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1900/1901
Heidelberger Akademische Mitteilungen
Nr. 16
schäft im vorigen Semester gegen die Umänderung der
Krankenkassen-Statuten, welche der Studentenschaft
zum Schaden sei, und schlägt vor, entweder auf noch-
maliger Statutenänderung zu bestehen, oder die Zahlung
für die Krankenkasse zu verweigern. Herr Liese (Fran-
konia) unterstützt den ersten Vorschlag, Herr Schmidt
(Rhenopalatia) stellt den Antrag, darauf zu bestehen,
dass in die Statuten der Krankenkasse aufgenommen
werde: Freie Wahl des Arztes und unentgeltliche Ver-
abfolgung von Medikamenten in jeder Heidelberger
Apotheke.
Der Antrag wird durch Akklamation angenommen.
Als zweiter Punkt steht auf der Tagesordnung:
Bericht der Bismarck-Kommission.
Herr Keller (Leonensia) legt dar, dass die für Heidel-
berg geplante Bismarck-Säule zu niedrig sei für die
Höhe des Standortes und der sie umgebenden Bäume;
Redner beantragt deshalb dieselbe um einige Meter zu
erhöhen. Antrag durch Akklamation angenommen. Der
dadurch erforderliche Mehraufwand soll unter den Kor-
porationen gesammelt werden. Die Ausschusskasse soll
zu diesem Zwecke 2000 Mk. beipflichten. Es wird be-
schlossen, mit der Bewilligung dieser letzten Summe
bis nach dem Kassenabschluss des Kaiser-Kommerses
zu warten.
3. Es folgt eine Besprechung über Abhaltung des
Kaiser-Kommerses.
Der Vorsitzende weist auf die am 26. Januar ab-
gehaltene Sitzung des weiteren Ausschusses hin, in der
über den Vorschlag Sr. Magnif. des Herrn Prorektors,
den Kaiser-Kommers wegen eingetretenen Trauerfalles
in der kaiserlichen Familie ausfallen zu lassen, oder
denselben zu verschieben, verhandelt wurde. Nach
Worten des Vorsitzenden, des Herrn Keller (Leonensia)
und Herrn Schmidt (Rhenopalatia), wird zur Abstimmung
geschritten über den Antrag: „den Kommers wie be-
reits beschlossen, am Mittwoch, den 30. Januar abzu-
halten.“ Es sind alle Stimmen dafür, nur eine Stimme
(Neuphil. Verein „Cheruscia“) wurde enthalten.
Als 4. Punkt steht auf der Tagesordnung: Be-
sprechung über einen beim Prorektoratswechsel
abzuhaltenden Fackelzug.
Es wird vom Vorsitzenden als Tag zur Abhaltung
des Fackelzuges Samstag, den 9. Februar vorgeschlagen
und durch Akklamation angenommen. Alles weitere soll
durch Zirkular und Anschlag bekannt gegeben werden.
Schluss der Sitzung 6 h. 35.
Wiengreen (Zaringia),
Schriftführer.
Von anderen Hoch schulen.
An der Universität Strassburg hat sich, wie
man von dort berichtet, der Assistent des physikalischen
Instituts Dr. J. Zenneck als Privatdozent für Physik
habilitiert. — Der Rektor der Universität Dorpat,
Prof. A. Bu di lo wi t s ch, ist, wie man der Allgemeinen
Zeitung mitteilt, nach achtjähriger Verwaltung seines
Amtes nicht wieder bestätigt, sondern zum Mitglied
des Rates des Ministeriums der Volksaufklärung er-
nannt und wird, sobald sein Nachfolger ernannt ist,
nach St. Petersburg übersiedeln. — Der a. o. Professor
für Dermatologie und Syphilis Dr. Adolph Jarisch ist
zum o. Professor dieser Fächer an der Universität Graz
ernannt worden. — Der Geh. Regierungsrat Dr. R. Dör-
gens, Professor der Geodäsie und Feldmesskunde an
der Technischen Hochschule in Berlin, ist im Alter
von 61 Jahren gestorben. — In Kopenhagen starb
am 7. ds. der Zoologe Professor Lütken.
Der Mitgliederstand der akadem. Verbindungen
der Ruprecht-Karls-Universität
und seine Verteilung auf die einzelnen Wissenschaften.
Name der Körperschaft
; Zahl der 1
Mitglieder 1
davon studieren
Theol.
!_
ö
Med.
p-
1. Korps.
1
Guestphalia . ...
14
12
2
Rhenania.
17
14
1
2
Saxoborussia ....
17
15
1
1
Suevia.
12
10
1
1
Vandalia . . . .
22
21
1
2. Burschenschaften.
Allemannia.
22
1
12
4
3
2
Franconia.
