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Heinrich Deiters.

LJer Ausgangspunkt der von Johann Wilh.
Schirmer begründeten Düsseldorfer Land-
schaftsschule war die naive Nachahmung der
Natur, auf welche durch die ersten Werke
Karl Friedrich Lessing's so nachdrücklich hin-
gewiesen worden war. Der Einfluss des Letzte-
ren und Andreas Achenbach's hat wohl am
stärksten auf die Weiterentwicklung gewirkt;
doch hat die Lehrweise Schirmer's, durch ge-
wisfenhaftes Naturstudium mit der Zeichnung
beginnend, um sich die Freiheit zu erringen,
eine eigene, der Begabung entsprechende Rich-
tung zu nehmen, den Keim gepflanzt zu der
Blüthe, welche die Landschaftsmalerei in Düssel-
dorf erreicht und den Grund gelegt zu der
hohen Stelle, auf welcher sse sich seit länger
als einem halben Jahrhundert erhalten hat.
Ein gesunder und masshaltender Realismus
hat die Entfaltung gefördert und bei Oswald
Achenbach, Hans Frederik Gude, August
Wilhelm Leu und Alexander Michelis bereits
am Ende der Fünfziger-Jahre einen bemerkens-
werthen Höhepunkt erreicht.
In diese Zeit und Richtung fallen die Anfänge und das erste Auftreten des Künstlers, von dessen
Entwickelung und Thätigkeit hier ein Bild zu geben verrucht werden roll, und der heute zu den
hervorragenden Meistern der Düsfeldorfer Schule auf dem Gebiete der Landschaft zählt.
Heinrich Deiters wurde am 5. September 1840, als Sohn des Buchhändlers J. H. Deiters in
Münster in Westphalen geboren. Die Vaterstadt, obschon lie die herrlichsten alten Baudenkmäler
besitzt, bot zu jener Zeit fast nirgends Anregung zur Kunst. Im Gegentheile führten purificirende
Anschauungen in der kirchlichen Kunst bereits zu bedenklichen Ausschreitungen in der Ersetzung
kunstvoller Werke durch handwerksmässige Darstellungcn.
Die ersten künstlerischen Begriffe und Anregungen empfing der junge Deiters aus einer Samm-
lung alter Niederländer, die sein Grossvater besass. Mehr aber noch von den ihm öfter zugänglichen


Heinrich Deiters.
 
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