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1922.

DER WIENER HOLZSCHNEIDER ERWIN LANG.

Seit dem Kriege ist der Holzschnitt die am meisten
verbreitete graphische Technik. In den Ländern deut-
scher Zunge ebenso wie in England und noch mehr
in Frankreich. Gewiß nicht bloß darum, weil Holz
wohlfeiler ist als Kupfer und der Hochdruck billiger
zu stehen kommt als der Tiefdruck, sondern vor allem
darum, weil der Holzschnitt als die älteste und ur-
sprünglichste graphische Technik dem künstlerischen
Streben der Gegenwart nach höchster Kraft des Aus-
drucks und den einfachsten technischen Mitteln am
nächsten kommt. Beabsichtigte und vorhandene Un-
geschicklichkeit können gerade beim Holzschnitt, wo
Hohleisen und Schneidmesser in der ungeübten, un-
sicheren Hand so gern ihre eigenen Wege einschlagen
und etwa ein Auge wie von selbst außerhalb des
Kopfes zu stehen kommt, so schön ineinander über-
gehen, eine die andere stützen und so eine Gesamt-
leistung von ausdrucksvollster Innerlichkeit zustande
bringen, für deren Echtheit heute, wie bekannt, die
größte handwerkliche Unzulänglichkeit den schlagend-
sten Beweis liefert.

Zu solchen wenig erfreulichen Erscheinungen
aber, die der Mode Untertan sind und mit ihr vergehen,
gehört der Wiener Künstler, von dem hier die Rede
sein soll, nicht. Erwin Lang ist vor allem kein Nach-
treter, sondern ein Bahnbrecher. Er war einer der
ersten, die dem kraftvollen Schwarz-Weiß-Schnitt, der

sich im Gegensatz zu dem von Emil Orlik bei uns eingebürgerten japonisierenden Farbholzschnitt
den herben, strengen, noch der Schraffierung ermangelnden deutschen und wohl auch italienischen
Holzschnitt des XV. Jahrhunderts zum Vorbild nimmt, hier in Wien zum Siege verholfen haben.

Wie hier bereits in anderem Zusammenhang ausgeführt wurde, beginnen Kinder, denen man
zum erstenmal ein Stück Holz oder Linoleum und ein Schneidmesser in die Hand gibt, mit dem
sogenannten Weißschnitt, bei dem dic Zeichnung vertieft in die Platte eingegraben ist und der
Druck sie weiß auf schwarzem Grunde zeigt. In der geschichtlichen Entwicklung fallen die

Erwin Lant;, Russisches Kind.

Farbige Zeichnung.

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