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Die Gartenkunst — 13.1911

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Hoemann, Reinhold: Streifzüge durch Garten und Park, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20813#0130

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122

DIE GARTENKUNST.

XIII, 7

acaulis über dichtem,
moosartigem Polster
prachtvoll mit leuch-
tendrosa Blüten, (es
gibt auch eine weiße
Abart); die niedrigen
Phlox zeigten den letz-
ten Blütenrest, aber
Aubrietien waren noch
in vollem Flor. Vier
neue großblumige Ar-
ten fielen besonders
auf, es waren die rosa-
farbeneAubrietiaMoer-
heimi, die dunkelvio-
lette Dr. Muls, die
prachtvolle, lavendel-
blaue Lavendel und
die rote Leichlini crim-
son. Und doch, sind
sie in der Felspartie
oder auf der Stauden-
mauer schöner wie die
einfache Tauricola?!
Weniger prächtig, aber
doch gut und anmutig
wirkte das blühende

Friedhof in Buttstädt: Alter Grab- Moos Pyxidanthera Friedhof in Buttstädt: Alter Grabstein,

stein. Phot. W. Riehl, Saaleck. barbata. Die Pflanze Phot. W. Riehl, Saaleck.

ist kein Moos, auch

keine Staude, sondern ein winziger, immergrüner Alpen- grüne Polster sich dicht um den Fels schmiegten; auch
Strauch, der kleine rasenartige Polster bildet, die nun diese Polster waren mit zahlreichen weißen Blüten dicht
im Mai über und über mit kleinen, in der Knospe roten, überdeckt. Arabis Halleri und Halleri rosea mit weißen,
aufgeblüht weißen Blüten überzogen sind. Aus der bezw. rosafarbenen Blüten waren ebenfalls recht ansehn-
Arabisfamilie fielen mir auch einige Arten vorteilhaft lieh. Diese hübsche Gänsekresse will aber etwas feucht
auf, es war Arabis Sturii, deren dichte, saftigdunkel- stehen und Schutz gegen allzustarke Besonnung haben.

Iberis „Schneeflocke", eine kriechende,
auch zu Einfassungen recht geeignete
Schleifenblume, war so mit weißen Blu-
men überschneit, daß von dem dunklen
Laub überhaupt nichts zu sehen war.

Sehr prächtig wirkte nach all den
lichten Farben der Enzian, Gentiana acau-
lis, mit seinem satten, tiefen Blau. Er
darf im Alpinum aber nicht direkt im Ge-
rolle stehen, verlangt vielmehr einen leh-
migen Boden auf kleinen mattenartigen
Flächen zwischen den Felsen, dann aber
wird er prachtvoll und sein klares Blau
wird von keiner andern Blume übertroffen.

Die Glockenblumen erblühen zu-
meist erst im Juni, aber eine besonders
frühe alpine Art, Campanula saxifraga,
blühte jetzt schon mit großen, violettfar-
benen Glocken. Einen eigenartigen Kon-
trast zu dieser Glockenblume bildete
dann Houstonia serpyllifolia. Sie hat ganz
Friedhof in Zwätschen bei Jena: Dorfkirche. Phot. W. Riehl, Saaleck. wieder den Charakter des echten Alpen-
 
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