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9.
Die Landschaft.
Eine Notiz 1m Archiv des hessischen
Landesmuseums zu Darmstadt lautet:
"Der fünfzehnjährige Künstler brachte diese
"Zeichnung 1m Juny 1811 als Probe seines
"Talentes mit nach Darmstadt."
Kat. 289. Die Zeichnung, um die es sich handelt,
Abb. 21.
Ist eine Ansicht des Heidelberger Schlosses von
der Ostseite. Die Silhouette des Gaisbergs schnei-
det das Blatt in zwei diagonale Hälften. Rechts
begrenzt eine Baumkulisse die Bildfläche. Ein
Mann in Uniform und zwei Bürger mit einem Hund
bilden die Staffage des Vordergrunds. Die Raum-
tiefe ist nicht voll erreicht, das Bild wirkt noch
flächig. Hart ist die Farbanlage, Grun herrscht
vor in einer Abstufung von bläulich, gelblich,
bis dunkel- und blaugrün. Die Bäume der entfern-
teren Partien sind in sehr schematischen Flecken
wiedergegeben. Der Gesamtausdruck des Blattes
hat etwas unbeholfen Ursprüngliches, verrät indes
gleichzeitig bereits eine starke Anlehnung an den
Zeitgeschmack. Die Baumkulisse sowie die schema-
tisierende Waldanlage sind Dinge, die der Fünfzehn-
jährige nicht aus sich heraus erfunden hat, sondern
die er auf Zeitgenössischen Stichen etwa sah.
 
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