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Die Mainzer Stiftsfehde 1461 bis 1463.

i.

Die Zeit bis zur Absetzung Erzbischof Diethers.

Noch vor der Entscheidung des pfälzischen Krieges bereitete
sich zwischen dein Erzbischof Diether von Mainz und dein Papste
Pius II. jener große Kampf vor, der das Erzbistum finanziell
an den Rand des Abgrundes brachte, die mittleren Rheinlande
veröden ließ, um schließlich nach langen vergeblichen, Kämpfen
mit einem Siege des Papsttumes zu endigen. Ich brauche hier
bloss in großen Zügen die wichtigsten Ereignisse bis zu dem
entscheidenden Schritte des Papstes, der Absetzung Diethers,
zu streifen und verweise über diese Dinge auf die grundlegenden
Arbeiten von Mensel über Diether von Isenburg und Bachmann
über das Zeitalter Friedrichs III. und Maximilians.45 Der Streit
gieng aus von der Weigerung Diethers, die vom Papste ver-
langte Summe von 20650 Gulden für das Pallium zu bezahlen.46
Diether hoffte, daß er in dem mit Sicherheit vorauszusehenden
Kampfe, dem er nicht aus dem Wege zu gehen gedachte, die
mit dem römischen Bedrückungssystem längst unzufriedenen
deutschen Fürsten auf seiner Seite sehen würde, er hoffte, daß
dies dann wieder den erwünschtesten Gegendruck auf Pius II.
Politik auf dem Kongresse in Mantua haben würde. Eben diese
Erwägungen waren es, die den Erzbischof am 4. August 1460

46 Menzel, Diether von Isenburg, Erzbischof von Mainz 1459—1463.
Ein Beitrag zur Geschichte der staatlichen und kirchlichen Reformbestre-
bungen des fünfzehnten Jahrhunderts. Erlangen 1868. — Bachmann,
Deutsche Reichsgeschichte im Zeitalter Friedrich III. und Max I., Bd. 1,
Leipzig 1884.

16 Menzel richtet S. 28 einige Verwirrung an, indem er Palliengelder
und Annaten nicht auseinander hält.
 
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