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am 8. August (und dann am 21.), hatte Kaiser Friedrich den
L.Ludwig gegen Diether aufgeboten, am 8. auch den L. Heinrich.64
An diesen, dessen Hinneigung zu Diether der Papst wissen
mochte, richtete Pius am 28. August ein Breve.05 Briefe an
andere Fürsten folgten, am 4. September erschien das Breve an
die Reichsfürsten insgesamt, Pius unterschätzte die Schwierig-
keiten seines Sieges nicht. Am 26. September verkündete Adolf
in einer von ihm berufenen Versammlung des Domkapitels, der
auch Diether beiwohnte, dessen Absetzung, aber seine eigene
Anerkennung konnte er im Augenblicke weder von dem Kapitel
noch von der Stadt Mainz erlangen. Erst am 2. Oktober Abends
erfolgte die Erhebung Adolfs auf den Altar. Diether aber rüstete
sich zum Kampfe. Das Erzbistum rechts des Rheines, mit Aus-
nahme des Rheingaues, blieb ihm treu, die Feste Starkenburg
war in seinen Händen, doch der Pfalzgraf zögerte noch, trotz
der abgeschlossenen Verträge. Auch Adolf sammelte Bundes-
genossen, Veldenz, Sachsen, Speyer, Baden fielen ihm zu. Land-
graf Ludwig gedachte nicht neutral zu bleiben. Die alte Gegner-
schaft gegen Diether war noch nicht vergessen, er wandte sich
auf die Seite des neuen Erzbischofs. Am 3. Oktober teilte ihm
Adolf seine Erhebung mit und bat um Hilfe,fiG schon am 11. Ok-
tober wandte sich der Landgraf an den Pfalzgrafen Friedrich,07
seinen Verbündeten seit dem Vertrage von Westhofen; Ludwig
war damals bereits fest entschlossen, Adolfs Partei zu ergreifen.68

s< Bommel III Anm. 14 S. 9, nach ihm Behm I S. 222. Bei Monzel,
Diether S. 153 Aura. 5 nicht, aufgeführt. — Die Mandate vom iä. August
in S.-A. 2kf., Schublade 6 Nr. 54.

Original in S.-A. M., Schublade 8 Nr. 70 (tcontra Dietherum de
Hysemburg, qui se pro electo Maguntino gerebat, ... et contra quem
propter suos enormes et graves excessus ad privatiouem processimus).

CG Original S.-A.M., Schublade 6 Nr. 54 (Rüdesheim, Samstag
nach Remigii).

07 Der damals gerade an dem wieder ausgebrochenen Kriege zwischen
Herzog Ludwig und dem Markgrafen Albrecht teilnahm. Konzept des
Briefes ebenda.

08 Den Inhalt des Briefes kennen wir nicht. Die Tbatsache selbst
ergiebt sich aus dem auf der folgenden Seite angeführten Briefe Adolfs
an Ludwig vom 17. Oktober.
 
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