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Furtwängler, Adolf
Beschreibung der geschnittenen Steine im Antiquarium — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.3974#0032
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i8

Archaisch.

167 (S. 4562.) Karneol. Griechenland.
Skarabäus mit Rest von eisernem Bügel in

der Durchbohrung. Kampf von Löwe und Stier;
der Löwe beisst in den Rücken des Stieres.
Am Stiere ist nur ein (langes) Hom angegeben.
Einfache Linie als Rand. Derb, flüchtig.

168 (M.Inv. 8225.)QuergestreifterSardonyx,
verbrannt. Aus Smyrna erw.

Skarabäus. Ein Löwe zerfleischt einen auf
dem Rücken liegenden Stier, indem er in den
Bauch beisst. Der Löwe ist grösser als der
Stier gebildet. Strichrand. Vgl. die sehr ähn-
liche Gruppe auf dem Skarabäus aus Cypem
Cesnola-Sterri, C)'pern, Taf. 81,21.

169 (M. Inv. 8259.) Karneol. Aus Rom erw.
Kleiner Skarabäus. Ein im Knie gebogenes

menschliches Bein nebst Penis, geht in den Vorder-
körper eines Pferdes über. Eine Kugel zur Raum-
füllung. Strichrand. Zierliche griechische Arbeit.

170 (T. II, 27; W. II, 1750.) Karneol.
Kleiner Skarabäus. Ein Panther nach r.,

den Kopf umwendend; vorn an der Brust
trennen sich Kopf und Hals eines weidenden
Rehes los; das Thier hat also zwei Köpfe. Strich-
rand. Flüchtig.

171 (S. 4549.) Karneol. Athen oder Korintli.
Kleiner Skarabäus. Adler mit gesenktem

Kopfe. Nur einfache Randlinie. Flüchtig.

172 (S. 4552.) Karneol. Eleusis.
Kleiner Skarabäus. Löwe aufgerichtet, Kopf

umwendend. Aeusserst flüchtig. Ohne Rand.

173 (S. 4615.) Weiss verbrannter Karneol.
Samml. Panofka. Abdruck in den Impr.
dell' Inst. V, 45, 46.

Skarabäoid, an allen vier Seiten mit Gra-
vierung geziert, a. Auf der geraden unteren
Fläche: Löwe nach r.; über dem Rücken kleiner
Delphin; unten Grundlinie, im Exerg darunter
ein Kom. Strichrand. — b. Auf der konvexen
Oberseite: Viergespann von vome; die Pferde
sind alle etwas schräg gestellt, also verkürzt ge-
bildet. Der Lenker, anscheinend nackt, erhebt
den r. Arm. Grundlinie; im Exerg darunter
Zickzack mit horizontalen Strichen gefüllt. Strich-
rand. — c. Auf der einen Aussenseite: Greif und
Löwe zerfleischen einen Hirsch. — d. Auf
der anderen Aussenseite scheint sich dieselbe
Darstellung wiederholt zu haben, nur dass der
Löwe hier den Hinterleib des Thieres anfällt,
während er ihm dort in den Hals beisst. Der
Greif und der Vordcrtheil des Hirsches ist hier

weggebrocheir. Gute griechische Arbeit vom
Anfang des 5. Jahrh.

174 (S. 461.6.) Karneol. Griechenland. Abg.
Imhoof-Blumer u. Keller, Thier- u. Pflanzen-
bilder, Taf. 19, 4.

Skarabäoid. Stier, langsam nach 1. schreitend;
nur ein Hom angegeben; horizontale Grund-
linie. Vortreffliche Arbeit strengen Stiles.

175 (S. 4613.) Harter schwarzer Stein (Jaspis).
Samml. Pourtales. Abg. Imhoof-Blumer u.
Keller, Thier- u. Pflanzenbilder, Taf. 19, 26.

Skarabäoid. Säugende Kuh, die den Kopf
nach ihrem Kalbe umwendet. An der Kuh ist
nur ein Hom angegeben; ihr Schwanzende ge-
dreht. Strichrand. Ausgezeichnete Arbeit strengen
Stiles ; die Gravierung schön poliert.

176 (S. 4640.) Karneol. Griechenland.
Skarabäoid. Kauernder Negersklave von

vorne; beide Hände auf dem r. Knie, dahin
er auch den Kopf neigt; am r. Arme hängt
ein Aryballos am Bande. Er scheint schlafend
gedacht; vgl. die von R. v. Schneider gesammelten
Darstellungen, Jahrb. österr. Kunsts. III S. 3 ff.;
IV, S. 32of. Strichrand. Grundlinie, Exerg mit
gekreuzten schrägen Strichen gefüllt. Bauch und
Brust sind ungeschickt, fast ohne Modellierung
gebildet, besser Kopf und Beine. Strenger Stil.

c. Steine anderer Formen.

177 (S. 4664a.) Chalcedon. Aegion. Bespr.
in Roscher's Lexikon I, Sp. 2159, z. /ff.

Ovaler Ringstein (in modernen goldnen Ring
gefasst). Auf der konvexen Oberfläche: Bärtiger
Herakles, in der R. die Keule, in der L. Bogen
und Löwenfell. Auf seiner r. Schulter sitzt eine
Eule. Er steht auf dem r. Bein fest (dies ist
von vom gebildet), das 1. hat er etwas ent-
lastet mit voller Sohle zur Seite gesetzt (es ist
im Profil gebildet); der übrige Körper wird
von vorne gesehen. Der Kopf ist nach seiner
L. gewendet. Horizontale Grundlinie. Aus-
gezeichnete Arbeit strengen Stiles, vom Anfang
des 5. Jahrh.; die Muskulatur der Arme und
des Bauches sehr ausgeführt. Stilstufe des sog.
Apollon auf dem Omphalos.

178 (S. 4529-) Bergkristall. Griechenland.
Sechseckiger Stein; der Rücken

mit sechs Facetten. Auf diesen
die Inschrift -EhNO^tMl (das
erste Zeichen Ligatur für Exe?).
Erst nach Anbringung der In-
schrift wurde die oberste Fläche des Steines
 
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