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Furtwängler, Adolf
Beschreibung der geschnittenen Steine im Antiquarium — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.3974#0049
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Griechische Steine.

Ganymed und der 1. Flügel des Adlers, der
ihn emporträgt; auch ein Stück vom Bauche
des Adlers und die Kralle an der r. Hüfte
des Ganymed ist noch zu sehen. Ganymed
ist ohne Gewand, er wandte den Kopf und
ebenso den 1. Arm empor. Ganz vorzügliche
Arbeit des 4. Jahrh., dem Steine des Olympios
zunächst verwandt (sowol in der Modellierung
des Körpers als namentlich in der Bildung des
Flügels.

353 (T. VIII, 196; W. VII, 160.) Karneol.
Abg. Imhoof-Blumeru. Keller, Thier- u. Pflanzen-
bilder, Taf. 22, 6; S. 134. Vgl. Stephani,
Compte rendu 1865, S. 99 Anm. 1.

Ein Reiher läuft auf eine Schlange los.
Vorzügliche Arbeit, dem Stil des Olympios ver-
wandt.

354 (T- II, 93 ; W. II, 456.) Braunrother
Sard. Abg. Gravelle, pierres gravees II, 33.

Triton mit in der R. erhobenem Dreizack,
in der L. Steuerruder. Unbärtig, wirres Haar.
Von den Hüften ab geht er in zwei Fischleiber
über. Unten zwei Delphine. Strichrand. Her-
vorragend schöne Arbeit, etwa um Alexanders
Zeit.

355 (T. III, 938 ; W. II, 1437.) Nicolo.
Abg. Müller-Wieseler, Denkm. a. Kunst, Taf.
39,451. Vgl. Welcker im Rhein. Museum
1839, S. 601.

Ein geflügelter Jüngling mit kurzen sich
etwas sträubenden Haaren (nicht Strahlen um
den Kopf, also auch nicht Helios!) hält in der
R. halb erhoben etwas, das wahrscheinlich ein
Blitz sein soll; doch ist dies nicht über allen
Zweifel deutlich. Er legt die L. auf die Schulter
eines zu seiner L. stehenden, fast nur halb so
gross, aber gleich erwachsen gebildeten Jüng-
lings mit kurzem Haare, darin ein Blumenkranz
liegt; derselbe hält in der L. einen längeren
oben verdickten Stab, der wol ein Thyrsos
sein soll; von dem 1. Unterarme herab hängt
eine breite Tänie, die um den Arm gewickelt
ist, wie bei Siegern zuweilen; in der gesenkten
R. hält er etwas nicht ganz deutliches ; sicher
ist es keine Traube, wahrscheinlich ein Blumen-
kranz. Vielleicht Alkibiades unter dem Schutze
seines blitztragenden Eros, eine Komposition
im Geiste des Aristophon? Ausgezeichnete
Arbeit, kaum jünger als die erste Hälfte des
4. Jahrh.

356 (T. IV, 4; W. III, 76.) Schwarzer Jaspis.
Acheloos (Stier mit Menschenkopf), darüber

eine fliegende Nike. Ganz wie auf den Münzen
von Neapolis. Grossgriechisch, 4. Jahrh.

357 (S. 4664.) Chalcedon. Konstantinopel.
Samml. Pourtales. Abg. Imhoof-Blumer u.
Keller, Thier- u. Pflanzenbilder, Taf. 19, 24;
S. 119.

Flachkonvexe Bildfläche. — Eine Kuh,
nach r. schreitend; sehr naturwahr. Vorzüg-
liche Arbeit.

358 (T. VIII, 174; W. I, 20.) Chalcedon.
Ein Falk steht auf einem Beine; und wendet

den Kopf um; er wird vom Rücken gesehen.
Eigenthümliche prachtvolle griechische Arbeit.
Das Gefieder ist nicht mit dem Rade, sondern
mit der Graviernadel flach eingeritzt, so dass
es im Abdrucke kaum sichtbar ist.

359 (T. IV, 419; W. III, 178.) Karneol von
schönster Klarheit und Farbe. Erw. Stephani,
Compte rendu 1864, S. 71, Anm. 9.

Ein Greif steht rittlings über einem nieder-
geworfenen Hirsch und beisst ihm in den Hals.
Der Greif hat Adlerschnabel und spitze Ohren,
doch auf dem Nacken eine löwenartige Mähne
und in der Mitte zwischen den Ohren, wie es
scheint, ein Hörn. Eine meisterhafte griechische
Arbeit wol des 4. Jahrh.

360 (T. II 87; W. VII, 52.) Karneol. Abg.
Imhoof-Blumer u. Keller, Thier- u. Pflanzen-
bilder, Taf. 15, 62; S. 97. Vgl. Keller, Thiere
des klass. Alterthums S. 160 Anm. 30.

Flach konvexe Bildfläche. Zwei Hunde
oder Wölfe zerfleischen einen auf den Rücken
gefallenen Esel. Strichrand.

361 (T. II, 86; W. III, 167.) Karneol.
Zwei geflügelte Pferde neben einander; das

eine streckt wiehernd den Kopf vor. Es sind
nur zwei Flügel angegeben, doch offenbar beide
Thiere geflügelt gedacht. Strichrand. Sehr
lebendige Arbeit.

362 (T. II, 85; W. VII, 132.) Sehr klarer
Karneol. Abg. Imhoof-Blumer u. Keller, Thier-
u. Pflanzenbilder, Taf. 23,47; S. 144.

Eine Sandwespe. Strichrand.

363 (T. VIII, 21; W. VII, 71.) Karneol.
Abg. Imhoof-Blumeru. Keller,Thier-u.Pflanzen-
bilder, Taf. 14,32; S. 87.

Ein Löwe (ohne Mähne) oder Panther
(ohne Flecken) beisst einem gestürzten Dam-
hirsch ins Genick. Sehr flüchtig.

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