DOI Heft:
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Sommer-Halbjahr 1901, Nr. 9
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.71028#0070
1901
Heidelberger Akademische Mitteilungen
Nr. 9
Jena. Der akademische Senat hat beschlossen, den An-
trag der philosophischen Fakultät auf Zulassung von Frauen
als Hörerinnen bei den Regierungen zu befürworten.
Karlsruhe. Der Privatdozent der deutschen Sprache
und Litteratur an der technischen Hochschule, Oberschulrat
Dr. Albert Waag, ist zum ausserordentlichen Professor er-
nannt worden. Prof. Dr. Waag ist am 10. Juni 1863 in Mann-
heim geboren. Er studierte anfangs der 80er Jahre zunächst
in Heidelberg unter Hermann Osthoff und Otto Behaghel,
dann in Freiburg unter Hermann Paul germanische und ver-
gleichende Sprachwissenschaft. Im Jahre 1885 bestand Dr.
Waag das Lehramtsexamen. 1889 wurde er zum Professor
an der Realschule in Heidelberg ernannt und 1891 an die
höhere Mädchenschule daselbst versetzt. Auf Grund der
Schrift „lieber Herders Uebertragungen englischer Gedichte“
erlangte Dr. Waag die venia legendi an der Universität Hei-
delberg. Im Jahre 1896 wurde Waag zum Direktor der
Heidelberger Realschule und im folgenden Jahre zum Ober-
schulrat mit dem Sitz in Karlsruhe ernannt. Gleichzeitig
habilitierte er sich an der dortigen technischen Hochschule.
Ein deutsches Kolleg an einer französischen Uni-
versität. In mehreren Wiener Blättern findet sich folgende
Nachricht: „Wie eine dem Dekan der juridischen Fakultät
der Wiener Universität, Professor Dr. Freiherrn v. Schey, vor
kurzem übermittelte Zuschrift des Rektors der Universität
Grenoble in Frankreich besagt, beabsichtigt die Hochschule
vom 1. November d. J. ab ein Kolleg über römisches Recht
in deutscher Sprache einzurichten, um den auswärtigen Hörern
der Rechte die Benutzung der dort bestehenden Kurse über
französische Sprache zu erleichtern.
Aus der Gelehrten-Welt.
Wissenschaftliches Preisausschreiben. Das Kura-
torium der Bluntschli - Stiftung (Geheimer Hofrat Dr.
Pemsel-München, Geheimrat Dr. von Sicherer-München,
Professor Meili-Zürich, Professor Dr. Jellinek-Heidelberg)
hat die folgende Preisaufgabe gestellt: „Kritische Dar-
stellung der völkerrechtlichen Lehren von den nicht-
kriegerischen Gewaltakten zwischen Staaten“. Der Preis
beträgt 2500 Frcs. Die Arbeiten sind bis 1. Oktober
1903 an Geheimen Hofrat Dr. Pemsel in München ab-
zuliefern, der auch Auskunft giebt.
Veranstaltungen der Vereine.
Histor.-philos. Verein. Montag, den 24. Juni 1901, abends
8x/2 Uhr, im Museum (roter Saal): Vortrag des Herrn
v. Duhn: „Ein Besuch auf Kreta.“
Sozialökononiische Vereinigung. Samstag, den 22. Juni
1901: Exkursion nach Schwetzingen behufs
Besichtigung der Melassebrennerei und Spritfabrik von
K. Brüggemann. Abfahrt 3,12 h. ab Hauptbahnhof. —
Montag, den 24. Juni, abends 8x/4 h. im „Heidelberger
Hof“ (Wredeplatz): Vortrag des Herrn Gewerbelehrer
Breinlinger: „Die Handwerkspolitik des letzten Jahr-
hunderts.“ — Zu beiden Veranstaltungen sind Kommili-
tonen als Gäste auch ohne Einführung willkommen.
Der Mitgliederstand der akadem. Verbindungen
der Ruprecht-Karls-Universität
und seine Verteilung auf die einzelnen Wissenschaften.
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davon studieren
Name der Körperschaft
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1. Korps.
Guestphalia . ...
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3
Rhenania.
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1
1
Saxoborussia ....
17
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1
Suevia.
