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lichung umfassen doch mehr oder weniger überall
die gleichen Gebiete. Die gegebenen Inhalte sind
eben das Primäre; eine Kulturgemeinschaft ver-
sucht ihre besondere Auffassung in ihnen best-
möglich zu erfüllen, zieht höchstens diejenigen
vor, in denen sie die eigene Auffassung am besten
ausdrücken kann. Wie die ruhenden Inhalte dem
italienischen Sinn für die Handlung nicht entspre-
chen und eigentlich auch nie ruhend gestaltet sind,
so ist umgekehrt die Darstellung der Bewegung

im wirklichen Sinne des Wortes der Begrifflichkeit
des Franzosen fremd. Sie wird immer als Beschaffen-
heit aufgefaßt und bei jeder Gelegenheit in Ruhe-
stellung umgesetzt, um als geklärter Begriff in das
einheitlich-gleichzeitige Geschehen eingefügt zu
werden. Schon Jahrhunderte vor der scharfen
vernünftigen Forderung nach einem Einheitsge-
schehen, wie sie im 17. Jahrhundert für die Bühne
aufgestellt wurde, finden sich in Frankreich alle
Ansätze zur späteren Entwicklung enthalten.

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