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einer platonisier enden Metaphysik» Nicht mehr an
den Potenzen selbst oder gar an der fundamentalen
Potenz des geschichtlichen Ich wird der Grundfrage
alles Philosophierens nachgespürt, sondern am Ver-
hältnis cler beiden S e i-n sb e r e i ehe , des Unendlichen
und Endlichen, überhaupt.
Schon der Tr. gipfelt in dem Bekanntnis "daß
die Kunst das einzige wahre und ewige Organon zu-
gleich und Dokument der Philosophie sei, welches
immer und fortwährend aufs neue beurkundet, was
die Philosophie äußerlich nicht darstellen kann,
nämlich das Bewußtlose im Handeln und Produzieren
und seine ursprüngliche Identität mit dem Bewuß-
ten"(3,627 f. ) « Die ästhetische Anschauung ist die
objektiv gewordene transzendentale» Obschon in der
Identitätsphilosophie die Funktion der Kunst als
Organon der Philosophie aufgegeben wird, bleibt
sie dennoch bezeichnend für deren Intention. Das
Wesentliche, worum es dem Philosophen zu tun ist,
ist nicht das, was der Philosoph als Philosoph in
der äußersten Anstrengung des gesammelten Selbst-
bewußtseins (Fichte) oder der begreifenden Selbst-
durchdringung (Hegel), also auf der Pointe seiner
geschichtlichen Existenz erreicht, sondern das
"Allerheiligste", das sich dem Philosophen als
Kunstbetrachter in der Kunst offenbart "wo in ewi-
ger und ursprünglicher Vereinigung, gleichsam in
einer Flamme brennt, was in der Natur und Geschich-
te gesondert ist, und was im Leben und Handeln
ebenso wie im Denken ewig sich fliehen muß: (3,628).
Die Wendung vom Leben zur Gestalt ist es, die
sich in diesem Bemühen Schellings meldet, die in-
tellektuelle Anschauung in der ästhetischen selbst
wieder objektiv werden lassen» Fichte erfährt das
Sein im Akt der absoluten Selbstbestimmung des
Subjekts, Hegel in der absoluten Befreiung des
Geistes im S i chs e 1b s t d e nke no Schelling aber drängt
auf die Objektivation dieser inneren Erfahrung,
ihm geht es um die Anschauung des Absoluten als
 
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