Jagdschloß Wolfsgarten. Ansicht des Hauptgebäudes vom Schloßhof aus.
Aufnahme von Susanne Homann, Darmstadt.
sich gern dort auf und hat viel für seine Aus- In keinem der Gärten wird besonderer Auf-
gestaltung und Verschönerung getan. wand durch Pflanzenschmuck getrieben; Rosen,
Besondere Vorliebe bringt er den Gärten Obstbäume, Reben u. a. Schlinger, Stauden bilden
entgegen, mit denen die Gebäude umgeben sind. die Bepflanzung. Gerade durch diese Beschrän-
Früher waren es Obst- und Gemüsegärten ein- kung kommt der reizvolle Eindruck zustande,
fadister Art. Unter Beibehaltung ihres Baum- Weiterhinwirkt die Abgeschlossenheit der einzel-
wuchses und ihrer Grundformen hat sie der nen Teile, die zur Folge hat, daß alle Einzelheiten
Großherzog mit viel Feingefühl zu einer Reihe gut zur Geltung kommen und ihre Aufgabe im
von Sondergärten umgestaltet, von denen jeder Rahmen der raumgestaltenden Absicht erfüllen,
für sich ein abgeschlossenes Werk bildet. Alle Das gilt auch von dem ausgiebigen Schmuck
sind beherrscht von der Stimmung, die jene der Gärten mit Bildwerk, Brunnen, Bänken u. dgl.
schlichte Schönheit bei uns auslöst, die zustande Es sind alles keine auffallenden Stücke, aber
kommt, wenn ein sicherer Geschmack bei der jedes mit sicherem Gefühl ausgewählt und an
Wahl der Mittel die Hand führt. Es erscheint den richtigen Platz gestellt,
dann alles wie selbstverständlich, jedes fügt sich Herrscht in allen diesen Gärtchen strenge
dem Rahmen ein, nirgends treten Einzelheiten Regelmäßigkeit, durch die Freiheit desPflanzen-
über Gebühr her vor —alles scheint aus einem Guß! wuchses gemildert, so sind die den Ubergang zu
Solche Gärten sind an der Südseite, von den benachbarten Waldungen bildenden Teile in
schönen Fichtenhecken umschlossen, der Kavalier- ganz freier Weise gestaltet. Ausgedehnte, mit
garten und der Mohngarten, an der Ostseite ein dichtem Heidekraut bewachsene Flächen er-
größerer Obst- und Gemüsegarten, der nach strecken sich nach Norden. Malerische Gruppen
außen hin durch eine rebenumsponnene Pergola von Fichten und Laubbäumen beleben die Heide,
abgeschlossen ist. Ganz in Mauern eingeschlos- Lauschig und stimmungsvoll ist am Waldrand
sen ist ein kleines Gärtchen an der nördlichen das Gärtchen der großherzoglichen Kinder ein-
Giebelseite des Schlosses, das mit seinen durch gerichtet, von dem die Gartenkunst früher schon
scharfe Buchsbaumkanten eingefaßten Rasen- eine Abbildung veröffentlichte. (Jahrgang 1908,
feldern, den mit Stauden bewachsenen Rand- Seite 164.)
beeten ringsum, einem alten Ziehbrunnen und Auch nach Westen und Süden erstrecken sich
einigem Bildwerk fast den Eindruck eines ver- solche freie Anlagen. In südwestlicher Richtung,
schwiegenen alten Klostergärtchens erweckt. Der wo malerische alte Eichen in lockerem Bestand
entsprechende Garten auf der anderen Giebel- angetroffen werden, sind große Strecken mit
seite ist zu einem Vogelgehege eingerichtet. üppig gedeihendenRhododendron in reicher Fülle
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Aufnahme von Susanne Homann, Darmstadt.
sich gern dort auf und hat viel für seine Aus- In keinem der Gärten wird besonderer Auf-
gestaltung und Verschönerung getan. wand durch Pflanzenschmuck getrieben; Rosen,
Besondere Vorliebe bringt er den Gärten Obstbäume, Reben u. a. Schlinger, Stauden bilden
entgegen, mit denen die Gebäude umgeben sind. die Bepflanzung. Gerade durch diese Beschrän-
Früher waren es Obst- und Gemüsegärten ein- kung kommt der reizvolle Eindruck zustande,
fadister Art. Unter Beibehaltung ihres Baum- Weiterhinwirkt die Abgeschlossenheit der einzel-
wuchses und ihrer Grundformen hat sie der nen Teile, die zur Folge hat, daß alle Einzelheiten
Großherzog mit viel Feingefühl zu einer Reihe gut zur Geltung kommen und ihre Aufgabe im
von Sondergärten umgestaltet, von denen jeder Rahmen der raumgestaltenden Absicht erfüllen,
für sich ein abgeschlossenes Werk bildet. Alle Das gilt auch von dem ausgiebigen Schmuck
sind beherrscht von der Stimmung, die jene der Gärten mit Bildwerk, Brunnen, Bänken u. dgl.
schlichte Schönheit bei uns auslöst, die zustande Es sind alles keine auffallenden Stücke, aber
kommt, wenn ein sicherer Geschmack bei der jedes mit sicherem Gefühl ausgewählt und an
Wahl der Mittel die Hand führt. Es erscheint den richtigen Platz gestellt,
dann alles wie selbstverständlich, jedes fügt sich Herrscht in allen diesen Gärtchen strenge
dem Rahmen ein, nirgends treten Einzelheiten Regelmäßigkeit, durch die Freiheit desPflanzen-
über Gebühr her vor —alles scheint aus einem Guß! wuchses gemildert, so sind die den Ubergang zu
Solche Gärten sind an der Südseite, von den benachbarten Waldungen bildenden Teile in
schönen Fichtenhecken umschlossen, der Kavalier- ganz freier Weise gestaltet. Ausgedehnte, mit
garten und der Mohngarten, an der Ostseite ein dichtem Heidekraut bewachsene Flächen er-
größerer Obst- und Gemüsegarten, der nach strecken sich nach Norden. Malerische Gruppen
außen hin durch eine rebenumsponnene Pergola von Fichten und Laubbäumen beleben die Heide,
abgeschlossen ist. Ganz in Mauern eingeschlos- Lauschig und stimmungsvoll ist am Waldrand
sen ist ein kleines Gärtchen an der nördlichen das Gärtchen der großherzoglichen Kinder ein-
Giebelseite des Schlosses, das mit seinen durch gerichtet, von dem die Gartenkunst früher schon
scharfe Buchsbaumkanten eingefaßten Rasen- eine Abbildung veröffentlichte. (Jahrgang 1908,
feldern, den mit Stauden bewachsenen Rand- Seite 164.)
beeten ringsum, einem alten Ziehbrunnen und Auch nach Westen und Süden erstrecken sich
einigem Bildwerk fast den Eindruck eines ver- solche freie Anlagen. In südwestlicher Richtung,
schwiegenen alten Klostergärtchens erweckt. Der wo malerische alte Eichen in lockerem Bestand
entsprechende Garten auf der anderen Giebel- angetroffen werden, sind große Strecken mit
seite ist zu einem Vogelgehege eingerichtet. üppig gedeihendenRhododendron in reicher Fülle
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