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Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1900/01 — Heidelberg

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1900/1901

Heidelberger Akademische Mitteilungen

Nr. 13

Das Hofrat Moos’sche Stipendium betr.
Als Preisfrage für die Hofrat Moos’sche Stiftung
ist von dem Direktor der Ohrenklinik aufgestellt und
von der medizinischen Fakultät genehmigt das Thema:
„Ueber den Wert unserer Hörprüfungen für die
Differentialdiagnose zwischen den Erkrankungen des
schallleitenden und des schallempfindenden Appa-
rates.“
Bearbeitungen sind bis zum 1. Mai 1901 auf dem Uni-
versitäts-Sekretariat abzugeben.
Heidelberg, den 22. November 1899.
Der Prorektor:
H. Ostlioff.

4. Sitzung des weiteren Ausschusses.
Bremeneck 14. I. 01. 6 h. c. t.
Vorsitzender: Herr Liese (Frankoniae).
Nicht änwesend: Karlsruhensia, Rupertia, Saxoborussia,
Suevia, Vineta und die Herren Vertreter der Fakul-
täten.
Es wird beschlossen, den Fest-Kommers zur Feier
des Geburtstages S. M. des Kaisers Wilhelm II. in üb-
licher Weise im Saalbau und zwar am 30.1.01, Abends
8 h. c. t. abzuhalten und hierzu sämtliche Studierenden
einzuladen. Der Preis der Eintrittskarten für die Stu-
dierenden wird auf 3 Mk. festgesetzt. Der Tag der
Kartenausgabe soll durch Zirkular und Anschlag später
bekannt gegeben Werden. Es werden ausserdem an der
Abendkasse am 30.1. Eintrittskarten ausgegeben, jedoch
ohne Beigabe von Damenkarten. — Zum Schluss er-
sucht der Vorsitzende, die Damenkarten nur an würdige
Personen zu übermitteln, um Unannehmlichkeiten zu
vermeiden.
Schluss der Sitzung 6l/2 h.
Wiengreen (Zaringiae),
Schriftführer.
Hochschulnachrichten.
Heidelberg’, 25. Januar 1901.
Aus dem Lehrkörper. Der Grossherzog hat den
ordentlichen Professor der Anatomie und Direktor des
anatomischen Instituts, Geheimen Rat Dr. Gegenbaur,
auf sein Ansuchen wegen leidender Gesundheit unter
Anerkennung seiner langjährigen ausgezeichneten Dienst-
leistungen auf 1. April 1901 in den Ruhestand versetzt
und den Geheimen Hofrat Professor Dr. Max Für-
b ring er in Jena unter Verleihung des Charakters als
Grossh. badischer Geheimer Hofrat auf 1. April 1901
zum ordentlichen Professor der Anatomie und zum
Direktor des anatomischen Instituts ernannt. — Mit
Bezug auf die durch die Tagesblätter laufende Nach-
richt, Professor Dr. Witzei in Jena habe eine Beru-
fung nach Heidelberg erhalten, solche aber abgelehnt,
wird mitgeteilt, dass Prof. Witzei in Jena einen Ruf
nach Heidelberg nie erhalten habe, ihn also auch
nicht ablehnen konnte. Die Vertretung der Zahnheil-
kunde an hiesiger Hochschule und die Leitung des
akademischen Instituts für diesen Teil der Heilkunde
sei in anderer Weise durchaus entsprechend geordnet.
Ä
Verschiedenes.
Goethe-Stiftung. Die nachfolgende Eingabe hat
in Verbindung mit anderen Schriftstellern der Heraus-
geber des „Kunstwart“, Herr Ferdinand Avenarius in
Dresden, an den Reichstag gerichtet:

„Der Reichstag wolle die verbündeten Regierungen
ersuchen, einen Gesetzentwurf, betreffend Errichtung
einer Goethe-Stiftung auf folgender Grundlage dem
Reichstage zur verfassungsmässigen Beschlussfassung
vorzulegen:
„1. Unter dem Namen „Goethe-Stiftung“ wird eine
nationale Stiftung errichtet zur Unterstützung des wert-
vollen dichterischen Schaffens im Wettbewerb mit der
blossen Unterhaltungs-Litteratur. Indem die Goethe-
Stiftung einerseits das dichterische Schaffen vom Tages-
marktwert unabhängiger macht, soll sie anderseits dich-
terische Schöpfungen für die Allgemeinheit leichter zu-
gänglich und somit schneller nutz- und fruchtbar machen.
2. Der Goethe-Stiftung wird aus Reichsmitteln eine
jährliche Beihilfe von 250 000 Mk. gewährt. Es wird
ferner beschlossen: das Urheberrecht an Werken der
Litteratur erlischt fortan nicht mehr zu einem bestimm-
ten Zeitpunkte, sondern geht dreissig Jahre nach dem
Tode des Urhebers in das Eigentum der Goethe-Stiftung
über. Dieses jedoch mit der Beschränkung, dass die
Goethe-Stiftung nicht das Recht zur Genehmigung oder
Verweigerung irgend welcher Neudrucke oder Auffüh-
rungen, sondern nur das Recht zu einer mässigen Ge-
winnbeteiligung daran haben soll.
3. Ueber die Einrichtung und Verwaltung der Goethe-
Stiftung wird der Reichstag beschliessen, nachdem hier-
über Gutachten eingeholt sein werden von einem Aus-
schüsse, dessen dreissig Sachverständige zur Hälfte
vom Vorstande der „Deutschen Schiller-Stiftung“, zur
anderen Hälfte vom Vorstände der „Deutschen Schrift-
steller-Genossenschaft“ ernannt werden.“
Veranstaltungen der Vereine.
Sozialökonomische Vereinigung. Am Montag, 28. d. Mts.
Abends 8 1li Uhr wird Herr Zahnarzt Marcuse im
Weinzimmer des städtischen Saalbaues über „Die
Pflege der Zähne, eine Aufgabe des Staates, der
Schule und der Familie“ sprechen. Gäste auch ohne
Einführung willkommen.
Theater. — Kunst. — Konzerte. — Vorträge.
Stadttheater in Heidelberg. Sonntag, den 27. Januar;
Zur Feier des allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Maj. Kaiser
Wilhelm II.: Fest-Ouverture. Hierauf: „Hofgunst“. Lustspiel
von Thilo von Trotha. Montag, 28. Januar: Geschlossen.
Dienstag, 29. Januar: „Flachsmann als Erzieher“. Komödie
von Otto Ernst.
Hof- nnd Nationaltheater in Mannheim. Sonntag,
den 27. Januar: „Die Königin von Saba“. Oper von Karl
Goldmark.
Montag, den 28. Januar, abends pünktlich? ’/8 Uhr
im städtischen Konzert-Saale: Sechstes (letztes)
Konzert des Bach-Vereins unter Leitung des Herrn
Professor Dr. Philipp Wolfrum und unter freundlicher
Mitwirkung der Herren Professor Berthold Keller-
mann und Max Schillings aus München. Studenten-
karten zu Mk. 1.50 für Saal und Mk. 1.— für Gallerie
nur bei Herrn F. W. Rochow (C. Winter’sehe Universitäts-
buchhandlung).
Dienstag, den 29. Januar, abends 6 Uhr in der Aula
der Universität (zu Gunsten des Frauenvereins) : Fünfter
akademischer Vortrag gehalten von Herrn Prof. v. Hi p p el:
„Die Kurzsichtigkeit, ihre Entstehung und Behandlung.“
Kartenverkauf in der Musikalienhandlung von Herrn E. Pfeiffer.
 
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