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4.
Es muss erstaunlich klingen, wenn man
vernimmt, dass München fast ohne jede Spur an Fohr
vorübergegangen ist. Man sollte annehmen, dass er
nach den Jahren, die er ohne eigentlichen Unterricht
stets auf der vergeblichen Suche nach einer Unterwei-
sung, nach Rat und Hilfe verbrachte, sich mit Freude
der dargebotenen Schulung durch anerkannte und, wie
der Name Akademie verbürgen soll, gewiss auch berufene
Kräfte fügen wurde.
Gewiss war Fohr von den höchsten Erwar-
tungen beseelt nach München gegangen. Er hatte
geglaubt, hier alles zu finden, was seinem Künstler-
tum eine gewisse Vervollständigung geben könne. Als
er sich jedoch in seiner neuen Umgebung umsah, schie-
nen seine Erwartungen zu einem guten Teil getäuscht.
Zunächst spricht aus seinen Briefen eine Antipathie,
richtiger wohl eine durch Beeinflussung seiner Mit-
schüler entstandene Voreingenommenheit gegen Johann
Peter von Langes den damaligen Direktor der Münchener
Akademie, angeblich, weil er die altdeutsche Schule
zurücksetze. Das bestätigt zwar, dass das Interesse
und die Liebe für die altdeutsche Malerei, oder wohl
richtiger für das deutsche Mittelalter bereits tief
in ihm Wurzel gefasst hatte. Trotzdem ist es. nicht
überzeugend, dass dies untef anderen der wesentlichste
oder der tatsächliche Grund gewesen sein soll, wes-
wegen Fohr sich an der Akademie nicht zufrieden fühlte.
4.
Es muss erstaunlich klingen, wenn man
vernimmt, dass München fast ohne jede Spur an Fohr
vorübergegangen ist. Man sollte annehmen, dass er
nach den Jahren, die er ohne eigentlichen Unterricht
stets auf der vergeblichen Suche nach einer Unterwei-
sung, nach Rat und Hilfe verbrachte, sich mit Freude
der dargebotenen Schulung durch anerkannte und, wie
der Name Akademie verbürgen soll, gewiss auch berufene
Kräfte fügen wurde.
Gewiss war Fohr von den höchsten Erwar-
tungen beseelt nach München gegangen. Er hatte
geglaubt, hier alles zu finden, was seinem Künstler-
tum eine gewisse Vervollständigung geben könne. Als
er sich jedoch in seiner neuen Umgebung umsah, schie-
nen seine Erwartungen zu einem guten Teil getäuscht.
Zunächst spricht aus seinen Briefen eine Antipathie,
richtiger wohl eine durch Beeinflussung seiner Mit-
schüler entstandene Voreingenommenheit gegen Johann
Peter von Langes den damaligen Direktor der Münchener
Akademie, angeblich, weil er die altdeutsche Schule
zurücksetze. Das bestätigt zwar, dass das Interesse
und die Liebe für die altdeutsche Malerei, oder wohl
richtiger für das deutsche Mittelalter bereits tief
in ihm Wurzel gefasst hatte. Trotzdem ist es. nicht
überzeugend, dass dies untef anderen der wesentlichste
oder der tatsächliche Grund gewesen sein soll, wes-
wegen Fohr sich an der Akademie nicht zufrieden fühlte.