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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1900/01 — Heidelberg

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Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Winter-Halbjahr 1900/1901. Nr. 6. Samstag, 24. November 1900.
Bekanntmachungen der Universitäts-Behörden.

Akademisches Direktorium.
Nachdem die letzte regelmässige Immatrikulation statt-
gefunden hat, werden die Herren Studierenden darauf auf-
merksam gemacht, dass die Vorlesungen innerhalb der
nächsten 8 Tage, d. i. bis spätestens 27. ds. Mts.,
belegt sein müssen.
Die Erlaubnis zum Belegen von Vorlesungen nach
diesem Zeitpunkt kann nur ausnahmsweise vom Prorektor
erteilt werden.
Studierende, die nach Ablauf der regelmässigen Imma-
trikulationstermine nachträglich immatrikuliert werden, haben
die Vorlesungen innerhalb 8 Tagen nach ihrer Immatrikulation
zu belegen. Wer die bestimmte Frist nicht einhält, kann
disciplinär bestraft werden.
Heidelberg, den 19. November 1900.
Der Prorektor:
H. Rosenbusch.
Akademisches Direktorium.
Die Prüfung der Nahrungsmittel-Chemiker betr.
Durch Erlass Grossh. Ministeriums des Innern vom
31. v. M. Nr. 41281 wurden für die Kommission zur
Prüfung von Nahrungsmittel-Chemikern an der
üniversität Heidelberg für das Prüfungsjahr 1900/1901
ernannt:
Zum Vorsitzenden
der Grossh. Amtsvorstand Geh. Regierungsrat Dr. Pfister;
zu Mitgliedern
a) für die Vorprüfung
für Chemie: Geh. Rat Professor Dr. Curtius und Professor
Dr. Jannasch;
für Botanik: Geh. Hofrat Professor Dr. Pfitzer;
für Physik: Geh. Rat Professor Dr. Quincke;
b) für die Hanptprüfung
für Chemie: Geh. Rat Professor Dr. Curtius und Professor
Dr. Jannasch;
für Botanik: Geh. Hofrat Professor Dr. Pfitzer.
Heidelberg, den 7. November 1900.
Der Prorektor:
H. Rosenbusch.

Hochschulnachrichten.
Heidelberg, 23. November 1900.
Die Karl-Friedrichs-Feier unserer Universität.
Die hiesige Universität beging gestern durch einen Fest-
akt in der Aula des Universitätsgebäudes in der üblichen
Weise den Geburtstag ihres Wiederherstellers weiland Gross-
herzogs Karl Friedrich. In feierlichem Zug begaben sich
um 11 Uhr die Mitglieder des Lehrkörpers, unter den Klängen
von Fanfaren, in die geschmückte Aula, woselbst die Spitzen
der Behörden und sonstige Gäste — Damen und Herren —
nebst den Vertretern der studentischen Korporationen und
sonstigen Studierenden Platz genommen hatten.
Die Festrede hielt der Prorektor Geh. Bergrat Rosen-
busch. Er behandelte in ihr ein Thema, das äusser wissen-
schaftlichem auch ein grosses Lokalinteresse besitzt: „Die
Geologie der näheren Umgebung von Heidelberg“. Da die
Rede demnächst im Druck erscheint, so sehen wir von einer
Inhaltsangabe ab.
An die interessante Festrede schloss sich die Verlesung
der Chronik. Derselben ist zu entnehmen, dass der Besuch
der Hochschule im abgelaufenen Jahr ein günstiger war und
gegen die Vorjahre wieder ein Steigen zeigte; im Sommer-
halbjahr waren 1553 Studierende immatrikuliert (52 Theo-
logen, 564 Juristen, 301 Mediziner, 269 Philosophen und
367 Naturforscher). Dazu kamen 109 Hospitanten und
13 Hörerinnen, insgesamt 1675 Hörer. Im gegenwärtigen
Winterhalbjahr beträgt die Gesamtfrequenz 1422, 53 Stu-
dierende mehr als im letzten Winterhalbjahr. Bekanntlich
befinden sich unter den immatrikulierten Studierenden seit
dem vorigen Sommerhalbjahr auch Damen. Am 28. Oktober
waren es 50 Jahre, seit Kuno Fischer die Erlaubnis zur
Abhaltung einer öffentlichen Vorlesung erhielt. Zwei Dozen-
ten, Geh. Rat Georg Meyer und Geh. Rat Kühne, und drei
Studierende, Alfred Reche, Friedrich Weng und Karl Beideck,
sind im Verlaufe des letzten Jahres gestorben.
Zahlreiche und wertvolle Geschenke wurden der Uni-
versität zu teil, u. a. eine Zustiftung des Arnold Hirth in
Leipzig von 15 000 Mk. zu seiner Stiftung vom Jahre 1897,
eine Stiftung der verstorbenen Andreas Raum Witwe in Höhe
von 27 632 Mk. zu Gunsten des akademischen Krankenhauses.
Den Schluss der Feier bildete die Verkündigung der
Preise und der für das nächste Jahr gestellten Preisaufgaben.
Die juristische, die theologische, die Aufgabe aus der ger-
manischen Sprachwissenschaft, die nationalökonomische und
die philosophische Aufgabe haben keinen Bearbeiter gefunden.
Die medizinische hat eine Bearbeitung gefunden; der Ver-
fasser hat die verlangten Untersuchungen mit Fleiss und
Sorgfalt ausgeführt. Er erhielt den akademischen Preis und
 
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