12
11
1
Vandalia . . . .
20
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1
2. Burschenschaften.
Allemannia.
25
15
5
2
3
Franconia .
31
18
5
5
3
3. Turnerschaften im V. C.
Ghibellinia.
15
6
2
6
1
Rhenopalatia ....
16
10
2
4
4. Gesangverein im S.V.
Studenten-Gesangverein
„Schwarzburgia“ .
22
6
11
2
3
5. Akad. Turnverein.
Hasso-Rhenania ....
12
1
2
4
5
6. Schwarze Verbindungen.
Karlsruhensia ....
14
7
3
4
Leonensia.
22
7
8
1
6
Rupertia.
13
6
3
2
2
Vineta.
21
7
9
2
3
Zaringia.
20
4
4
12
7. Verbindung mit eigenen
Waffen und mit Farben.
Badenia.
16
6
6
4
8. Verbindungen ohne eigene
Waffen.
Kathol. Studentenverbindung
„Arminia“.
20
12
9
3
3
K atholischer Studentenverein
„Palatia“.
17
11
5
1
Kath. Süddeutscher Studenten-
verein „Ripuaria“ .
12
2
3
2
5
Verein deutscher Studenten .
28
1
16
2
4
5
Christi. Verbindung „Wingolf“
14
6
2
3
1
2
$>. Verband Wissenschafti.
Vereine.
Mathematischer Verein .
14
1
13
Philologischer Verein
5
5
Neuphil. Verein „Cheruskia“ .
15
15
R. St. V. Teutonia
16
10
1
3
2
10. Wissenschafti. Vereine.
Akad.-theol. Verein .
8
8
Freie wissenschaftl.Vereinigung
8
4
2
2
Naturwissenschaftlicher Verein
Studierender ....
16
2
7
7
Wissenschafti. katholischer
Studentenverein „Unitas“ .
13
2
1
2
8
11. Sonstige Vereinigungen.
Stud. Gustav-Adolf-Verein
12
9
1
1
1
Akad. Richard Wagner-Verein
6
6
zusammen Inkorporierte
515
24
231
88
67
105
Nicht-Inkorporierte
949
24
240
205
204
276
Stand
1464
48
471
293
271
381
Heidelberger Akademische Mitteilungen
Nr. 9
Jena. Der akademische Senat hat beschlossen, den An-
trag der philosophischen Fakultät auf Zulassung von Frauen
als Hörerinnen bei den Regierungen zu befürworten.
Karlsruhe. Der Privatdozent der deutschen Sprache
und Litteratur an der technischen Hochschule, Oberschulrat
Dr. Albert Waag, ist zum ausserordentlichen Professor er-
nannt worden. Prof. Dr. Waag ist am 10. Juni 1863 in Mann-
heim geboren. Er studierte anfangs der 80er Jahre zunächst
in Heidelberg unter Hermann Osthoff und Otto Behaghel,
dann in Freiburg unter Hermann Paul germanische und ver-
gleichende Sprachwissenschaft. Im Jahre 1885 bestand Dr.
Waag das Lehramtsexamen. 1889 wurde er zum Professor
an der Realschule in Heidelberg ernannt und 1891 an die
höhere Mädchenschule daselbst versetzt. Auf Grund der
Schrift „lieber Herders Uebertragungen englischer Gedichte“
erlangte Dr. Waag die venia legendi an der Universität Hei-
delberg. Im Jahre 1896 wurde Waag zum Direktor der
Heidelberger Realschule und im folgenden Jahre zum Ober-
schulrat mit dem Sitz in Karlsruhe ernannt. Gleichzeitig
habilitierte er sich an der dortigen technischen Hochschule.
Ein deutsches Kolleg an einer französischen Uni-
versität. In mehreren Wiener Blättern findet sich folgende
Nachricht: „Wie eine dem Dekan der juridischen Fakultät
der Wiener Universität, Professor Dr. Freiherrn v. Schey, vor
kurzem übermittelte Zuschrift des Rektors der Universität
Grenoble in Frankreich besagt, beabsichtigt die Hochschule
vom 1. November d. J. ab ein Kolleg über römisches Recht
in deutscher Sprache einzurichten, um den auswärtigen Hörern
der Rechte die Benutzung der dort bestehenden Kurse über
französische Sprache zu erleichtern.