21
11
5
1
4
3. Turnerschaften im V.C.
Ghibellinia.
10
2
2
6
Rhenopalatia ....
12
6
3
1
2
4. Landsmannschaft.
Cimbria.
5
1
2
2
5. Gesangverein im S. V.
Studenten-Gesangverein
3
„Sehwarzburgia“ .
12
2
1
6
6. Akad. Turnverein.
Hasso-Rhenania ....
8
1
3
4
7. Schwarze Verbindungen.
Karlsruhensia ....
11
1
4
6
Leonensia.
27
8
7
2
10
Rupertia.
20
13
5
1
1
Vineta.
28
13
8
3
4
Zaringia.
8. Verbindung mit eigenen
20
4
4
12
Waffen und mit Farben.
Badenia.
9. Verbindungen ohne eigene
20
6
6
2
6
Waffen.
Kathol. Studentenverbindung
„Arminia“.
K atholischer Studentenverein
13
5
6
1
1
„Palatia“.
Kath. Süddeutscher Studenten-
13
6
4
2
1
verein „Ripuaria“ .
13
4
2
3
4
Verein deutscher Studenten .
21
9
3
3
6
Christi. Verbindung „Wingolf“
10. Verband Wissenschaft].
20
3
6
5
4
2
Vereine.
Mathematischer Verein .
12
12
Neuphil. Verein „Cheruskia“ .
15
15
Akad. hist.-philolog. Verein .
7
7
R. St. V. Teutonia
12
9
1
2
Akad.-theol. Verein .
9
9
e-
11. Wissenschaft!. Vereine.
Freie Wissenschaft!.Vereinigung
Naturwissenschaftlicher Verein
11
5
4
2
Studierender ....
18
1
9
8
12. Sonstige Vereinigungen.
Socialökonom. Vereinigung .
5
5
Akad. Richard Wagner-Verein
5
5
zusammen Inkorporierte
472
13
196
91
62
110
Nicht-Inkorporierte
808
19
199
148
166
276
Stand
1280
32
395
239
228
386
Theater. — Kunst. — Konzerte. — Vorträge.
Stadttheater in Heidelberg. Sonntag, den 17. Februar:
„Der Bibliothekar“. Schwank von G. v. Moser.
Hof- und Nationaltheater in Mannheim. Sonntag,
17. Februar: „Die lustigen Weiber von Windsor“. Komische
Oper von Nicolai. Anfang ’/27 Uhr.
Heidelberger Akademische Mitteilungen
Nr. 16
schäft im vorigen Semester gegen die Umänderung der
Krankenkassen-Statuten, welche der Studentenschaft
zum Schaden sei, und schlägt vor, entweder auf noch-
maliger Statutenänderung zu bestehen, oder die Zahlung
für die Krankenkasse zu verweigern. Herr Liese (Fran-
konia) unterstützt den ersten Vorschlag, Herr Schmidt
(Rhenopalatia) stellt den Antrag, darauf zu bestehen,
dass in die Statuten der Krankenkasse aufgenommen
werde: Freie Wahl des Arztes und unentgeltliche Ver-
abfolgung von Medikamenten in jeder Heidelberger
Apotheke.
Der Antrag wird durch Akklamation angenommen.
Als zweiter Punkt steht auf der Tagesordnung:
Bericht der Bismarck-Kommission.
Herr Keller (Leonensia) legt dar, dass die für Heidel-
berg geplante Bismarck-Säule zu niedrig sei für die
Höhe des Standortes und der sie umgebenden Bäume;
Redner beantragt deshalb dieselbe um einige Meter zu
erhöhen. Antrag durch Akklamation angenommen. Der
dadurch erforderliche Mehraufwand soll unter den Kor-
porationen gesammelt werden. Die Ausschusskasse soll
zu diesem Zwecke 2000 Mk. beipflichten. Es wird be-
schlossen, mit der Bewilligung dieser letzten Summe
bis nach dem Kassenabschluss des Kaiser-Kommerses
zu warten.
3. Es folgt eine Besprechung über Abhaltung des
Kaiser-Kommerses.
Der Vorsitzende weist auf die am 26. Januar ab-
gehaltene Sitzung des weiteren Ausschusses hin, in der
über den Vorschlag Sr. Magnif. des Herrn Prorektors,
den Kaiser-Kommers wegen eingetretenen Trauerfalles
in der kaiserlichen Familie ausfallen zu lassen, oder
denselben zu verschieben, verhandelt wurde. Nach
Worten des Vorsitzenden, des Herrn Keller (Leonensia)
und Herrn Schmidt (Rhenopalatia), wird zur Abstimmung
geschritten über den Antrag: „den Kommers wie be-
reits beschlossen, am Mittwoch, den 30. Januar abzu-
halten.“ Es sind alle Stimmen dafür, nur eine Stimme
(Neuphil. Verein „Cheruscia“) wurde enthalten.
