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Gessner, Conrad; Froschauer, Christoph [Bearb.]; Forer, Conrad [Übers.]
Thierbuch Das ist ein kurtze beschreybung aller vierfüssigen Thieren/ so auff der erden vn[d] in wassern wonend/ sampt jrer waren conterfactur: alles zů nutz vn[d] gůtem allen liebhabern der künsten/ Artzeten/ Maleren/ Bildschnitzern/ Weydleüten vnd Köchen/ gestelt — Getruckt zů Zürych: bey Christoffel Froschouwer, 1583 [VD16 G 1729]

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https://doi.org/10.11588/diglit.71521#0408
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on den Sogeln welcher Wamen

VVVondem Paradipoogel / oder Lufftvogeel.

Ne auch wundſtoendenberamdlannamuma

7•*


N lehrten J. C.loͤblicher Gedechtnuß Konrad Peutinger / vns mittgetheleet
worden: welcher auch bezeuget daß er einen ſolchen vogel todt geſehen habeðꝰ˖,/
als auch viel andere warhaffte vnnd glaubwuͤrdige Leut vor mir ſolches bezeugetha.
ben. Vnd iſt onlangſteine Figur dieſes Vogels zu Nuͤrnberg gedruckt / vnd murmmYiit
dieſen Worten zugeſchickt worden: Der Paradißvogel / oder Apus Indica / iſtinde
GBroſſe eines Miſtlers / gantz leicht / mit langlechten Fluͤgeln / welche gantz ranonnd
dauᷣurchſichtig ſind / vnd mit zweyen langen Federn(venn ſie anderſt mehr
Bourſten ſoͤllen genennt werden:dañ ſie keine Federn haben / vnd ſind die in vnſererFim
ayur nicht außgedruckt) die ſindeng / ſchwartz / hart wie Horn. Er hat keine FuͤßbdD /
Dhh᷑aͤnnerfleugt ſtaͤts / vndruhet nimmer anderswo dann auff einem Baum /
ſih mit dieſen langen Federn henckt vnd flechtet. Kein Schiff mag ſo ſchnellindeen
Merr/ oder ſo weit vom Land fahren / welches er nicht vmbfliehe. Er iſt gantz huigh /

zu der Speiß gebraucht. Der iſt ſehr köſtlich von ſeiner ſeltzame wegen. Die
Oberſten im Krieg ſtecken dieſe Federn in jhre Beckelhauben als einen ſtrauß. Die-
ä Tpalen man zu Nuͤrnberg bey Hans Kramer / vnnd ſchetzet den wol vmb hundeert P
TDTLhalerr..
66 den Inſeln Moluchis vnder dem Aequinoctio gelegen / ſpricht Cardanus / wirt
iiein étodter vogelauff der Erden oder im Waſſer auffgeleſen / welchen ſie in jrerſpraach M,
WManucodiatamnennen / den kan man lebendig nimmer ſehen / dieweil er keine Bein ôJ,
vnͤd Füß hat:wiewol Ariſtoteles nicht zulaͤſt / daß jrgend ein vogel ohn Fuͤß gefunden P
werde. Dieſer / ſo ich nun drey mal geſehen / hat allein darumb keine Fuͤß / daß er lu. 9
ochinden Luͤfften ſchwebt. Sein gantzer Leib vnd ſchnabel iſt von geſtalt vndgroͤſſe 6
der Schwalben aͤnlich / die ſchwingfedern vnnd ſchwantzfedern / ſo er die
reckt/ pbertreffen den Habichen / vnd ſind gar nahedem Adler /groͤſſe halben / aͤnlch-
Diiedicke der Federn magſt du wol bedencken: dann die iſt alſo / wie ſolche deine Ver-
aunfff/ nach der groͤſſe vnd ſtatur des Vogels außweiſet. Darumb ſind ſie gantz zart %
ppnnd faſtaͤnlich (ohn allein die zaͤrte außgenommen) den Pfawenfedern deß Weib-
dann ſie dem Maͤnnlein nicht koͤnnen verglichen werden / darumb daß ſie nicht
haben als die in deß Pfawen maͤnnleins ſchwantz. Deß Maͤnnleins Ruͤcken
hatinwendig einen winckel / vnd in dieſe hoͤle verbirgt als der gemeine verſtandt auß-
das Weiblein ſeine Eyer / dieweil auch das Weiblein einen holen bauch hat z: 6
es alſo mit beyden hoͤlen die Eyer bruͤten vñ außſchleuffen mag. Dem Maͤñlein han-
get am ſchwantz ein Faden / drey zwerchhaͤnd lang / ſchwartz geferbt / der hat die mittel-
vnder der ruͤnde vnd vierecketeter iſt auch weder zu dick noch zu zart / ſondern un
eeinem Schumacherdrat faſtaͤnlich: vnnd mit dieſem ſol das Weiblein / dieweiles die MWf

Euyer bruͤtet ſteiff an das Maͤnnlein gebunden werdẽ. Vnd iſt kein wunder dʒ er ſtaͤts 0
irrnnder Lufft ſich enthaͤlt: dann wenn er ſeine Fluͤgel vnd den ſchwantz rings veiß auß-
ſrecktaſtes tenzweffel damndzeralſoohn iebeitvonder Lafſtaufſgchaltn ere⸗ i I
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