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Ch. H. Shannon, Selbstbildnis.

CHARLES HAZELWOOD SHANNON.

Ch. H. Shannons Arbeiten haben den Vorwurf gebildet für einen vortrefflichen Aufsatz, den
Campbell Dodgson, gegenwärtig Vorstand der Kupferstichsammlung am Britischen Museum, im Jahr-
gang 1903 dieser Zeitschrift veröffentlicht hat.

In dem folgenden Jahrzehnt ist die Hand des Künstlers nicht müßig gewesen. Zwar hat er
nichts mehr in Holz geschnitten, wohl aber lithographiert, gezeichnet und gemalt. Gemalt hat er
seitdem eine Anzahl von Bildnissen, die ihm hohes Ansehen erworben haben, und außerdem nicht
wenige jener Bilder idealen Inhalts, die seine seltenen Gaben aufs vollkommenste zeigen. Die
Bilder dieser Art dürften vor allen andern am reinsten das Wesen dessen an sich haben, was uns
in der Malerei bezaubert. Die Venezianer scheinen diese Malerei geschaffen zu haben: Giorgiones
Fete champetre im Louvre zeigt den Höhepunkt, den die Idealkunst der Venezianer in ihrer Blütezeit
erreicht hat.

Shannon ist aber kein Nachahmer der Venezianer, obwohl er natürlich ihren Einfluß erfahren
hat; im Gegenteil, er ist ein durchaus selbständiger Maler. In englischer Kunst hat er nicht seines-
 
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