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Antwort
an Herrn
Johann Jacob Bodmer,
Professor, und des grossen Raths zu Zürich.
i?Z8,
Freund, der fern von mir, im Schoos der Vaterstadt,
Noch itzt ein schätzbar Herz mir Vorbehalten hat.
Wie soll Dein Lied mein Leib, mein ewig Leid vermindern ?
Kan eines Freundes Schmerz des andern Schmerzen lindern ?
Nein, mein noch wundes Herz, von langer Wehmutl)
welch,
Fühlt alles was Du sagst, und weint mit Dir zugleich,
ffs wünsche, wer da will, ein Herz, das nie sich bindet,
Das von der Liebe nichts, als den Genuß, empfindet,
Das vorige vergißt, ans künftige nicht denkt,
Und nur ans jetzige, sich, klug wie Thiere, henkt,
Das giebt die Weisheit nicht, Sie lehrt Dich wohl die
Wege,
Die nach der Hoheit gehn , verlernt' und öde Steges
Du hast, getrost durch sie, und kühn durch eigne Kraft,
Schon oft den Götzendienst des Wahnes ahgeschaft,
Dem