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Die Gartenkunst — 30.1917

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Von der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst in Würzburg, 28. bis 30. Juli 1917
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Von der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst

in Würzburg, 28. bis 30. Juli 1917.

Es waren schöne und überaus anregende Tage, Gartenbaues und die dadurch dringlich gewor-
die die Teilnehmer der diesjährigen Hauptversamm- denen Regelung der Gärtnerinnen-Ausbildung; über
lung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst in die sich zu immer größerer Bedeutung auswachsen-
der schönen Mainstadt Würzburg verlebt haben. den Frage der Kriegerfriedhöfe u. a. Der Abend
Die abwechselungsreiche, nach Mancher Auffassung brachte einen ausgezeichneten Vortrag des Hofrates
fast zu reichhaltige Tagesordnung, die Fülle der Dr. Kittel über Veitshöchheim, diese Perle barocker
Schönheiten des Tagungsortes, die Befriedigung, sich Gartenkunst.

in dieser ernsten Zeit mal wieder mit alten Freun- Am zweiten Tage stellte sich eine stattliche Schar
den und angesehenen Berufsgenossen zu befruch- bereits um 7 Uhr morgens Herrn Hofrat Dr. Kittel,
tendem Meinungsaustausch zusammen zu finden, der sich in höchst dankenswerter Weise um Zu-
alles wirkte mit, eine von Anfang bis zum Schluß standekommen und Verlauf der Tagung bemüht hat,
gleich bleibende, gehobene Stimmung hervorzurufen. zur Führung durch die Stadt mit ihren reizvollen
Die Zahl der zum Teil von weither gekommenen Gassen, Bürgerhäusern, Adelshöfen und Gärten. Die
Teilnehmer, darunter auch wieder mehrere auf Ver- vorgesehene Zeit der öffentlichen Versammlung, die
anlassung des Kgl. Kriegsministeriums entsandte mit Begrüßungsansprachen des Vorsitzenden, des
Vertreter der bei der Kriegergräberfürsorge in den Vertreters der Kgl. Regierung und des Stadtmagi-
Etappengebieten tätigen Fachgenossen, war verhält- strates eröffnet wurde, reichte nicht zur Erledi-
nismäßig hoch; das Fehlen großer örtlicher Ent- gung der vorgesehenen Vorträge aus. Nachdem
fernungen und die gute Zeitausnutzung hielten die Gartendirektor Kube über Entwicklung und neueste
Gesellschaft immer geschlossen beieinander und Gesichtspunkte der Anlage von Spiel- und Sport-
ließen keine Verzettelungen vorkommen; gute Vor- flächen und Gartendirektor Lesser über die gegen-
bereitung der Veranstaltungen und verständnisvolle wärtige und künftige Bedeutung des Siedelungs-
Führung bei den Besichtigungen trugen zum Gelingen wesen unter Vorführung zahlreicher guter Licht-
nichtminder bei, wie prächtiges Wetter und zufrieden- bilder gesprochen hatten, mußte der Vortrag von
stellende Verpflegung. Garteninspektor Glogau über Hausgärten und Klein-
Der erste Versammlungstag war ausgefüllt durch gartenbau auf den dritten Tag verschoben werden,
die Sitzung des Hauptausschusses amVormittag und Der Nachmittag wurde durch die Besichtigung
die geschlossene Mitgliederversammlung nadimit- des Parkes von Veitshöchheim und der dortigen Kgl.
tags. In ihnen fand eine sehr rege Aussprache über Gartenbauschule in Anspruch genommen, während
die Form der künftigen Betätigung der Gesellschaft der Abend die Teilnehmer zu zwanglosem Zusammen-
zur Hebung und Verbreitung des Verständnisses für sein auf der Ludwigsterrasse versammelte, nachdem
die Ziele der Gesellschaft in der großen ÖfFent- sie das „Räppele", einem reizvollen Wallfahrtsort
lichkeit; über die Mitwirkung der Gartenarchitekten über dem linksseitigen Mainufer, besichtigt hatten,
bei den staatlichen Beratungsstellen für Krieger- Die Fortsetzung der Stadtbesichtigung, der Be-
ehrungen; über die Ausführung des Beschlusses der such des Kgl. Hofgartens und des prächtigen Resi-
vorigen Haupt- _^_=_==_=^^^====^- denzschlosses,

Versammlung
in der Frag e der

Heldenhaine
und die da-
durch erzielte

Aufklärung
weiter Kreise
über diese wich-
tige Angele-
genheit; über
die auf Hebung
der Gartenkul-
tur gerichteten
Bestrebungen
der Gesell-
schaft beim
Wiederaufbau
in Ostpreußen;
über die Stel-
lungnahme der
Gesellschaft zu
der infolge des
Krieges bedeu-
tungsvoll ge-
wordenen Mit-
arbeit der
Frauen in den

daran anschlie-
ßend der Vor-
trag Glogaus
nahmen den
Vormittag des
dritten Ver-
sammlung sta-
ges in Anspruch
und der Besuch
der einige Kilo-
meter mainab-
wärt s am an-
deren Ufer ge-
legenen Nor-
bertus-Abteiin

Oberzell mit
ihrem schönen
Terrassengar-
ten bildete den
Beschluß der
gutgelungenen
Veranstaltung.
Ein ausführ-
licher Bericht
über die Ver-
handlungen
wird dem-

verschiedenen Motiv aus dem Wallgraben des alten Forts. nächst erstat-

Zweigen des Aus den Gärten der "Werk b un d - Au s s t e llun g Cöln 1914. tet. Heicke.

Für die Sdiriftleitung verantwortlich: Gartendirektor Heidie, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H, Stürtz A. G., Würzburg.
 
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