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Daß dies ohne Wissen des Pfalzgrafen geschehen war, verletzte
diesen auf Tiefste. Schwieg er dazu, so war für ihn die lockende
Aussicht auf eigenen Gewinn in dem bevorstehenden Bistums-
kampfe dahin, deshalb gab er jetzt seine abwartende Stellung
auf. Und Diether ergriff die nun dargebotene Hand mit Freuden,
er brach den Vertrag mit Adolf, kaum daß er ihn beschworen
hatte und schloß heimlich am 19. November mit dem Pfalz-
grafen und dem Grafen Philipp von Katzenelnbogen auf Lebens-
zeit den Hund von Weinheim.72 Friedrich erhielt dafür die
Bergstraße verpfändet, wiedereinlöslich für 100000 Goldgulden.73
Diether nahm als Feinde aus beide Landgrafen von Hessen,
denn noch wußte er nichts von L. Ludwigs Hinneigung zu dem
Nassauer, der Pfalzgraf nahm L. Ludwig aus (kraft des Ver-
trages von Westhofen;, Philipp seinen Schwiegersohn, den L.
Heinrich. Am 22. November erfuhr die Partei Adolfs, was ge-
schehen war. Jetzt mußte der Kampf ausbrechen.

III.

Vom Beginne des Krieges bis zum Falle von Mainz.

(Dezember 1461 bis 23. Oktober 1462).

Als erster schloß sich Landgraf Ludwig dem neuen Erz-
bischof an. Die im Oktober angeknüpften Verhandlungen nahmen
ihren Fortgang, schon Anfang November war Adolf auf den
Ausbruch des Krieges gefaßt, am 7. forderte er Ludwig auf,
sich zum 18. November bereit zu halten, um im Notfalle los-
schlagen zu können,74 bald schritt Ludwig zum Abschlüsse eines
förmlichen Bündnisses mit Adolf75 und damit zur offenen Gegner-

Annalen X S. 4 ff. — In der Beilage Nr. 10 die Vollmacht Diethers für
Peter vom Stein und Hans von Erlebach vom 10. November. Vg). Menzel,
Diether S. 165.

72 Abgedruckt bei Kremer, Urkunden Nr. LXXX S. 237—240; s. a.
Menzel, Regesten S. 371 f.; Regest bei Scriba III Nr. 4131.

73 Bei Häusser S. 368 ist Modenbach, das er unter den verpfändeten
Orten anführt, Druckfehler statt Mörlenbach.

74 Original im S.-A. M.; Schublade 6 Nr. 54.

75 cUns ist ein tzedel vorgehalten, die, beredung zwuschen uwer Hebe
und uns antreffende1 jc. heißt es in dem Briefe vom 7. Dezember.
 
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