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Das Sibyllenloch bei der Teck, Bleistiftskizze von Max Eyth. Im Mai 1854 besuchte Max Eyth, damals Student der Polytechni-
schen Hochschule in Stuttgart, später als Dichter und Ingenieur berühmt, seine Geburtsstadt Kirchheim. Insgesamt zehn da-
mals entstandene Skizzen mit Motiven aus der Kirchheimer und Uracher Gegend sind erhalten.
Vorlage: Ulmer Museum, Inv. Nr. 1908, Nachlaß Max Eyth, Nr. 424
Aufnahme: Stadtarchiv Ulm Neg. 127-D-95
ich erst diesmal keimen lernte. Wenn man nämlich auf
dem Fortsatz des Teckbergs weitergeht, so kommt man
mit dem Ende dieser Flanke an den sogenannten „gelben
Felsen", von wo man senkrecht eine schwindelnde Tiefe
in das Tal hinabblickt. In der Nähe befindet sich ein
schmales Erdloch, das unmittelbar vom platten Boden in
eine geräumige Höhle führt. Es heißt nach einer gewis-
sen Veronika, einem Mädchen von Beuren, das vor ural-
ter Zeit mit einem dortigen Bürger in verbotenem Um-
gang gelebt und mit zweien Kindern vierzehn Jahre in
der Höhle gelebt haben soll. Ihr Geliebter versorgte sie
heimlich mit Nahrung und sie gab ihm täglich ein Zei-
chen vermittelst eines durch den Felsen gehangenen
Scharlachtuchs.
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Das Sibyllenloch bei der Teck, Bleistiftskizze von Max Eyth. Im Mai 1854 besuchte Max Eyth, damals Student der Polytechni-
schen Hochschule in Stuttgart, später als Dichter und Ingenieur berühmt, seine Geburtsstadt Kirchheim. Insgesamt zehn da-
mals entstandene Skizzen mit Motiven aus der Kirchheimer und Uracher Gegend sind erhalten.
Vorlage: Ulmer Museum, Inv. Nr. 1908, Nachlaß Max Eyth, Nr. 424
Aufnahme: Stadtarchiv Ulm Neg. 127-D-95
ich erst diesmal keimen lernte. Wenn man nämlich auf
dem Fortsatz des Teckbergs weitergeht, so kommt man
mit dem Ende dieser Flanke an den sogenannten „gelben
Felsen", von wo man senkrecht eine schwindelnde Tiefe
in das Tal hinabblickt. In der Nähe befindet sich ein
schmales Erdloch, das unmittelbar vom platten Boden in
eine geräumige Höhle führt. Es heißt nach einer gewis-
sen Veronika, einem Mädchen von Beuren, das vor ural-
ter Zeit mit einem dortigen Bürger in verbotenem Um-
gang gelebt und mit zweien Kindern vierzehn Jahre in
der Höhle gelebt haben soll. Ihr Geliebter versorgte sie
heimlich mit Nahrung und sie gab ihm täglich ein Zei-
chen vermittelst eines durch den Felsen gehangenen
Scharlachtuchs.
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