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Hartmann, Andreas [Hrsg.]; Malitz, Jürgen [Gefeierte Pers.]
Zwischen Antike und Moderne: Festschrift für Jürgen Malitz zum 65. Geburtstag, dargebracht von Kollegen, Freunden, Schülern und Weggefährten — Speyer, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.15012#0014
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I bnvort

forschung im eigentlichen Sinne noch bibliothekarische Literaturversorgung ist und
damit den Schemata der Förderprogramme nicht entspricht. Derlei Schwierigkeiten
haben ihn mitunter sehr frustriert, doch ließ er sich letztlich nicht entmutigen und ist
seinen Weg unbeirrt mit hohem persönlichen Einsatz weiter gegangen. Hierbei hat ihn
die eigene Universität stets in erheblichem Umfang unterstützt.

All dieses wissenschaftliche Arbeiten geschah freilich nicht im Elfenbeinturm,
sondern ist zu verorten in einer über zwanzigjährigen Tätigkeit an der Katholischen
Universität Eichstätt-Ingolstadt. Die Studierenden trafen auf einen akademischen
Lelmer. der immer bestens vorbereitet w ar. der auch ein echtes Interesse daran hatte,
das. was ihm wichtig war. w eiter zu geben, der Grundlagen der Quellenarbcit und
methodisches Rüstzeug systematisch vermittelte, der viel forderte - die großen Lcktü-
rclislcn sind legendär -. der aber auch stets den persönlichen Kontakt mit den Studie-
renden suchte und immer ansprechbar war. Die Mitarbeiter hatten einen Chef, der sie
nie für den eigenen Vorteil einspannte, sondern nach Kräften förderte und an allem,
auch den familiären Entwicklungen, diskret, aber beständig Anteil nahm, dem keine
Lektüre zu viel war. sondern der stets auch ihm eher fernere Themen mit bedachte
und kritisch begleitete, und der vor allem - ein ganz kostbares Gut - große Freiräume
gab und gerade darin ungemein vorbildhaft w irktc. Der Fakultät und der Universität
war Jürgen Malitz ein überaus zuverlässiger Kollege, der um der Sache w illen das
kritische Wort nicht scheute, aber seine Pflichten mit großem Engagement erfüllt,
zuletzt als Dekan in einer für die Universität überaus schwierigen Zeit. Besonders
hervorgehoben sei schließlich die in den letzten Jahren nochmals intensivierte Zusam-
menarbeit mit den altcrtumswisscnschaftlicb.cn Kollegen, die in einem gemeinsamen
Kolloquium ihren Ausdruck fand.

Das Festkolloquium erfolgte aus Anlass der Verabschiedung von Jürgen Malitz
den Ruhestand. Das sei nicht überbetont, doch ist hiermit zweifellos ein Einschnitt
gegeben. Manches w ird ihm nach über zwanzig Jahren Alltag in Forschung und Leh-
re sicherlich fehlen, vor allem der Umgang mit den Studierenden, die Gespräche auf
dem Flur oder in den einschlägigen Eichstätter Gasthäusern .Krone' und .Trompete',
die Vorträge, die Bibliothek. Bei manchem w ird er aber auch froh sein, es hinter sich
lassen zu können nicht zuletzt die mitunter unerträglich gewordene Rastlosigkeit des
Univcrsitätsbetriebs und die vielfach unsinnige Dauerreformiererei. Er wird sicher-
lich weiterhin mitverfolgen, w as sich im Fach tut. ebenso den weiteren Weg der Ka-
tholischen Universität, aber er wird in jedem Fall mehr Zeit und Kapazität für seine
Familie sowie auch für manche Reise und vor allem zur Lektüre haben. Allerdings
verfügt Freiburg ja nicht nur über einen überaus sympathischen Fußballclub, in des-
sen Nähe Jürgen Malitz wohnt, sondern auch über eine exzellente Seminar- und Uni-
versitätsbibliothek, und so sind es neben den weiteren Vorhaben bei den Datenbanken
vor allem zwei Bücher, die wir uns seiner Feder wünschen würden - zum einen das
 
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