ÜBERSETZUNG UND COMMENTAR Vr, 8, 9 VIT, 1 119
Angabe Vasari's gleichfalls nur als eine Verzierung seiner
Darstellung zu betrachten sei, oder ob ihm bestimmte Notizen
vorlagen.
8. Ehe er von Perugia abreiste, bat ihn Madonna Atalanta
Baglioni, er möge ihr für ihre Capelle in der Kirche San
Francesco eine Tafel malen; aber da er ihr damals nicht
dienen konnte, so versprach er, dass er, sobald er nach Florenz
zurückgekehrt wäre, .wohin er seiner Angelegenheiten wegen zu
gehen gezwungen war, nicht im Rückstand bleiben werde.
9. Und so, in Florenz angekommen, wo er sich mit unglaub-
licher Mühe dem Kunststudium hingab, machte er den Carton
für diese Capelle mit der Absicht, ihn, wie er auch that, so-
bald es ihm passend wäre, auszuführen.
Über das Gemälde, die berühmte Grablegung, im
nächsten Capitel. Über die Art aber, wie Vasari dessen Ent-
stehung zwischen Perugia und Florenz vertheilt, einstweilen
nur soviel: dass sie die grössten Bedenken erregt. Woher
hatte Vasari diese Daten? Sah er den Carton in Perugia?
Wusste er aus irgend welcher Quelle, Raphael habe gerade
dort und nicht in Florenz die Tafel in Öl ausgeführt? Auf
der einen Seite widersprechen dem eine Reihe von Wahr-
scheinlichkeiten, die, wie wir sehen werden, aus der Be-
trachtung des Werkes selbst fliessen, auf der andern lässt
sich trotzdem eine so bestimmt vorgetragene Erzählung nicht
durch blosse Wahrscheinlichkeiten beseitigen.
war.
SIEBENTES CAPITEL.
»II. 1. Während Raphael also sich in Florenz aufhielt,
* Agnolo Doni, weicher, wie er in andern Dingen sparsam
so auch für Sachen der Malerei und Bildhauerei, an denen
Angabe Vasari's gleichfalls nur als eine Verzierung seiner
Darstellung zu betrachten sei, oder ob ihm bestimmte Notizen
vorlagen.
8. Ehe er von Perugia abreiste, bat ihn Madonna Atalanta
Baglioni, er möge ihr für ihre Capelle in der Kirche San
Francesco eine Tafel malen; aber da er ihr damals nicht
dienen konnte, so versprach er, dass er, sobald er nach Florenz
zurückgekehrt wäre, .wohin er seiner Angelegenheiten wegen zu
gehen gezwungen war, nicht im Rückstand bleiben werde.
9. Und so, in Florenz angekommen, wo er sich mit unglaub-
licher Mühe dem Kunststudium hingab, machte er den Carton
für diese Capelle mit der Absicht, ihn, wie er auch that, so-
bald es ihm passend wäre, auszuführen.
Über das Gemälde, die berühmte Grablegung, im
nächsten Capitel. Über die Art aber, wie Vasari dessen Ent-
stehung zwischen Perugia und Florenz vertheilt, einstweilen
nur soviel: dass sie die grössten Bedenken erregt. Woher
hatte Vasari diese Daten? Sah er den Carton in Perugia?
Wusste er aus irgend welcher Quelle, Raphael habe gerade
dort und nicht in Florenz die Tafel in Öl ausgeführt? Auf
der einen Seite widersprechen dem eine Reihe von Wahr-
scheinlichkeiten, die, wie wir sehen werden, aus der Be-
trachtung des Werkes selbst fliessen, auf der andern lässt
sich trotzdem eine so bestimmt vorgetragene Erzählung nicht
durch blosse Wahrscheinlichkeiten beseitigen.
war.
SIEBENTES CAPITEL.
»II. 1. Während Raphael also sich in Florenz aufhielt,
* Agnolo Doni, weicher, wie er in andern Dingen sparsam
so auch für Sachen der Malerei und Bildhauerei, an denen