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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 54.1931

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Diehl, Robert: Zu den Holzschnitten A. Weber-Schelds
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https://doi.org/10.11588/diglit.6346#0103
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sentimentalen oder ve-
ristischen Sensationen
zerbrochener Waffen,
heimatloserFlüchtlinge
oder gehäufter Leichen
vermöchten, eine bild-
gewordene Erfüllung
des Prophetenwortes:
»Ich schaute das Land
an, siehe, das war wüst
und öde. Da war kein
Mensch und alle Vögel
unter dem Himmel wa-
ren fortgeflogen. Ich
sah, und siehe, das
Feld war eine Wüste
und alle Städte darin-
nen waren zerbrochen
vor dem Herrn und vor
seinem Zorne«.

Was diese aus
einem glücklichen Zu-
sammentreffen von Nei-
gung und Anlage her-
aus geschaffenen Blät-
ter des Frankfurter Gra-
phikers auszeichnet, ist

- im ganzen gesehen — die an keinen modischen Kanon gebundene Zwanglosigkeit, mit der hier
Naturform und Kunstform eins geworden sind. Mit Hilfe einer materialgerechten Liniensprache,
deren polyphone Struktur bei aller Dichtigkeit an keiner Stelle die Klarheit des Gegenständlichen
überdeckt, ist hier aus dem real Gesehenen jeweils ein Geistig-Organisches gebildet, das im Sinne
der Forderung, die Goethe einst an das Kunstwerk stellte, wirklich zugleich und unwirklich, natürlich
zugleich und übernatürlich erscheint. Robert Diehl.

A. Weber-Schdd, Winter.

Tonholzschnitt.

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