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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 16.1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.68416#0316

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276

Alamannisch-fränkische Zeit

Weitere Gräber wurden 1893 bei Haus Nr. 12 und 1935 bei Haus Nr. 8/10 gefunden
(siehe Veeck, Alamannen 213; Fundber. aus Schwaben 1, 1893, 17; NF 9, 1938, 118).
Top. K. 7221 — Verbleib: WLM Inv. F 61/25 A. Weinmann, St. A. f. D.
Birkenfeld (Kr. Calw). Im September 1958 wurde etwa 0,5 km NW der Kirche beim
Sportplatz ein Neubau (Haus Kronenwett) errichtet. Beim Ausheben der Baugrube wur-
den durch den Bagger einige Sandsteinplatten herausgeworfen, außerdem sollen einige
Knochen im Aushub gelegen haben. An der Garageneinfahrt konnte der Unterzeichnete
noch eine Bestattung freilegen. Unter einer etwa 1,55 m langen Sandsteinplatte zeigte
sich ein WSW (Kopf)—ONO liegendes Skelett ohne Beigaben. Der Friedhof wurde erst-
mals 1930 angeschnitten (siehe Fundber. aus Schwaben NF 5, 1930, 96; Veeck, Ala-
mannen 261).
Top. K. 7117 E. Stahl
Bönnigheim (Kr. Ludwigsburg). 1. Im August 1958 wurden bei Ausschachtung der
Baugrube für den Neubau Dr. Combe auf der Parz. 1289/10 an der Straße nach Erlig-
heim am Südrand vom Ort 2 Steinplattengräber angetroffen, Funde wurden nicht
beobachtet.
Ende April 1959 fand man südlich davon auf den Parz. 1289/7—9 in der Baugrube
für den Neubau Schmid mindestens 14 Gräber, die größtenteils zerstört wurden. 4 davon
sollen Steinplattengräber gewesen sein. Aus einem der Steinplattengräber stammt ein
Eisenmesser, L. 16,5 cm.
Im Februar 1960 wurde bei Anlage eines Kanalisationsgrabens am Südrand des
Gebäudes ein Steinplattengrab angetroffen. Teile des Skeletts lagen in der Steinkiste
durcheinander, der Schädel fehlte. An Funden waren noch vorhanden:
a) 2 eiserne silbertauschierte und -plattierte Riemenzungen, L. 7,2 und 7,7 cm,
Taf. 72, 10, 11; Bruchstücke von 2 weiteren, L. noch 3,6 und 5,2 cm, Taf. 72, 8, 9. —
b) 2 eiserne Tüllenpfeilspitzen mit Widerhaken, L. 6,5 und 8,8 cm. — c) 3 U-förmig
gebogene eiserne Randeinfassungen, L. 4,5 cm, 7,2 cm, 7,5 cm, vom Scheidenbeschläg. —
d) 2 unbestimmbare Eisenteile.
Bekanntes Gräberfeld am Südrand vom Ort, vgl. Veeck, Alamannen 185; Fundber.
aus Schwaben NF 14, 1957, 207.
Top. K. 6920 — Verbleib: WLM Inv. F 61/23 K. Seeger, St. A. f. D.
2. Siehe S. 239.
Böttingen (Kr. Tuttlingen). Beim Ausschachten der Fundamente zu einem Neubau
im Bereich des Anwesens von Landwirt W. Flad in der „Brechgasse“ (Parz. 3334/35)
wurden im Herbst 1956 eine Reihe von Alamannengräbern eines schon bekannten
Friedhofs (siehe Veeck, Alamannen 290) angeschnitten. Aus einem dieser Gräber stammt
die schöne in Fundber. aus Schwaben NF 15, 1959, 77 ff. veröffentlichte Glasperlenkette.
Weitere Grabstätten wurden durch den Unterzeichneten und durch G. Krähe am
27.Z28. März 1957 sowie durch die Lehrer des Orts, Ehrensperger und Leiß, am 2., 3., 4.
und am 8./9. Mai 1961 freigelegt. Die Gräber lagen am flachen Hang in einer Tiefe von
30—60 cm.
Grab 1: Wände aus Kalksteinplatten, mit Resten eines Holzsargs, Skelett in der
Westhälfte gestört. Beigabe: Eisenrest am linken Unterarm.
Grab 2: Steinplattengrab. Mann, Kopf im W, nach N blickend. Beigaben: Links
vom Schädel Eisenlanzenspitze, L. 33,5 cm; Eisenmesser, L. 16,2 cm, in der linken Hand.
Grab 3: Steinplattengrab. Frau, Kopf im W, nach S blickend. In der Halsgegend
Glas- und Bernsteinperlen.
Grab 4: Gestörtes Skelett. Ohne Beigaben.
Grab 5: Skelett gestört. Vermutlich Frau. Beigaben: Glas- und Bernsteinperlen.
Grab 6: Steinplattengrab. Mann, Kopf im W. Beigaben: Eisenlanzenspitze bei
der rechten Schulter, L. 35 cm; Sax, L. 63 cm, bei der linken Hand, Spitze zur Schulter
gerichtet. Etwa 10 cm über der Spitze des Saxes eiserner Schildbuckel mit silbernen
Nieten, H. 10,5 cm.
Grab 7: Unter dieser Bestattung lagen Reste eines weiteren Skeletts.
Grab 8: Skelettgrab in Hockerstellung. Beigaben: eiserne Riemenzunge, silber-
tauschiert, Gefäßscherben.
Grab 9: Skelettgrab. Kopf im W. Ohne Beigaben.
Grab 10/11: Zwei Skelette übereinander. Oberes Grab: Kopf im W. Beigaben:
Eisenschnalle in der Gürtelregion, in der linken Hand Tierzahn, ferner Teil einer eiser-
nen Fibel (Spirale mit Nadel). — Unteres Grab: Frau, Kopf im W. Beigaben: 2 Bronze-
ohrringe, Dm. 6,9 cm. Im Bereich dieses Doppelgrabes: Streuscherben.
Zwischen den Gräbern fand sich ferner ein Fragment eines römischen Spiegels aus
Weißmetall.
Top. K. 7818 — Verbleib: Heimatmuseum Tuttlingen A. Rieth
 
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