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Die Gartenkunst — 30.1917

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Ammann, Gustav: Geleitworte zu den Arbeiten von Otto Froebels Erben, Zürich
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Bücherschau
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Abb. 12. Blick aus dem Laubengang gegen den Garteneingang. Abb. 13. Blick durch den zweiten Epheubogen.

Gartenanlage Geiser, Langenthal. Otto Froebels Erben, Zürich.

weges nach der Tiefe, sodaß hier, wenn wir sein. Ich bin überzeugt, daß das gegenwär-

allenfalls Lust hätten, diese Anlage auf ihren tige Ringen der Welt, in dem es sich ja um

„Stil" hin zu prüfen, etwa zu sagen wäre, daß ganz andere Dinge handelt, doch auch seinen

sie in der Anlage mehr mittelalterlicher Auf- bedeutenden Einfluß auf die Ausdrucksform des

fassung entspricht, allerdings mit Anklängen an Gartens haben wird. Vielleicht wird die Be-

renaissancistische und inbezug auf oben ge- wegung wieder mit „mehr Freiheit" und „zurück

nannte Bewegungsmotive auf barocke Anschau- zur Natur" beginnen. In Frankreich erheben sich

ungen. Wenn wir uns auch ganz klar sind über bereits Stimmen, die den regelmäßigen Garten

die einschneidenden Änderungen, die Haupt- verdammen, nicht aus Modelaune, sondern aus tie-

motive, die uns diese drei Abschnitte in der fer liegenden Gründen. Man möchte allen Zwang,

Gartenentwicklung gebracht haben, so wird alle Fesseln wie seinerzeit wieder sprengen,

doch die unseres Erachtens unbedingt höchst- um verlorene Ideale neu auferstehen zu lassen

stehende Stufe des Barocks, die Frankreich unter aus Schutt und Asche. Stehen wohl auch der

Ludwig XIV. zur vollkommensten Blüte brachte, Gartenbewegung wiederum neue Kämpfe bevor,

nicht in allen Fällen und einseitig Ausgangs- kaum daß sie sich wieder einigermaßen orien-

punkt für die weitere Entwicklung des Gartens tiert hat? Gustav Ammann, Zürich.

Bücherschau.

Adolf Tieche, Aus bernischen Landsitzen.

Kaiser u. Co., Bern. Eine Mappe mit 30 Tafeln
nach Zeichnungen des Verfassers, der als Maler
einen geschärften Blick für die Schönheiten seiner
Heimat besitzt und im Bilde wenigstens, was noch
an Resten alter Kostbarkeiten auf den Landsitzen
von Patrizier- und Bürgergeschlechtern im berni-
schen Lande sich noch vorfindet, für die Nachwelt auf-

bewahren möchte. Denn es ist dorten wie überall: an
mancher Stelle wird der altüberkommene Besitz
zwar voll Achtung und Verständnis gepflegt, an an-
derer Stelle aber köstlicher Skulpturenschmuck gedan-
kenlos vernichtet, wenn er der Anbringung eines Vor-
dachs für die Unterfahrt von Bierwagen hinderlich ist.

Es bereitet einen hohen Genuß, diese Zeich-
nungen zu durchmustern und sich in die Schönheit der

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