Aus der Gelehrten-Welt.
Wissenschaftliches Preisausschreiben. Das Kura-
torium der Bluntschli - Stiftung (Geheimer Hofrat Dr.
Pemsel-München, Geheimrat Dr. von Sicherer-München,
Professor Meili-Zürich, Professor Dr. Jellinek-Heidelberg)
hat die folgende Preisaufgabe gestellt: „Kritische Dar-
stellung der völkerrechtlichen Lehren von den nicht-
kriegerischen Gewaltakten zwischen Staaten“. Der Preis
beträgt 2500 Frcs. Die Arbeiten sind bis 1. Oktober
1903 an Geheimen Hofrat Dr. Pemsel in München ab-
zuliefern, der auch Auskunft giebt.
Veranstaltungen der Vereine.
Histor.-philos. Verein. Montag, den 24. Juni 1901, abends
8x/2 Uhr, im Museum (roter Saal): Vortrag des Herrn
v. Duhn: „Ein Besuch auf Kreta.“
Sozialökononiische Vereinigung. Samstag, den 22. Juni
1901: Exkursion nach Schwetzingen behufs
Besichtigung der Melassebrennerei und Spritfabrik von
K. Brüggemann. Abfahrt 3,12 h. ab Hauptbahnhof. —
Montag, den 24. Juni, abends 8x/4 h. im „Heidelberger
Hof“ (Wredeplatz): Vortrag des Herrn Gewerbelehrer
Breinlinger: „Die Handwerkspolitik des letzten Jahr-
hunderts.“ — Zu beiden Veranstaltungen sind Kommili-
tonen als Gäste auch ohne Einführung willkommen.
Der Mitgliederstand der akadem. Verbindungen
der Ruprecht-Karls-Universität
und seine Verteilung auf die einzelnen Wissenschaften.
....
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davon studieren
Name der Körperschaft
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1. Korps.
Guestphalia . ...
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Rhenania.
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1
Saxoborussia ....
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1
Suevia.
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11
1
Vandalia . . . .
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1
2. Burschenschaften.
Allemannia.
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2
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Franconia .
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5
5
3
3. Turnerschaften im V. C.
Ghibellinia.
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6
2
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1
Rhenopalatia ....
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10
2
4
4. Gesangverein im S.V.
Studenten-Gesangverein
„Schwarzburgia“ .
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6
11
2
3
5. Akad. Turnverein.
Hasso-Rhenania ....
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1
2
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5
6. Schwarze Verbindungen.
Karlsruhensia ....
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3
4
Leonensia.
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6
Rupertia.
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3
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2
Vineta.
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7
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3
Zaringia.
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4
4
12
7. Verbindung mit eigenen
Waffen und mit Farben.
Badenia.
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6
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4
8. Verbindungen ohne eigene
Waffen.
Kathol. Studentenverbindung
„Arminia“.
20
12
9
3
3
K atholischer Studentenverein
„Palatia“.
17
11
5
1
Kath. Süddeutscher Studenten-
verein „Ripuaria“ .
12
2
3
2
5
Verein deutscher Studenten .
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1
16
2
4
5
Christi. Verbindung „Wingolf“
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3
1
2
$>. Verband Wissenschafti.
Vereine.
Mathematischer Verein .
14
1
13
Philologischer Verein
5
5
Neuphil. Verein „Cheruskia“ .
15
15
R. St. V. Teutonia
16
10
1
3
2
10. Wissenschafti. Vereine.
Akad.-theol. Verein .
8
8
Freie wissenschaftl.Vereinigung
8
4
2
2
Naturwissenschaftlicher Verein
Studierender ....
16
2
7
7
Wissenschafti. katholischer
Studentenverein „Unitas“ .
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2
1
2
8
11. Sonstige Vereinigungen.
Stud. Gustav-Adolf-Verein
12
9
1
1
1
Akad. Richard Wagner-Verein
6
6
zusammen Inkorporierte
515
24
231
88
67
105
Nicht-Inkorporierte
949
24
240
205
204
276
Stand
1464
48
471
293
271
381