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Die Gartenkunst — 30.1917

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Becker, E.: Ein Darmstädter Hausgarten
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https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0045

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sorgt der Vogelbrunnen, der in dieser wasser- Märzbecher —, die später durch Sommerblumen

armen Gegend keinen Augenblick unbenutzt überpflanzt werden, stehen hier weiße Lilien

bleibt und manch heitres buntes Bildchen stellt, vor Rittersporn, dieser wechselt mit hohen Stau-

Mit den seitlichen Hecken von Taxus und Hain- denastern; früher erscheinen die in Farbe und

buche — Hainbuche in schöne Form gebracht Form gleich märchenhaften Darwintulpen. Oder

auch nach dem Obstgarten hin — laufen breite — ein anderes Bild — goldbraune und blaue

Streifen von Wildrosen, die ihre hochauflodern- Iris, dazwischen Fingerhut und Glockenblume,

den, blütenschwe- auch hier immer,

ren Zweige in un- dutzendweise zu

gebändigter Fülle Trupps vereinigt,

nach allen Seiten Darwintulpen,

verschwenden und Auch in den mitt-

die Regelmäßig- leren Staudenra-

keit der Beete in batten, die von

malerische Unge- / bunten, goldfarbe-

bundenheit auflö- ._-p_^_ \ nen, roten und lila

sen.Daßindenver- J&s \§ Primeln eingefaßt
sd^iedenen Hecken ^^^^^^^^^^^^^ ^ '"^i^^t^^^^^^^^^^ ^n^' ^ ^u^Pen *n

Garten vorhande- \ ■;% , j \% jL'i,' ' ."' • •; / *f ner Erde sprießen,

nen Beete sind mit t.' i^^HKjÖK ~ B^HwaKvi? -« 'm ">un*em Reigen

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umgeben von Erd- ^H^^^^^^- "'%< * '* % und Scilla verteilt,

beerbeeten und ^^^^ H> _ ^^^^^^^^ ^r°CU-S ums°ume^n

siehe, Aprikosen M™™^fl>-,,i'-""4-i*--1 ' *■• ~"J ~ •jbK-"--- - ^ chenBaumscheiben

Und Quitten trägt BIick aus dem Obstgarten na* dem Rosengarten. mjt bunten Krän-

im Gpnensatz zu Aus dem Garten Dr- Becker in Darmstadt. (4 d. Lagepl.) u: erster

im IjegenSaXZ ZU Aufnahme von Kunstgewerbephotograph Rost, Darmstadt. Zen> ßin erster

dem hochstäm- warmer Frühling s-

migen Beerenobst der anderen. Den von Spa- abend in solch stillem Garten, das blasse Leuch-

lieren eingefaßten Hauptweg entlang laufen ten der unzähligen zartesten Kelche, denen die

zwei Staudenrabatten, die nach Höhe, Farbe und junge aufbrechende Erde ersten wehmütig herben

Blütezeit richtig zu bepflanzen, ein ebenso an- Duft sendet, das Amsellied, das all dies vereint

ziehendes wie schwieriges Unternehmen bildete, in seine Flötentöne, halb Jubel, halb Trauer —

das erst nach manchem Fehlschlag gelang. Auch das zu erleben, ist immer wieder neu geschenktes

die Seitenrabatten, obwohl mit Obst durchsetzt, Glück. Und diesem Abend folgen andere, folgt

haben allmählich einen wundervollen Stauden- Sommerglut und Herbstpracht, und unaufhörlich

flor erhalten. Eingefaßt von einem Streifen schenkt der Garten in nimmermüdem, wunder-

Zwiebelgewächsen — weiße Narzissen und gelbe barem Wechsel. E. B.

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