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Reichel, Anton: Igo Pötsch
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.3632#0115
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en malerischer
"S'bt sich eine
i- Das Gemein-
lheit, ist darum
der Kräfte und
ins, wie sieder
Seiwerk in sich
hieden, wo sie
o höher freilich
loßes Ergebnis,
malen steinigen
jr in der reinen
[f Ameseder.
IGO PÖTSCH.
Der Verkehr mit Künstlern,
der so oft ungeahnte Einblicke
in die geistige Werkstätte des
Schaffenden gewährt, setzt auch
die Bedeutung, die die»Technik«
für den Künstler hat, erst ins
rechte Licht. Während nämlich
der Laie, aber gar oft auch
der Kenner und Forscher die
Ausdrucksstärke eines Kunst-
werkes, die Qualität der Mache
als wesentliche Gesichtspunkte
seiner Kritik zugrunde legt,
scheinen dem Künstler selbst
oft alle Probleme einzig und
allein mit dem Begriff »Technik«
erschöpft zu sein. Wie verwirk-
liche ich mit den gegebenen
Mitteln— dem Stein, derBronzc,
der Farbe, den verschiedenen
Möglichkeiten der zeichnenden
Künste die schemenhaft
schwankenden, sich kaum über
dieSchwelle desBewußtseins er-
hebenden,sich immerwandelnden
und neu gebärenden Gestalten der Phantasie: das ist die brennende Frage, deren Lösung alle Sinne
des Schaffenden wild erregt. Die Seele des Werkes, die macht ihm wenig Sorge. Ist er eine starke
Persönlichkeit, so stellt sich die eigene Note, man möchte fast sagen die ihm eigene Handschrift
unbewußt ein. Lehnt er sich in seinen Empfindungen an andere, Größere an, dann wird keine noch
so raffinierte Mache lange über dieMängel hinweg zu täuschen vermögen. Ein Blick auf die Entwicklung
der Kunst lehrt auch, wie gerade bedeutende technische Neuerungen und Erfindungen befruchtend
auf das künstlerische Schaffen zurückwirkten, wie gebunden an die Voraussetzungen des Hand-
werks die künstlerische Formensprache doch ist. Es zeigt sich aber auch, daß die »technische
Phantasie«, wenn man so sagen darf, ebenso der Ausfluß einer Persönlichkeit sein kann, wie es
eben der ganze Mikrokosmus eines Kunstwerkes ist, für dessen Entstehun«; die Technik doch nur
Igo Putsch, »Kälbernes Viertel« in Graz.
Farbig überzeichnete Lithographie.
103
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"S'bt sich eine
i- Das Gemein-
lheit, ist darum
der Kräfte und
ins, wie sieder
Seiwerk in sich
hieden, wo sie
o höher freilich
loßes Ergebnis,
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jr in der reinen
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IGO PÖTSCH.
Der Verkehr mit Künstlern,
der so oft ungeahnte Einblicke
in die geistige Werkstätte des
Schaffenden gewährt, setzt auch
die Bedeutung, die die»Technik«
für den Künstler hat, erst ins
rechte Licht. Während nämlich
der Laie, aber gar oft auch
der Kenner und Forscher die
Ausdrucksstärke eines Kunst-
werkes, die Qualität der Mache
als wesentliche Gesichtspunkte
seiner Kritik zugrunde legt,
scheinen dem Künstler selbst
oft alle Probleme einzig und
allein mit dem Begriff »Technik«
erschöpft zu sein. Wie verwirk-
liche ich mit den gegebenen
Mitteln— dem Stein, derBronzc,
der Farbe, den verschiedenen
Möglichkeiten der zeichnenden
Künste die schemenhaft
schwankenden, sich kaum über
dieSchwelle desBewußtseins er-
hebenden,sich immerwandelnden
und neu gebärenden Gestalten der Phantasie: das ist die brennende Frage, deren Lösung alle Sinne
des Schaffenden wild erregt. Die Seele des Werkes, die macht ihm wenig Sorge. Ist er eine starke
Persönlichkeit, so stellt sich die eigene Note, man möchte fast sagen die ihm eigene Handschrift
unbewußt ein. Lehnt er sich in seinen Empfindungen an andere, Größere an, dann wird keine noch
so raffinierte Mache lange über dieMängel hinweg zu täuschen vermögen. Ein Blick auf die Entwicklung
der Kunst lehrt auch, wie gerade bedeutende technische Neuerungen und Erfindungen befruchtend
auf das künstlerische Schaffen zurückwirkten, wie gebunden an die Voraussetzungen des Hand-
werks die künstlerische Formensprache doch ist. Es zeigt sich aber auch, daß die »technische
Phantasie«, wenn man so sagen darf, ebenso der Ausfluß einer Persönlichkeit sein kann, wie es
eben der ganze Mikrokosmus eines Kunstwerkes ist, für dessen Entstehun«; die Technik doch nur
Igo Putsch, »Kälbernes Viertel« in Graz.
Farbig überzeichnete Lithographie.
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