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Die Gartenkunst — 30.1917

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Ammann, Gustav: Geleitworte zu den Arbeiten von Otto Froebels Erben, Zürich
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https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0095

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Abb. 11. Blick aus dem Gartensaal auf die Rosenrabatten.

Gartenanlage Geiser, Langenthal. Otto Froebels Erben, Zürich.

Treten wir ein in den ersten Gartenraum, durch Sommerflor ersetzt wurden. In den übri-

durdi den grünen Epheubogen, den die blauen gen Rabatten leuchten nun hauptsächlich Phlox

Sterne der Clematis Jackmanni durchwirken decussata in allen Farben. Das dunkle Grün

(Abb. 5,S.90). Ringsumziehen sichEpheuwände, von Epheu und Buchs bringt seine prachtvollen

dieanSpalierenausgerissenemEichenholzherauf- Farben ganz besonders zur Geltung. Mit der

wachsen (Zeichn. Abb. 3, S.89). In der Mitte liegt, Phloxblüte fällt zum Teil noch die späte Schling-

von breiter Buchshecke eingefaßt, ein Blumenbeet rosenblüte zusammen, deren Blumen sich über

(Abb. 4, S. 90). Die Palme wollen wir wegdenken. Epheubogen und Laubengang werfen. Weitere

Ursprünglich war hier ein Springbrunnen ge- Einzelheiten möge man aus dem Bepflanzungs-

plant, das Wasser war jedoch schwierig zu be- plan (Abb. 10, S. 92) ersehen. Der Garten wurde

schaffen, sodaß man zu dieser Lösung greifen 1913/14 durch Otto Froebels Erben in Zürich

mußte. Rings vor den Epheuwänden sind Rosen ausgeführt.

gepflanzt, die sich als Rabatten durch die breite Es wäre nun noch zu sagen, daß jeder dieser
Öffnung in den Epheuhecken gegen den Garten- beiden Gartenräume nur etwa 12 Meter nach
saal hinziehen. Den Blick aus dem Gartenzim- beiden Richtungen mißt, d. h. bis zu den raum-
mer zeigt Abbildung 11, S. 93. Durch zwei weitere bildenden Grenzen, daß aber durch die Schaffung
Epheubogen ist der Zugang zu einem anderen von Aus- und Durchblicken ein so mannigfaltiger
Gartenteile, dem Stauden- und Blumengarten Charakter erzielt wurde, wie er in einer räum-
geöffnet. Der Weg durch den einen dieser Bogen lieh nicht getrennten Anlage wohl kaum erreicht
durchquert den neuen Gartenteil und den dahin- worden wäre. Beziehung zum Haus, das weiter
terliegenden Baumgarten. An den anderen lehnt zurückliegt, konnte gar nicht geschaffen werden,
sich ein Laubengang, den Epheu und Schlingrosen Hätte es mit einbezogen werden können, so wäre
überwuchern (Zeichnung Abb. 2, S. 89). Mitten eine straffere Lösung notwendig gewesen. Ent-
durch diesen Garten ziehen sich zu beiden Sei- Wicklungen des ersten Gartenteiles einerseits in
ten des Hauptweges schmale Rabatten, in wel- der Richtung nach dem Gartensaale sind vor-
chen dunkle Buchsbäume auf kurzen Stämmen handen, anderseits weist die Reihenfolge der
stehen (Abb. 15, 16, S. 95/96). Die Beete waren Bogen und der Buchsstämmchen auf eine weitere
erst mit niedrigen Stauden bepflanzt, die später Ausbildung in der Richtung des einen Haupt-

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