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eine Fülle von Anregungen zur Folge haben musste.
Die Unterschiedlichkeit der Richtungen, die sich
hier zusammengefunden hatten, konnte nun bei einem
Neuankömmling eine Entscheidung für die eine oder
andere von ihnen bedingen. Für eine weniger feste
Veranlagung barg sie wohl auch die Gefahr eines
gewissen Eklektizismus. Es ist fü%r Fohr bezeich-
nend, daso er weder den einen noch den anderen Weg
beschritt. Die Figurenmalerei, die ja doch eigent-
lich die Hauptstürke der Nazarener war, sagte Ihm
nicht zu. Für das umfängliche Cartonzeichnen war
seine mehr in das Subtile gehende Art nicht geschaf-
fen. Mit diesem Kreis verband ihn in der Folge nur
die freundliche Kameradschaftlichkeit, die ihn jedoch
nicht davon abhielt, gelegentlich ein Spottgedicht
auf die Nazarener zu verfassen. Im Wesentlichen blleb
er der Landschaft treu, und hier gewahrt man vorerst
einen Anschluss an Koch, den man zwar allgemein als
Vertreter der älteren Richtung betrachtet, wobei
aber nicht vergessen werden darf, dass Koch mit seiner
Zeit stets mitging, dass er sich dem Neuen keineswegs
verschloss, es vielmehr ständig in sich aufnahm und
verarbeitete.
45)
Koch wenigstens kann Fohr nicht ganz
fremd gewesen sein. Im Jahre 1815 hatte die Münche-
ner Akademie Kochs "Historische Landschaft" angekauft,
zu dem Zweck, sie für die jungen Landschaftsschüler
als Studierbild zu verwenden. Als Fohr die Münche-
ner Akademie besuchte, war das Bild bereits in Ihrem
 
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