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A. Untersuchunge
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an die Mille des Wirbelkörpers, immer der Chordaseheide dicht aufgelagert. Bei einigen Präparaten schien
es mir, als ob sie über die Mitte des Wirbelkörpers hinausliefe und dort mit der gleichartigen vom andern
Interverlebralknorpel kommenden zusammenhinge, sodass also dann der Wirbelkörper in seiner ganzen
Lange eine hier aus einfachen Spindelzellen, dort aus Knorpel gebildete Schichte unter seinem Knochen-
gerüste aufzuweisen hätte.
Obschon der Inlervertebralknorpel eine ansehnlichere Ausdehnung besitzt, als jener von Coecilia,
so ist die Chorda dorsalis doch von ganz mächtigem Umfange innerhalb der Wirbelkörper vorhanden. Ihre
Zellen messen 0,060-—0,070'", die wandständigen Kerne 0,009 — 0,012'". An den Berührungsstellen der
Zellen ist für jede die besondere Membran noch sehr klar unterschieden.
Nach aussen finde ich eine Lage kleinerer Zellen , die dicht unter der Chordascheide liegen. Die
letztere besteht aus einer einfachen structurlosen Membran von elastischer Beschaffenheit. Sie zeigt der
Quere nach eine feine Faserung, misst gegen die Mitte des Wirbelkörpers 0,002'", und nimmt gegen den
Intervertebralknorpel um das Doppelte an Dicke zu. Sie läuft continuirlich durch den ganzen Wirbel-
körper, und wird enge von jener Schichte spindelförmiger Zellen überlagert, deren Zusammenhang mit
dem Intervertebralknorpel oben auseinandergesetzt wurde. Bei einer Präparation der Chordascheide bleibt
jene Schicht als eine dünne Lamelle an ihr hängen, und kann in diesem Zustande leicht als eine beson-
dere Lage der Scheide angesehen werden.
Da die Chordascheide, gleich wie es bei Coecilia der Fall war, durch die ganze Länge des Wir-
bels hindurchtritt, und in den Intervertebralräumen am wenigsten eine Trennung aufweist, ist sie auch
hier für die gesammte Wirbelsäule eine conti nuirliche, und ein in der Mitte der Wirbelkörperlänge
befindliches Septum muss innerhalb der Chorda liegen. Ich habe in der früheren Mittheilung angegeben,
dass Proteus sich von den damals von mir untersuchten Amphibien dadurch unterscheide, dass die Chorda
in der Wirbelkörpermitte unterbrochen werde; die neu aufgenommene Untersuchung hat mich eines Anderen
belehrt, und ich finde nun, dass jenes Septum bestimmt innerhalb der Chordascheide sich findet, also aus
der Chorda hervorgegangen sein muss. Es besteht aus einer faserigen, ringsum an der Chordascheide
sich breit inserirenden Substanz, in der ich nur sehr schwierig einige Kerne erkennen kann, so dass ich
nicht im Stande bin, es dem bei Coecilia aus Knorpel bestehenden völlig gleich zu setzen. Der ganze Ein-
druck, den das Septum mit der ihm benachbarten grosszelligen Chordasubslanz auf mich macht, ist der,
dass hier sehr frühe eine Umwandlung einer Anzahl von Chordazellen erfolgt ist. aus denen ein Gewebe
mit faseriger Intercellularsubslanz hervorging, welches mit dem ferneren Wachsthum der Chorda, wie es
in den interverlebralen Theilen unbedingt noch bis in die späteren Zustände vor sich gehen muss, von den
nicht ergriffenen Chordazellen von beiden Enden her etwas comprimirt ward.
Das Verhalten der Wirbel ist nach den geschilderten Beziehungen am vorderen wie am hinleren
Theile der Wirbelsäule übereinstimmend. Es ist nur, wie schon oben gesagt, der Intervertebralknorpel
am Rumpftheile etwas mächtiger als am Schwanztheile.
Die Bogen bestehen durchgehend aus Faserknochen und zeigen nur sehr spärliche Markcanäle.
2. Menobranehus.
An Proteus schliesst sich in fast jeder Hinsicht des AVirbelbaues Menobranehus lateralis an,
doch ist in Manchem eine Weilerbildung des dort in der Anlage Gegebenen nicht zu verkennen.
Die knöchernen Doppelkegel (Taf. I. Fig. 2. k) der Wiibelkörper werden durch mehrfache Lamellen
gebildet, in denen ansehnliche und verästelte Knochenkörperchen reichlich vorhanden sind. Die Letztern
messen 0,015'", ihr ovaler Kern 0,01'". Ebenso verhalten sie sich in den Bogenstucken. Das die Enden
der knöchernen Wirbelkörper vereinigende Inlerverlebralligament (Ivl) ist von dem unter ihm liegenden