Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 30.1917

DOI Artikel:
Heicke, C.; Nußbaum, Theo; Wentzler, Josef: Von Friedhofsgestaltern und Friedhofsgestaltung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0187

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
feo J........................^»'N^^'»^^

< ...............,:..^JZlJ^:.~^Lu4i-- Ifll

4? X ^^Ö>»«i AuJiFErAiHusjc-;?! SjHe

^^^^

/ klW, -4S0C-

wandt werden, außer Rosen
mancherlei schönblühende
Stauden. Mit ihrer Hilfe läßt
sich die Bepflanzung vielsei-
tig und einheitlich gestalten.
Man sollte die Grabgärten
nach Blumenformen und -fär-
ben sondern, ihren Hauptflor
durch Frühlingszwiebeln ver-
frühen und durch Lilien,
Astern, Löwenmaul und an-
dere verpflanzbare Sommer-
blumen verlängern. Auch
unsere alten Duftkräuter
(Reseda, Rosmarin, Laven-
del) sollen als angestammte
Friedhofsbürger Wiederver-
wendung finden. Da jedes
Einzelgrab von der 60 cm
breiten durchlaufenden Blu-
menrabatte nur ein Stück
von 30 cm Tiefe und 1,30 m
Breite zu verantworten hat,
so ist der dauernde Blumen-
schmuck jedes Einzelgrabes
nach den hier getanen Vor-
schlägen auch wirklich zu
gewährleisten.

7. Der sinnig-heitere Na-
tureindruck dieses Blumen-
streifens soll noch erhöht
werden durch die Wahl der
Großpflanzung. Im allge-
meinen wurde angestrebt,
den Hang sonnig offen zu
halten, die Höhen und Gren-
zen aber dicht zu begrünen.
An den Rändern der sonnigen
Terrassen sollen Zeilen von
Blütenbäumen stehen. In
Übereinstimmung mit der
Landschaft Magdeburgs, auch
mit Rücksicht auf Deutsch-
lands künftige Wirtschafts-
lage wird es keinem Wider-
spruch begegnen, wenn ich
hier unseren schönsten Blü-
tenbaum, den Obstbaum,
wähle. Welch ein Eindruck
könnte wohl entstehen, wie
viel neue Friedhofs weihe sich
ergeben, wenn wir uns tief-
blaue Schwertlilien und
Schleierkraut, überhangen
von dem bizarren Gezweig
der Äpfelblüten, vorstellen,
oder Vergißmeinnicht und
Kirschblüten auf den Terras-
sen des Urnenhains. Auch
sonst soll bei der Groß-
pflanzung schöne Nützlich-
keit vorherrschen. Auf den
Böschungen Schlehen, bei den
oberen Wahlgräbern Wal-
nüsse, Holunder und Brom-
beeren, an anderer Stelle
Ebereschen und Wildrosen,
bei den unteren Wahlgräbern
Zierobst und Dorn zwi-
schen Lebensbaumreihen. Als
Windschutz und wirkung-
steigernder Hintergrund an
den Grenzen, auf der Höhe
der Kuppe, als Brüstungs-
hecken auf den Terrassen

185
 
Annotationen