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Kittel, Josef Balduin: Alte edle Gärten von Würzburg
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0105
Aufnahme von Heidte, Frankfurt
Berghangs. An figürlichem
Schmuck ist der Abteigar-
ten arm — hier soll nichts
die Aufmerksamkeit von
der großzügigen Anlage
ablenken! — aber um so
eindrucksvoller ist die ar-
chitektonische Fügung, die
noch betont wird durch
mächtige Einzelbäume.
(Über manche „moderne"
Zutaten sieht der Kenner
sicher leicht hinweg.)
7. Privatgärten.
Wo Fürsten und Abteien
so herrliche Gartengebilde
schufen, da gedieh in alter,
guter Zeit auch beiPrivaten
eine gute, gediegene Gar-
tenkunst. Der Reichtum an
edlen, ehrwürdigen Gärten
und die Abwechslung in den
Formen muß eine ganz er-
staunliche gewesen sein. Das Gelände bot eben anlagen oder reizvolle Gartenhäuser bezeich-
Gelegenheit für jede Garten-Art. Die Neuzeit hat nend sind; prächtig wirken z. B. die Gärten im
viel zerstört; aber immer noch erkennt ein kun- Ebracher Hof (jetzt Kloster der Barmherzigen
diges Auge die Schönheiten der alten Anlagen. Schwestern), Ebrachergasse 6, ferner im Hof
Eine Einteilung ist bei den vielfältigen For- Ussenkeim (Ecke Domerpfarr-und Spiegelgasse),
men der Gärten schwer, ja kaum möglich. Auch besonders aber der Garten des ehem. Rosen-
die nachfolgende ist nur mit allem Vorbehalt bachhofs, jetzigen Regierungspräsidenten-Palais
möglich. (Rennweg 1, am Residenzplatz). Von den alten,
In der Innenstadt herrschen die Hof- schönen Zwing er - Gärten längs der ehe-
Gärten vor; d. h. in den
alten Adels- und Bürger-
Höfen, die oft so trutzig
und finster nach außen ab-
geschlossen sind, eröffnen
sich beim Eintritt durch die
gewaltigen Tore zuweilen
höchst anmutig eBlicke über
intime Höfe mit anschlie-
ßenden Gärten. Typisch
ist namentlich ein von Ge-
bäuden umschlossener, tra-
pezartiger Hof mit an-
schließendem erhöhten
Garten, den ein schönes
Gittertor abschließt, so
z. B. bei den Häusern San-
derstraße 7 (der Garten ist
dabei leider zerstört), dann
Domerschulstraße 5 (Curia
Augsburg) und Kapuziner-
straße 2 (Huttenscher Hof,
jetztRotkreuzklinik).Einen _
anderen Tvo bilden Flach- „ , , ■ „ . , .
J" Aufnahme von A. Glogau, Geisenheim.
garten größeren Umfangs Einzelheiten der Brüstungsmauern und Freitreppen zwischen dem Prinzen-
bei alten Adelshofen, garten und den Wallterrassen.
Wobei meist Schöne Baum- Aus dem Kgl. Hofgarten in Würzburg.
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Berghangs. An figürlichem
Schmuck ist der Abteigar-
ten arm — hier soll nichts
die Aufmerksamkeit von
der großzügigen Anlage
ablenken! — aber um so
eindrucksvoller ist die ar-
chitektonische Fügung, die
noch betont wird durch
mächtige Einzelbäume.
(Über manche „moderne"
Zutaten sieht der Kenner
sicher leicht hinweg.)
7. Privatgärten.
Wo Fürsten und Abteien
so herrliche Gartengebilde
schufen, da gedieh in alter,
guter Zeit auch beiPrivaten
eine gute, gediegene Gar-
tenkunst. Der Reichtum an
edlen, ehrwürdigen Gärten
und die Abwechslung in den
Formen muß eine ganz er-
staunliche gewesen sein. Das Gelände bot eben anlagen oder reizvolle Gartenhäuser bezeich-
Gelegenheit für jede Garten-Art. Die Neuzeit hat nend sind; prächtig wirken z. B. die Gärten im
viel zerstört; aber immer noch erkennt ein kun- Ebracher Hof (jetzt Kloster der Barmherzigen
diges Auge die Schönheiten der alten Anlagen. Schwestern), Ebrachergasse 6, ferner im Hof
Eine Einteilung ist bei den vielfältigen For- Ussenkeim (Ecke Domerpfarr-und Spiegelgasse),
men der Gärten schwer, ja kaum möglich. Auch besonders aber der Garten des ehem. Rosen-
die nachfolgende ist nur mit allem Vorbehalt bachhofs, jetzigen Regierungspräsidenten-Palais
möglich. (Rennweg 1, am Residenzplatz). Von den alten,
In der Innenstadt herrschen die Hof- schönen Zwing er - Gärten längs der ehe-
Gärten vor; d. h. in den
alten Adels- und Bürger-
Höfen, die oft so trutzig
und finster nach außen ab-
geschlossen sind, eröffnen
sich beim Eintritt durch die
gewaltigen Tore zuweilen
höchst anmutig eBlicke über
intime Höfe mit anschlie-
ßenden Gärten. Typisch
ist namentlich ein von Ge-
bäuden umschlossener, tra-
pezartiger Hof mit an-
schließendem erhöhten
Garten, den ein schönes
Gittertor abschließt, so
z. B. bei den Häusern San-
derstraße 7 (der Garten ist
dabei leider zerstört), dann
Domerschulstraße 5 (Curia
Augsburg) und Kapuziner-
straße 2 (Huttenscher Hof,
jetztRotkreuzklinik).Einen _
anderen Tvo bilden Flach- „ , , ■ „ . , .
J" Aufnahme von A. Glogau, Geisenheim.
garten größeren Umfangs Einzelheiten der Brüstungsmauern und Freitreppen zwischen dem Prinzen-
bei alten Adelshofen, garten und den Wallterrassen.
Wobei meist Schöne Baum- Aus dem Kgl. Hofgarten in Würzburg.
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