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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1899/1900 — Heidelberg, 1899-1900

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Nr. 18 (3. März 1900)
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https://doi.org/10.11588/diglit.68880#0142
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1899/1900

Heidelberger Akademische Mitteilungen

Nr. 18

Hochschulnachrichten.
Heidelberg, 2. März 1900.


wartet, ferner Mitglieder der Landstände, sowie Abgesandte
auswärtiger Universitäten.
Folgende Beileids-Telegramme sind dem Prorektor Herrn
Hofrat Osthoff anlässlich des Hinscheidens Georg Meyers aus
Karlsruhe zugegangen:
An den Prorektor der Universität Heidelberg.
Karlsruhe, 1. März. Ich beklage sehr den Ver-
lust, welchen die Universität durch das bedauerliche
Hinscheiden des Geh. Kats Professor Dr. Georg Meyer
erlitten hat. Ich spreche der Universität meine tief
empfundene Teilnahme aus. Ich verbinde mich mit dem
gesamten Lehrkörper in den Gefühlen der Anerkennung
für die vorzüglichen Leistungen des verstorbenen Kol-
legen auf allen wissenschaftlichen Gebieten, die er be-
arbeitet hat, und für die Lehrthätigkeit, die er so er-
folgreich geübt hat. Mit der Ruperto Carola betrauere
ich den frühen Heimgang des verehrten Rechtsgelehr-
ten, dessen Andenken in lebhaftem Gedächtnis unter uns
Allen fortleben wird.
Friedrich, Grossherzog.
An den Senat der Universität, Professor Dr. 0sthoff.
Karlsruhe, 28. Februar. Zu dem plötzlichen, tief-
erschütternden Heimgang des Professors Dr. Georg
Meyer, Mitglieds der ersten Kammer der Landstände,
des höchst Begabten, für uns Unvergesslichen, durch
dessen Verlust die Kammer einen nicht zu überwinden-
den Schmerz erleidet, spreche ich der Universität namens
der ersten Kammer das tiefempfundene Beileid hiermit
aus.
Prinz Karl von Baden.

(Nach einer Orig.-Aufnahme von F. Langbein & (Jo., Ilofphotogr. in Heidelberg.)
Geheimer Rat Georg Meyer f.
Ein schmerzlicher und schwer zu ersetzender Verlust
hat unsere Hochschule in dem am Dienstag Nacht plötzlich
erfolgten Hinscheiden des Herrn Geheime Rat Professor
Dr. Georg Meyer betroffen. Mitten aus einer vielseitigen,
erspriesslichen Thätigkeit riss ihn, der am Dienstag Abend
noch seine gewohnte Vorlesung gehalten, ein unerbittliches
Geschick; tieftrauernd stehen heute Kollegen und Schüler
an seiner Bahre, still gelobend, das Andenken an den all-
verehrten Verblichenen in Treuen hochzuhalten.
Georg Meyer war am 21. Februar 1841 in Detmold ge-
boren. Nachdem er seine Studien an verschiedenen deutschen
Hochschulen, darunter auch an der hiesigen, zurückgelegt
hatte, liess er sich 1867 in Marburg als Privatdozent .nieder
und wurde im Jahr 1873 zum ausserordentlichen Professor
ernannt. Im Jahre 1875 erhielt er einen Ruf nach Jena,
wo er bis 1889 verblieb. In diesem Jahr folgte er einem
Rufe an die hiesige Universität als Nachfolger des Staats-
rechtslehrers Geheime Rat von Schulze-Gaevernitz, zugleich
wurde ihm der Charakter als Hofrat verliehen. 1891 erhielt
er den Charakter als Geheimer Hofrat, 1898 den als Ge-
heimer Rat II. Klasse. Das Amt eines Prorektors unserer Hoch-
schule bekleidete Georg Meyer im Studienjahre 1897/98, seit
1891 vertritt er die Universität in der ersten Kammer.
Die Trauerfeier für den Verblichenen findet heute Frei-
tag Nachmittag in der Aula statt; Herr Professor Dr. Jel-
linek hat die Gedächtnisrede übernommen. Im Anschluss
an diese Feierlichkeit in der Aula begiebt sich die Trauer-
versammlung im Zuge nach dem Friedhof, wo in der Fried-
hofkapelle die Einsegnung der Leiche und Kranzniederlegungen
stattfinden; von da wird der Sarg zur Feuerbestattungs-An-
stalt geleitet. Zur Trauerfeier werden Vertreter Sr. Kgl.
Hoheit des Grossherzogs und der Grossh. Staatsregierung er-

Karlsruhe, den 1. März.
Seiner Magnificenz Herrn Prorektor Hofrat Osthoff!
Die schmerzliche Nachricht von dem unerwarteten
Hinscheiden des Herrn Geh. Rats Georg Meyer hat
uns tief bewegt. Die Universität hat einen schweren
Verlust erlitten. Wir werden dem hervorragenden Ge-
lehrten und akademischen Lehrer, dem ausgezeichneten
Vertreter der Universität Heidelberg, im Landtage ein
dankbares Andenken bewahren.
Hochachtungsvoll
N o k k.
* *
*
* Bestätigung. Seine Kgl. Hoheit der Grossherzog be-
stätigte die auf Herrn Geh.Bergrat Prof. Dr. Rosenbusch
gefallene Wahl zum Prorektor unserer Universität für das
Jahr 1900—1901.
* Berufung. Herr Professor Dr. L. Gattermann er-
hielt einen ehrenvollen Ruf an die Universität Freiburg als
Nachfolger von Professor Claus. Mit grossem Bedauern
sieht unsere Hochschule den beliebten Lehrer und liebens-
würdigen Kollegen von hier scheiden, der seit 1889, in wel-
chem Jahre er als Assistent von Victor Meyer mit diesem
hierher kam, am chemischen Universitätslaboratorium wirkte.
Zu Ehren des Scheidenden, den unsere herzlichsten Wünsche
in seine neue Thätigkeit begleiten, findet am nächsten Mon-
tag im Hotel Schrieder ein von der naturwissenschaftlich-
mathematischen Fakultät veranstaltetes Festessen sowie am
Dienstag, 6. März, in der Harmonie ein Abschiedskommers
statt.
* Habilitation. Bei der naturwissenschaftlich-mathe-
matischen Fakultät habilitiert sich der seitherige Assistent
am chemischen Universitäts-Laboratorium, Herr Dr. phil.
August Klages. Die Probevorlesung findet Samstag, den
3. März 1900, Mittags 12 Uhr, im grossen Hörsaal des
chemischen Universitäts-Laboratoriums statt und hat zum
 
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