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Das Werk des Carl Philipp Fohr muss in
der Hauptsache ein Zeichenwerk genannt werden.
Das ist nicht so zu verstehen, als ob ihm in allen
Fällen die Zeichnung an sich schon ein fertiges
Kunstwerk bedeutet hätte. Vielmehr sind die meiste:
Schwarzweissblätter seiner Hand durchaus nichts wei
ter als Studien und Skizzen nach empfangenen Natur-
eindrücken und vor der Natur gezeichnet, die den
Zweck hatten, eine farbige Ausführung zu erhalten.
Diese erst wurde als eigentliches Bild gewertet.
Viele der Blätter freilich, so die Porträte, eine
Anzahl der Genredarstellungen und besonders die
Ritterstücke sind sicherlich Handzeichnungen in dem
Sinn, wie wir heute den Begriff einer reinen Zei-
chenkunst auffassen. Es soll damit, weder in diese
Hinsicht, noch später bei der Betrachtung mancher
unvollendeter Blätter der Fehler begangen werden,
Masstabe unserer Zelt anzulegen, trotzdem bisweilen
ein Stück durch die Art, wie es sich in der flüch-
tigen oder halbfertigen Ausführung dem Beschauer
darbietet, dazu reizen mag, das Impressionistische
darin zu suchen und zu finden. Nur durch Andeutung
bewusst eine vollständige Vorstellung zu erwecken,
lag dem Künstler ferne. Fohr gab im Gegenteil
mit einer peinlichen Genauigkeit das kleinste Detai
ohne aber deswegen kleinlich zu wirken, und er
bleibt damit durchaus innerhalb des Rahmens der
 
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