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Die Gartenkunst — 30.1917

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Ammann, Gustav: Geleitworte zu den Arbeiten von Otto Froebels Erben, Zürich
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https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0094

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Gartenanlage Geiser, Langenthal. Otto Froebels Erben, Züridi.

Abb. 10. Bepflanzungsplan. Maßstab ungef. 1:3121/2.

Jahr blüht. Zwischen ihn sind Campanula glo-
merata superba gepflanzt, davor die dankbare
Campanula carpathica als Abschluß gegen den
Rasen. Im Rücken der Rabatte steigt das Ge-
lände mit einer Böschung etwa 1 m empor. Auf
ihrer Krone steht eine niedrige Hainbuchenhecke,
die den Einblick von der naheliegenden Straße
verwehrt. Diese Böschung umfaßt dann, wieder
eine Banknische bildend, den Rasen im Norden
(Abb. 3, S. 83) und im Hintergrunde des Bildes
taucht unser anmutiges Kirchlein wieder auf, das
schon unser Conr. Ferd. Meyer besungen, der
hier oben gewohnt hat.

Steigen wir zum Gemüsegarten hinunter. Er
wird von einem Gartenhaus beherrscht (Abb. 8,10,
S.87/87), das auf einem durch Trockenmauern ge-
stützten Plateau steht, nahe genug bei den Rosen
und Schnittblumen, die hier mit dem Gemüse für
das Haus hergerichtet werden können. Ganz in
der Nähe liegt ein Schattenplatz, den gleichfalls
Mauern umschließen und den ein alter Birnbaum
überdacht. Blaugetönte Rosenbogen mit einer
einfachblühenden rosenroten Schlingrose (Ame-
rican Pillar) berankt, überziehen den Weg, der
zum nahen Buchenwäldchen führt und zu jenem
malerischen Apfelbaume, der im Hintergrunde
desBildes zu sehen ist (Abb. 7, S.86). Der Garten
wurde im Herbst 1914 angepflanzt und durch die

Gartenarchitekten Otto Froebels Erben in Zürich
ausgeführt.

Vielleicht ist man geneigt, die Art dieses Land-
hausgartens in die Rubrik des Landschaftsg artens
zu reihen. Ich glaube wir dürfen ruhig sagen,
daß ein Garten in dieser Form, der die durch
den Menschen veränderte Landschaft (im Sinne
der Maler) zeigt, wohl auch seine Daseinsbe-
rechtigung hat. Oder sind wir nicht duldsamer
geworden, mäßiger und dadurch weitsichtiger im
Kampf um Gartentheorien? Schließlich kommt
es auf die Gesinnung an und nicht auf den Stil,
der mit „landschaftlich" und „regelmäßig" doch
nur ganz grobe Unterschiede prägt.

Formaler, wenn man so sagen will, räum-
licher in seiner Wirkung und im gesamten Auf-
bau ist dasHausgärtchen inLangenthal, durch das
ich nun führen will. Es liegt im Kanton Bern
in einer blühenden Gemeinde, zwischen alten
Bäumen und Häusern versteckt, die mit ihren
breiten DächernhinterdenKronen herausschauen.
Wie der Garten vorher ausgeschaut hat, wie er
geplant wurde und wie er geworden ist, mögen
Sie aus den Abbildungen ersehen. Ein alter
Schuppen wurde zum Gartensaal und Garage um-
gebaut. Die geschindelten Wände und die weißen
Fenster und Türen erinnern an Häuser im Berg-
ischen Lande (Zeichnung Abb. 2, S. 89).

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