Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 30.1917

DOI Artikel:
Ammann, Gustav: Geleitworte zu den Arbeiten von Otto Froebels Erben, Zürich
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0093

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Abb. 8. Schaubild I.

zum Bogen ausgerundeten Seite mit
Spalierlinden bepflanzt, deren Kronen
sich auf das Gesimse der seitlichen
Mauern legen.

Wenden wir uns vom gleichen
Standpunkte aus etwas mehr gegen
Osten, so liegt in der Tiefe, zwischen
Birnbäumen versteckt, der Gemüse-
garten (Abb. 9, S. 87). Breite Schnitt-
blumenrabatten begleiten ihn. Das
Auge streift durch die blumigen Wiesen
hinab zum See, der zwischen den letz-
ten Bäumen hervorleuchtet und hinter
welchem an klaren Tagen die Berge
des Zürcher Oberlandes auftauchen.

Die beiden Abbildungen 4, 5, S. 84
zeigen vom Hoftore und aus dem
Sträucherwäldchen gesehen den her-
vorragenden Punkt, von welchem wir
eben die Aussicht betrachteten. Drei
Akazien betonen ihn, und einige
Sträucher des kanadischen Hollunders
mit seinen mächtigen Blütenscheiben
vervollständigen die Gruppe. Sie wurde
mit Absicht geschaffen, um den Hori-
zont zu durchschneiden, und bildet ein
die sich wie ein Band vor den nachbarlichen wichtiges Glied, teils als Vordergrund zu den
Grashügel legen und diesen dadurch erst recht Fernblicken, teils als Abschluß und Hintergrund
zur Geltung bringen. Viel Sanddorn (Hippophae für die Ansichten aus dem Garten und gegen das
rhamnoides) ist darunter, dessen graue Farbe Landhaus.

und ganzer Habitus gut zu den rosenroten Wir verlassen diesen Punkt und wandern

Astilben paßt. Später im Jahre zieren ihn die über die Rosenterrasse, um einen Blick in den
orangefarbenen Früchte. Der Hof ist auf seiner westlichen Garten zu werfen (Abb. 2, S. 82). Ein

flacher Spielrasen wird durch Stauden-
rabatten abgeschlossen. Mächtig tür-
men sich die Stengel und Blütenschäfte
desHeracleumMantegazzianum an der
Ecke empor, wo die Rabatte zurück-
weicht, um rings um eine Bank eine Blü-
tennische zu bilden. Zwei Goldweiden
krönen diesen westlichen Aussichts-
punkt, der einen Ausblick ins Sihltal
und auf die bewaldeten Höhen der
Albiskette gestattet. Dem Charakter
und späteren Schatten dieser Bäume
ist durch Anpflanzung der Waldflora
Rechnung getragen. Spiraeen, Finger-
hut, Campanula pyramidalis u. a.
blühen vor der Hainbuchenhecke, die
sie gegen die heftigen Westwinde
schützt. Die übrige Staudenrabatte ist
regelmäßig bepflanzt: Hauptblüher im
Frühjahr weiße und blaue Miniatur-
Hyazinthen, später Rittersporn in dun-
keln und hellen Arten, dann Phlox
decussata und Anemone japonica,
im Herbst Aster Amellus und Hy-
briden. Die Rabatte ist eingefaßt
Abb. 9. Schaubild HL mit dem weißen Phlox suffruticosa

Gartenanlage Geiser, Langenthal. 0. Froebels Erben, Zürich. Snowdon, der beinahe das ganze

91
 
Annotationen