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von anderer Hand auf Holz übertragen und
daher in diesem Zusammenhang nicht zu
erwähnen.1

.Max Slevogt, geboren 1868 in Lands-
hut in Bayern, ist der eigentliche Fortsetzer
der großen Berliner Tradition. Menzels Illu-
strationen sind irgendwie die Vorfahren aller
Slevogtschen Bücher. Haben seine ersten
Illustrationswerke, die von vielen noch als
Kritzeleien bezeichnet wurden, nur einen
geringen oder fast überhaupt keinen Erfolg
gehabt, so ist er in den letzten zwei Jahr-
zehnten zum beliebtesten Illustrator gewor-
den. Die leichte, unbeschwerte Art des
Plauderns, kommt ihnen ebenso zugute wie
ihre impressionistische Auffassung, das
rasche Erfassen in ihrer gestaltlichen Er-
scheinung. Die mit Tuschlithographien illu-
strierte Selbstbiographie Benvenuto Cellinis
hat durchschlagenden Erfolg gehabt. Seither
sind fast in jedem Jahr ein oder mehrere
Illustrationswerke gefolgt. 1919 die Feder-
lithographien zu des Cortez Eroberung
Mexikos (Bruno Cassirer), deren spielerische
Zeichnungen den ganzen Reiz dieser exotischen Atmosphäre wiedergeben, 1920 die 47 Radierungen
zu Mozarts Zauberflöte (Paul Cassirer), die in leichten Randillustrationen den Notentext begleiten, mit
tausend schnurrigen Einfällen, die ganze Skala an Bildertraditionen, von der Bibel angefangen, ver-
wendend, 1921 die 57 Kreidelithographien »Die Inseln Wak-Wak« aus Tausendundeiner Nacht. Hier
kann sich die unbegrenzte Phantasie Slevogts erst recht ausleben, die phantastischen orientalischen
Motive finden durch die weiche, nur andeutende und daher dem Vorstellungsvermögen viel größeren
Spielraum lassende Kreide die richtige Interpretation. Zwischen den großen Folgen entstanden noch
eine große Anzahl Einzelblätter, Skizzen und Gelegenheitsarbeiten, Tischkarten, Programmzeich-
nungen und dergleichen mehr.2

1 Literatur: Friedländer, M. L.I (Graphische Kunst. Dresden 1923). Elias, M, L. (Graphiker der Gegenwart, Band 8). M. L., Gesammelte
Schriften. Berlin 1922. Friedländer, M. L., Berlin 1923. Kunst für Alle 1920, S. 193 ff., Kunst und Künstler, 1922, S. 237 ff., 1927, S. 365 ff.. Zeit-
schrift für bildende Kunst, XXVIII., 10. Heft. Die Kunstchronik, LVII, 42/43.

- Weitere Werke: Ein Liederbuch (34 Federlithos, Bruno Cassirer. 1919). Die tapferen Zehntausend (33 Federlithos, Bruno Cassirer, 1921).
Hektor (9KreideIithos zur Ilias, Bruno Cassirer, 1921). Lehrbuch der Liebe (Vignetten, Paul Cassirer, 1921). König Drosselbart (9 Federlithos, Bruno
Cassirer, 1922). Don Juan (20 Holzschnitte zu Mozart, Gurlitt). Der Konigssohn, der sich vor nichts fürchtet (18 Federlithos, Bruno Cassirer,
1923). Trabrennen (13 Kreidelithos, Bruno Cassirer, 1923). Mozarts Don Giovanni (Bühnenentwürfe, 9 Kreidelithos. Bruno Cassirer, 1924). Das
blaue Licht (15 Federlithos, Bruno Cassirer, 1924). Fitchers Vogel (23 Federlithos, Bruno Cassirer, 1924). Eine Passionsfolge (13 Radierungen,
Bruno Cassirer, 1924). Die zwei Brüder (29 Federlithos, Bruno Cassirer, 1924). Der gelehrte Jäger (13 Federlithos, Bruno Cassirer, 1924). »Jorinde
und Joringel« und .Die zwölf Jägerc (19 Federlithos. Bruno Cassirer, 1924). Schatten und Träume (13 Radierungen, Bruno Cassirer). Immermann,
Tulifäntchen (20 Radierungen, Propyläen-Verlag). Ferry, Der Waldläufer (Steindrucke nach Zeichnungen, Propyläen-Verlag).

Literatur: Waldmann, M. Sl. graphische Kunst (Dresden 1921). Elias, M. Sl. (Graphiker der Gegenwart, Band 10). Waldmann, M. SL (Berlin
1923). Alsen, M. Sl. (Künstlermonographien, Band 26, Bielefeld 1926). Kunst und Künstler 1920, S. 196 f. (Friedländer). Dasselbe 1922, S. 151 ff.
(Friedländer). Dasselbe 1923, S. 62 (Scheffler). Dasselbe 1925, S. 85 (Friedländer). Dasselbe 1926, S. 3 ff. (Scheffler). Cicerone 1922, S. 832 ff.
(Wiese). Kunst f. Alle 1922, Dezember (Schumann). M. SL, Ein Verzeichnis der von ihm illustrierten Bücher. Mappenwerke u. Graphiken (Bruno
Cassirer, 1924).

Max Slevogt, Tischkarte (Bruno Cassirer, Berlin).

Lithographie.

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