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Die Gartenkunst — 30.1917

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Encke, Fritz: Nachklänge zur Cölner Werkbundausstellung 1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0114

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Staudenbepflanzter Garten am Gelben Hause. Von Goos und Koenemann, Niederwalluf a. Rh.
Aus den Gärten der Werkbund-Ausstellung Cöln 1914.

streifen, der durch Nadelholzgruppen in wenige Theodor Ott, Aachen, die bauliche Note
Quadratmeter große rechteckige Beete gegliedert gab. Auch hier handelte es sich um kleinere
wurde. Hier konnten, ohne daß das Ganze un- Gartenteile, die rings um das gemütlich da-
ruhig aussah, die verschiedenartigsten Blumen liegende Sommerhaus angeordnet waren. Abb.
aneinandergereiht werden, da ihnen die ausge- Seite 113 unten gibt den mit Steinfliesen be-
dehnte Nadelholz-Pflanzung, zu der Daß, Reuter legten Vorplatz wieder, der durch Hecken um-
und Co., Jüngsfeld, die Pflanzen gestellt hatte, schlössen war und in der Mitte einen Brunnen
einen guten Hintergrund bot. enthielt. Von diesem aus sah man in den sich

An Gärten, welchen durch die Eigenart des nach rechts anschließenden Vorgarten (Abb.
Geländes ein bestimmter Ausdruck verliehen Seite 113 oben). Eine Staudenrabatte am Hause
war, lag zunächst dem Haupteingang der Gar- ward durch ein Trockenmäuerchen gestützt. Wäll-
ten am Cölner Hause. Hier hatten Rausch und rend die obere Rabatte mittelhohe Stauden auf-
Reinhard, Cöln, die an den Seiten des wies, sproßten und blühten davor die herrlichen
Gebäudes sich bietenden Gartenflächen benutzt, Polster niedriger Alpenpflanzen. Über die Rasen-
um mehrere in sich geschlossene Gärtchen zu fläche gelangte man zu einem wieder einige Stufen
schaffen, welche geschickt zu einem Ganzen zu- höher liegenden Sitzplatz. Er war mit Mauern
sammengefaßt waren. Die Abb. Seite 111 oben umschlossen, aus deren Fugen wiederum farben-
zeigt ein barockes Gartenparterre. Es ist von prächtige Stauden herauswuchsen. So war der
dem auf dem Bilde zu sehenden Eingang zum ganze Vorgarten ein Staudengarten, in dem
Hause wie von dem etwa 1 Meter höher liegen- mannigfache Arten zu einem wirkungsvollen
den Gartenhöfchen (Abb. Seite 110) zu über- Bilde vereint waren. Die von Arends-Ronsdorf
schauen. Die Gesamtansicht des hofartigen Gar- gelieferten Stauden fanden so eine prächtige
tenteiles veranschaulicht die Abb. Seite 109. Ein Anordnung, die sich dabei dem Ausstellungsge-
Brunnen, Kübelpflanzen und Bänke bilden die danken glücklich unterordnete.
Ausstattung des Raumes. Abb. Seite 111 unten Auch die rheinische Staudenfirma Goos und
gibt den Ausblick auf einen noch kleineren, aber Koenemann, Nieder-Walluf, hatte ihren Stau-
durch seine Geschlossenheit wirkenden Garten- dengarten. Er lag vor dem „Gelben Hause",
räum wieder. Entsprechend dessen Bauart mußte hier ein

Auf Abb. Seite 109 sieht man im Hinter- Garten liegen mit geraden Wegen, Rasenparterre

grund das Haus, welches jenseits eines die Gär- und langen Staudenbeeten. Die Alpenpflanzen

ten trennenden Heckenweges dem Garten von überwucherten hier die Grenzmauer nach dem

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