Als 4. Punkt steht auf der Tagesordnung: Be-
sprechung über einen beim Prorektoratswechsel
abzuhaltenden Fackelzug.
Es wird vom Vorsitzenden als Tag zur Abhaltung
des Fackelzuges Samstag, den 9. Februar vorgeschlagen
und durch Akklamation angenommen. Alles weitere soll
durch Zirkular und Anschlag bekannt gegeben werden.
Schluss der Sitzung 6 h. 35.
Wiengreen (Zaringia),
Schriftführer.
Von anderen Hoch schulen.
An der Universität Strassburg hat sich, wie
man von dort berichtet, der Assistent des physikalischen
Instituts Dr. J. Zenneck als Privatdozent für Physik
habilitiert. — Der Rektor der Universität Dorpat,
Prof. A. Bu di lo wi t s ch, ist, wie man der Allgemeinen
Zeitung mitteilt, nach achtjähriger Verwaltung seines
Amtes nicht wieder bestätigt, sondern zum Mitglied
des Rates des Ministeriums der Volksaufklärung er-
nannt und wird, sobald sein Nachfolger ernannt ist,
nach St. Petersburg übersiedeln. — Der a. o. Professor
für Dermatologie und Syphilis Dr. Adolph Jarisch ist
zum o. Professor dieser Fächer an der Universität Graz
ernannt worden. — Der Geh. Regierungsrat Dr. R. Dör-
gens, Professor der Geodäsie und Feldmesskunde an
der Technischen Hochschule in Berlin, ist im Alter
von 61 Jahren gestorben. — In Kopenhagen starb
am 7. ds. der Zoologe Professor Lütken.
Der Mitgliederstand der akadem. Verbindungen
der Ruprecht-Karls-Universität
und seine Verteilung auf die einzelnen Wissenschaften.
Name der Körperschaft
; Zahl der 1
Mitglieder 1
davon studieren
Theol.
!_
ö
Med.
p-
1. Korps.
1
Guestphalia . ...
14
12
2
Rhenania.
17
14
1
2
Saxoborussia ....
17
15
1
1
Suevia.
12
10
1
1
Vandalia . . . .
22
21
1
2. Burschenschaften.
Allemannia.
22
1
12
4
3
2
Franconia.
21
11
5
1
4
3. Turnerschaften im V.C.
Ghibellinia.
10
2
2
6
Rhenopalatia ....
12
6
3
1
2
4. Landsmannschaft.
Cimbria.
5
1
2
2
5. Gesangverein im S. V.
Studenten-Gesangverein
3
„Sehwarzburgia“ .
12
2
1
6
6. Akad. Turnverein.
Hasso-Rhenania ....
8
1
3
4
7. Schwarze Verbindungen.
Karlsruhensia ....
11
1
4
6
Leonensia.
27
8
7
2
10
Rupertia.
20
13
5
1
1
Vineta.
28
13
8
3
4
Zaringia.
8. Verbindung mit eigenen
20
4
4
12
Waffen und mit Farben.
Badenia.
9. Verbindungen ohne eigene
20
6
6
2
6
Waffen.
Kathol. Studentenverbindung
„Arminia“.
K atholischer Studentenverein
13
5
6
1
1
„Palatia“.
Kath. Süddeutscher Studenten-
13
6
4
2
1
verein „Ripuaria“ .
13
4
2
3
4
Verein deutscher Studenten .
21
9
3
3
6
Christi. Verbindung „Wingolf“
10. Verband Wissenschaft].
20
3
6
5
4
2
Vereine.
Mathematischer Verein .
12
12
Neuphil. Verein „Cheruskia“ .
15
15
Akad. hist.-philolog. Verein .
7
7
R. St. V. Teutonia
12
9
1
2
Akad.-theol. Verein .
9
9
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11. Wissenschaft!. Vereine.
Freie Wissenschaft!.Vereinigung
Naturwissenschaftlicher Verein
11
5
4
2
Studierender ....
18
1
9
8
12. Sonstige Vereinigungen.
Socialökonom. Vereinigung .
5
5
Akad. Richard Wagner-Verein
5
5
zusammen Inkorporierte
472
13
196
91
62
110
Nicht-Inkorporierte
808
19
199
148
166
276
Stand
1280
32
395
239
228
386
Theater. — Kunst. — Konzerte. — Vorträge.
Stadttheater in Heidelberg. Sonntag, den 17. Februar:
„Der Bibliothekar“. Schwank von G. v. Moser.
Hof- und Nationaltheater in Mannheim. Sonntag,
17. Februar: „Die lustigen Weiber von Windsor“. Komische
Oper von Nicolai. Anfang ’/27 Uhr.