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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1900/01 — Heidelberg

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Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg.. ausschliesslich Bestellgebühr.
Winter-Halbjahr 1900/1901. Nr. 15. Samstag, 9. Februar 1901.

Bekanntmachungen der Universitäts-Behörden.

Akademisches Direktorium.
Die akademischen Preisaufgaben für das
Studienjahr 1900/1901 betr.
Die von den fünf Fakultäten für das Studienjahr
1900/1901 aufgestellten Preisaufgaben werden nachstehend
zur Kenntnis der Herren Studierenden gebracht:
Von der theologischen Fakultät:
„Durch eine Reihe neuerer Arbeiten ist die Frage
nach den Quellen und der Glaubwürdigkeit der Bücher
Ezra und Neliemja in Fluss gebracht. Die Fakultät
wünscht eine Zusammenstellung der gegen die Glaub-
würdigkeit dieser Bücher gerichteten Angriffe und
eine kritische Würdigung ihrer Bedeutung.“
Von der juristischen Fakultät:
„Übereinstimmungen und Gegensätze zwischen
dem Besitz nach den Bestimmungen des bürgerlichen
Gesetzbuches und der altdeutschen Gewere.“
Von dei’ medicinischen Fakultät:
„Es sollen mit Hilfe des Gärtner’schen Tonome-
ters — unter Controle der Resultate mit einem an-
dern Blutdruckmesser — die Schwankungen des Blut-
drucks unter normalen und pathologischen Verhält-
nissen untersucht und die klinische Bedeutung der
Untersuchungsergebnisse gewürdigt werden.“
Von der philosophischen Fakultät:
I. Aus der Philosophie:
„Es soll der Inhalt des Platonischen Parme-
nides entwickelt und daraus die Absicht und Stel-
lung dieses Dialogs im Gange der platonischen Philo-
sophie erschlossen und bestimmt werden, mit Be-
ziehung auf die Ansichten von Schleiermacher,
Karl Friedrich Hermann und Ed. Zeller.“
II. Aus der Germanischen Philologie:
„Die althochdeutschen Namen der Kleider und
Waffen sollen unter Zugrundelegung der althoch-
deutschen Sachglossare vollständig zusammengestellt,
sowie sprachlich und kulturgeschichtlich erläutert
werden.“

III. Aus der Archäologie:
„Es soll versucht werden, eine Geschichte des
Bestattungswesens in Attika von den ältesten Zeiten
bis zu den Perserkriegen zu geben. Es sind die aus
dem Altertum erhaltenen Nachrichten, sowie die Be-
richte über Gräberfunde besonders der letzten Jahr-
zehnte sorgfältig zu sammeln, zu ordnen, und an den
Ergebnissen der eigenen Untersuchung’ die Darleg-
ungen Rohde’s und Helbig’s (Sitz.-Ber. d. bayr. Akad.
1900) zu prüfen.“
Von der naturwissenschaftlich-mathematischen
Fakultät:
„Es sollen die Methoden für die Entwicklung der
Lösungen algebraischer Funktionalgleichungen bear-
beitet, mit einander verglichen und für grössere
Klassen algebraischer Gleichungen die Kriterien ent-
wickelt werden, nach denen man aus der Natur der
Coefficienten unmittelbar auf die Verzweigungsart der
Lösungen schliessen kann.“
Die allgemeinen Bedingungen der Konkurrenz
sind:
a) der Verfasser muss zur Zeit der Uebergabe seiner
Abhandlung noch hiesiger akademischer Bürger sein;
b) die Abhandlungen sind längstens bis zum 15. Ok-
tober 1901 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;
c) der Name des Verfassers muss in einem versiegelten
Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie die Abhandlung
mit einem Motto überschrieben ist;
d) die übergebene Abhandlung darf nicht von der Hand
des Verfassers geschrieben sein; wohl aber wird deutliche
und leserliche Schrift verlangt.
Heidelberg, den 22. November 1900.
Der Prorektor:
H. Rosenbuscli.
 
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