
schichte Südwestdeutschlands im 3. bis 5. Jahrhundert n. Chr. Jahrb.
RGZM. 7, 1960, 214 ff., bes. 225 und 254; E. Kost, Spuren von Belegung vor-
geschichtlicher Bergbefestigungen Süddeutschlands in der Mittleren und
Jüngeren Großgermanenzeit. Mannus 32, 1940, 165 ff.).
Die noch kaum bekannte merowingerzeitliche Siedlungskeramik hat
eine erfreuliche Bereicherung durch die Auffindung eines Töpferofens in
Donzdorf erfahren (siehe W. Hübener, K. Natter, R. Roeren, S. 172 ff.).
Auch die Keramik von Wäschenbeuren, aus der alamannischen Siedlung,
sei erwähnt.
Altbach (Kr. Eßlingen). Beim Ausbau der Ludwig- und Staffelstraße wurden am
Schnittpunkt der beiden Straßen im August 1959 7 Gräber angetroffen.
Grab 1: a) Ornamentierte Bronzeriemenzunge, L. 9,3 cm, Taf. 47 A, 1; Bruch-
stück einer weiteren, L. noch 5,9 cm, Taf. 47 A, 2; Bronzeriemenzunge, L. 5,2 cm, Taf.
47 A, 3. — b) 35 ein- und mehrfarbige Glasperlen, 5 Bernsteinperlen, 4 kleine Bronze-
ringchen. — c) Tierzahn. — d) Ein Bronzearmring ist bei den Bergungsarbeiten ver-
schwunden.
Grab 2: Eisenmesserchen.
Grab 3: Keine Beigaben (war vom Bagger zerschnitten).
Grab 4: Eisenmesser, L. 10,4 cm.
Grab 5: a) Sax, L. 56,5 cm, mit 3 Bronzezwingen, 4 Nietköpfen von 2,8 cm Dm.
und 51 kleinen Nieten mit halbkugeligem Kopf, zum Scheidenbeschläg gehörig. —
b) Bronzeniet auf Eisenrest. — c) Eiserne Riemenzunge mit Bronze- und Silbertauschie-
rung, L. 9,2 cm, Taf. 72, 1; 5 ebenso tauschierte kleine Eisenteile, Taf. 72, 2—6. — d) Ovale
Eisenschnalle, Dm. 2,8 cm. — e) 5 unbestimmbare Eisenteile, zum Teil mit Gewebe-
resten. — f) Tierzahn.
(Skelett eines etwa 60 Jahre alten Mannes, Bestimmung durch das Anthropol. Inst.
Tübingen.)
Grab 6: a) Sax, L. 66 cm. — b) 14 eiserne glatte Riemenzungen, L. 3,3—14,4 cm,
3 kleine Bruchstücke von solchen. — c) Bronze- und silbertauschiertes Beschlägstück,
L. 6 cm, Taf. 72, 7. — d) 2 Eisenmesser, L. 11,3 und 11,7 cm. — e) 7 unbestimmbare
Eisenteile.
Grab 7: Keine Beigaben.
Die Bestattungen gehören zu einem schon bekannten Gräberfeld am Nordwestrand
des Orts (vgl. Veeck, Alamannen 212; Fundber. aus Schwaben NF 3, 1926, 139 II; NF 9,
1938, 116).
Top. K. 7222 — Verbleib: Privatbesitz G. Krapf
Benningen (Kr. Ludwigsburg). Bei Anlage eines Kanalisationsgrabens in der Ala-
mannenstraße in Höhe der Gebäude Nr. 1 bis 5 im Jahre 1961 wurde das bereits 1876
beim Bahnbau angetroffene alamannische Gräberfeld erneut angeschnitten (vgl. Veeck,
Alamannen 224; Fundber. aus Schwaben 13, 1905, 14; 14, 1906, 15). Geborgen wurde eine
Eisenlanze, L. 29,5 cm.
Top. K. 7021 — Verbleib: Privatbesitz W. Kirschler, W. Seyfferle
Berkheim (Kr. Eßlingen). Anläßlich des Neubaues Ruiter Straße Haus Nr. 16 wur-
den im Juli 1960 3 Gräber durch den Bagger angeschnitten und zum Teil zerstört. 2—3
Gräber waren vor der Besichtigung schon beseitigt.
Grab 1: Gemauertes Grab mit Deckplatte. Keine Beigaben.
Grab 2: Gemauertes Grab mit Deckplatte. 11 Glasperlen (1 blau, 5 orange, 4 rot-
braun, 1 gelb), 2 Bernsteinperlen.
Grab 3: Steinplattengrab, ohne Beigaben.