Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 48 —

V.

Der Friede.

Die Eroberung von Mainz war die letzte That Adolfs in
dem Bistumskriege, aber auch Diether war des Kampfes müde.
Kleinere Raubzüge und Gefechte fanden wohl noch statt, aber
im allgemeinen war die Stimmung der Parteien dem Frieden
geneigt. Jeder war zufrieden mit dem, was er während des
Kampfes der beiden Kirchenfürsten als Beute eingeheimst hatte,
und trachtete es in dem künftigen Friedensschlüsse sich zu
sichern. Diese Gedanken brachten es sogar zu wege, daß zwei
erbitterte Gegner, Pfalzgraf Friedrich und der Herzog von
Veldenz sich zu einem Garantievertrage und Waffenstillstand
zusammenfanden. 208 Im Übrigen vergieng der Winter mit Tag-
fahrten und Zusammenkünften der Fürsten in Wasserburg,
Oppenheim, Wiener-Neustadt, aber weder kam der Friede zu
stände, noch wurden die beiden in der Schlacht bei Seckenheim
gefangenen Fürsten freigelassen.209

Bezeichnend genug ist es, daß gerade in diese Zeit die
einzige während des ganzen Krieges nachweisbare Annäherung
Landgraf Heinrichs an seinen Bruder fällt. Aber lediglich das
dynastische Interesse, die Sorge um die Behauptung der main-
zischen Verpfändungen, war Heinrichs Triebfeder. Erzbischof

208 Am 5. Januar 1463. Siehe Menzel, Diether 197 f.

203 Ein zum Zwecke der Befreiung Markgraf Karls in Worms im
Januar 1463 stattgehabter Tag, an dem auch L. Ludwig teilnahm, blieb
ergebnislos. Bochmann S. 360. Der Bischof von Metz war kurz zuvor
freigelassen worden.;— Am 27. Januar sollte ein, ursprünglich nach Fried-
berg anberaumter, dann nach Butzbach verlegter, Tag stattfinden, zu dem
Erzbischof Adolf den Landgrafen einlud. Ob er wirklich stattgefunden
hat, weiß ich nicht (Briefe Adolfs von 1462 Dez. 10, 146)5 Jan. 4 und
1463 Jan. 7, alle drei im Original im S.-A. M., Schub! 6 Nr. 54, letzterer
auch als Kopie im St.-A. 71/., Akten, Abteilung Mainz). Brief Ludwigs
vom 5. Dezember 1462 (S.-A. M., Schubl. 6 Nr. 54). — Daß schon kurz
vor dem 23. Dezember 1462 ein Tag in Butzbach zwischen Adolf und
Ludwig stattgefunden hat, geht aus zwei Originalbriefen vom 9. und
23. Dezember (S.-A. M., ebenda) hervor. Von diesem Tage wissen wir
weiter nichts.
 
Annotationen