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— 41 —

darunter böhmischen Söldnern,171 mit schwerem Geschütz und
Belagerungswerkzeugen vor Hofgeismar ein.172 Zwei Tage
später kam Herzog Friedrich von Braunschweig-Calenberg, des
Landgrafen Großoheim, zu Ludwigs Hilfe mit 66 Reisigen,
24 Wagenpferden und 10 Trabanten nach Grebenstein 173 und
stieß am 21. zum Landgrafen. Herzog Wilhelm von Sachsen
schickte 600 Trabanten174 von Salza aus. Die Bitte um Hilfe,
die Hofgeismar an Diether richtete, verhallte natürlich. Erst
nach sechzehntägiger Belagerung und nach tapferem, von Hermann
Spiegel zum Desenberg geleitetem "Widerstande ergab sich die
Stadt am 2. Juli. Landgraf Ludwig nahm sie in seinen Schutz,
versprach ihr, daß Erzbischof Adolf oder seine Bevollmächtigten
die Erbhuldigung daselbst einnehmen dürften, auch wollte er
gegen Bezahlung von 5000 rhein. fl. sie wieder an das Erzstift
weisen.175 Noch am selben Tage zog der Landgraf ab.

Nach kurzer Zeit jedoch, jedenfalls nach dem 2. August,
gelang es der Besatzung der nahe gelegenen Burg Schöneberg,

'" Falckenheiner S. 308 Anm. 3. Beilage 21 Nr. 154, 231.

1.2 tNota millesimo quadringentesimo sexagesiino secundo G littera
ferialis quae ponitur XV. Kai. Julii et fuit festum corporis Christi Lud-
wicus lantgravius terre Hassie czoüch vor Hobegeismar mit großim wolgke
des landis unnde lagk dar vor b}'ß uff :c. unnd natu Hobegeißmar inne
und undir syne gewalt also behaltten' it. Gleichzeitiger Eintrag in dem
Fritzlarer Lectionar der Stand. Landesbibliothet in Cassel (Mscr. Theol.
fol. 159 S. 24; Mitteilung des Herrn Dr. 0. Heldmann). — Die Casseler
Congeries (bei Nebelthau S. 340) giebt falsch den 15. Juli, was schon
Falckenheiner S. 308 rügt, aber er selbst setzt den 15. Juni, obwohl er
sich hierfür auf die in Beilage 21 Nr. 228 abgedruckte Stelle beruft, wo
er cVIlI \' statt als c8 Denare' als coctava die' liest und dies vermeint-
liche Datum dann noch falsch reduziert. — Landau, Ritterburgen IV
S. 225, hat auch den 15. Juni.

1.3 Beilage 21 Nr. 1, vgl. Nr. 151 und 244.

"' Am 27. Juni, nach Landau a. a. 0. fälschlich am 19. — Bei
Freiberg hatte sie der Herzog gemustert und ihnen am 27. Juni einen
Monatssold von 719 fl. 23 bh. bezahlt (Beilage 21 Nr. 300). Falckenheiner
stellt die Sache auf den Kopf.

176 Dat. im Felde vor Geismar uf fritag u. L f. tag visitatidnis. Ori-
ginal im St.-A. M., Urkunden, Abt. Hofgeismar. Abgedruckt bei Falcken-
heiner ÜB S. XLVf. Nr. XXXVI. Die entsprechende, von der Stadt
selbst ausgestellte Urkunde im MIB 34 fol. 99 b—100 b.
 
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