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Die Gartenkunst — 13.1911

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Brandes, Gustav: Die Umgestaltung der Festungswälle in Stade
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https://doi.org/10.11588/diglit.20813#0221

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XIII, 12 DIE GARTENKUNST. 213

Die Umgestaltung der Festungswälle in Stade.

Von Gustav Brandes, Bremen.

Als die deutschen Städte sich daran machten, ihre Städtebaukunst beurteilten. Wie konnten sie ahnen,

alten Festungswerke zu beseitigen, da ahnte man wohl daß sich die Einwohnerzahlen in einem Jahrhundert

so gut wie nirgends , daß einmal eine Zeit kommen womöglich verzehnfachen würden! Daß die damals

würde, welche die möglichste Erhaltung der Anlagen entstehenden, freundlichen Gartenreviere vor den Toren

oder doch deren Freihaltung von jeder Bebauung dringend so bald lärmenden Geschäftsstraßen mit engbrüstigen,

fordern könne. Man war im Gegenteil meistens froh, hohen Häusern weichen würden! Daß die alten Stadt-

das Gewinkel dumpfer Gassen mit einem ausgiebigen teile in kurzer Zeit von weitausgreifenden Vorstädten

Streifen Bauland umgeben zu können, das besonders umgeben sein würden, die dem Festungsgürtel die

für Theater, Schulen, Museen, Justizgebäude und Ka- Rolle einer Durchlüf tungszone zuweisen würden ! Das

sernen vorzügliche Plätze in unmittelbarer Nähe der Schlagwort von den „Lungen der Großstadt" konnte

Stadt bot. In vielen Fällen wurde auch die überall auf- damals nicht geprägt werden.

tauchende neue Eisenbahn auf dem eingeebneten Ter- Wohl aber hätte man die Bebauung der Wälle

rain entlang geführt, die wiederum ein leicht erreich- fernhalten können, hätte man wenigstens ihre Bedeu-

bares Bahnhofsgebäude verlangte. Oder die Anlage tung als Spaziergänge in nächster Nähe der Stadt

einer breiten, mit Bäumen bestandenen Wallstraße bot rechtseitig erkannt. Die Stadt Bremen darf sich

erwünschte Gelegenheit zu lohnendem Grundstücksver- glücklich schätzen, daß in ihren Mauern Männer

kauf in mageren Zeiten. Bestenfalls blieben zwischen lebten, die diesen Gedanken zur rechten Zeit verwirk-

den Gebäuden einige kümmerliche Reste übrig, die als lichten. Im Jahre 1802 beschlossen dort Senat und

Schmuckplätze gärtnerisch ausgebildet wurden. Bürgerschaft, „die Wälle und Brustwehren der alten

Es wäre unbillig, wollte man die Stadtväter jener Befestigungswerke abzutragen und diese, sowie die ganze

guten, alten Zeit heute darob schelten, daß sie die breite und geräumige Umgebung des Stadtgrabens in

Situation nicht vom Standpunkt unserer modernen freundliche Gartenanlagen und terrassenförmige Spazier-

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Stade im Jahre 1775.
 
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