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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1900/01 — Heidelberg

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Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUGHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.

Nr. 16.

Samstag, 16. Februar 1901.

Winter-Halbjahr 1900/1901.

Bekanntinaclranceii der Universitäts-Behörflei).
Akademisches Direktorium.
Die Exmatrikulation betr.
Diejenigen Herren Studierenden, welche mit Semester-
schluss die Universität verlassen, werden ersucht, dies jetzt
schon — unter Vorlage des Anmeldungsbuches
auf der Universitäts-Kanzlei anzumelden.
Die Aushändigung der Abgangszeugnisse erfolgt vom
4. März d. J. ab gegen
1. Rückgabe der Legitimationskarte,
2. Vorlage der vorgeschriebenen Bibliotheks-Bescheini-
gung,
3. Vorlage der Quittung über Entrichtung der Exma-
trikulationstaxe (6 Mk.).
Heidelberg, den 10. Februar 1901,
Der Prorektor:
H. Rosenbuseh.

Hoclischulnachrichteu.
Heidelberg, 15. Februar 1901.
Ehrung. Die goldene SwammerdanrMedaille ist von
„den „Genootschaap der Bevordering vom Natuur-
Genees-en Heelkunde te Amsterdam“ Herrn Geh. Rat
Prof. Dr. C. Gegen bau r zuerkannt worden. Die 1880
gegründete Medaille soll alle 10 Jahre verliehen werden;
sie wurde bisher den Professoren C. Th. v. Siebold und
'Ernst Häckel zuteil.
Berufung. Herr Privatdozent Dr. Hermann Braus,
Assistent an der Würzburger Anstalt für vergleichende
Anatomie, ist als ausserordentlicher Professor an un-
sere Universität berufen worden; er wird ebenso wie
der seitherige Assistent am Anatomischen Institut, Herr
Professor Göppert, die Stelle eines Prosektors an ge-
nanntem Institut bekleiden.
Todesfall. In der Nacht vom 9. auf 10. ds. starb
nach längerem Leiden Herr Professor Ernst Pagen-
stecher im Alter von über 70 Jahren. Der Verblichene
gehörte von 1851 bis 1871 der hiesigen Universität zu-
erst als Privatdozent, dann als ausserordentlicher Pro-
fessor der Rechtswissenschaft an. Im letztgenannten
Jahr gab er sein Amt auf und lebte seitdem hier als
Privatmann.
Fackelzug. Am Mittwoch Abend brachte die Stu-
dentenschaft dem scheidenden und dem neugewählten
Prorektor einen Fackelzug. Zunächst zog der stattliche

Zug, in dem drei Musikkorps verteilt waren, vor das
Haus des Herrn Geh. Bergrats Dr. Rosenbusch, in
der Kaiserstrasse. Dort begaben sich die Chargierten
in die Wohnung des Gefeierten und sagten ihm für die
Führung des Prorektorats den Dank der Studentenschaft,
worauf die unten harrenden Kommilitonen ein Hoch auf
ihn ausbrachten. Herr Geh. Bergrat Rosenbuseh richtete
eine Ansprache an die Studentenschaft, in der er einen
Rückblick auf das verlaufene Studienjahr warf und mit
einem Hoch auf den Rector magnifleentissimus, den
Grossherzog, schloss. Nach kurzem Aufenthalt setzte
sich der Zug wieder in Bewegung und zog durch die
Stadt nach der in der Ziegelhäuserlandstrasse gelegenen
Wohnung des neugewählten Prorektors Hin. Geh. Kirchen-
rats Hausrath. Dort wiederholten sich die Ehrenbe-
zeugungen der Studentenschaft. Einer der Chargierten
förderte vom Balkon des Hauses seine Kommilitonen
auf, die Glückwünsche zu der neuen Würde durch ein
Hoch auf den neuen Prorektor auszudrücken. Herr
Geh. Kirchenrat Hausrath dankte in kurzen Worten und
schloss mit einem Hoch auf das deutsche Vaterland.
Gegen 10 Uhr kehrte die Studentenschaft nach dem
Ludwigsplatz zurück, wo unter Schlägerklang und dem
Absingen des „Gaudeaumus igitur“ die Fackeln zu-
sammengeworfen wurden.
Ehrendoktor. Der Marschendichter Hermann All-
mers in Rechtenfleth bei Bremen wurde anlässlich
seines 80. Geburtstages (11. Februar) von der philo-
sophischen Fakultät der Universität H eid elber g
zum Ehrendok tor ernannt. Allmers entstammt einer
alten friesischen Familie und lebt als Landmann auf
dem Hofe seiner Väter. Als Schriftsteller trat er zuerst
mit seinem „Marschenbuch“ hervor, das eine geist- und
liebevolle Charakteristik der Natur und der Bewohner
der Marschen an der Weser und der Elbe enthält.
Dann folgten (1860) seine „Dichtungen,“ worin er sich
als Lyriker von grosser Selbständigkeit und Gemüts-
tiefe erweist. Am weitesten verbreitet sind seine „Rö-
mischen Schlendertage“ (7. Auflage 1892), die seine
Beobachtungen über das italienische Volksleben mit-
teilen und zahlreiche Gedichte enthalten.

5. Sitzung des weiteren Ausschusses.
Bremeneck. 28. I. 1901. 6. h. c. t.
Vorsitz: Herr Liese (Frankonia).
Es fehlen: Die Herren Vertreter der Fakultäten.
Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen,
und in der vorliegenden Form genehmigt.
Auf der Tagesordnung steht als erster Punkt:
1. Bericht der Krankenkassen-Kommission: Herr
Kaiser/Allemannia) zeigt die Stellungnahme derStudenten-
 
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