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Elementarbücher des Sanskrit.
ob aber auch in Betreff alles dessen, was er uns nicht gegeben ? —
Die Veranlassung zur Abfassung seines Elementarbuches war —·
wie uns der Verfasser sagt — „das Bedürfniss eines wohlfeilen
Leitfadens für den ersten Unterricht im Sanskrit. Diese prak-
tische Rücksicht hat mich genöthigt, dem Abrisse der Grammatik
die engsten Grenzen zu ziehen und die wissenschaftliche Belebung
des Stoffes, oft auch seine Ergänzung, dem mündlichen Vortrage
zu überlassen.“ Gewiss, schon richtig. Doch möchten die Grenzen
nicht vielleicht gar zu enge gezogen sein? Möchte „die wissen-
schaftliche Belebung des Stoffes“ nicht besonders derjenige ungern
vermissen, welcher das Sanskrit nur nebenher betreibt, der klas-
sische Philologe, für welchen ein solches Elemeutarbuch noch nöthi-
ger schien, als für den Sanskritschüler überhaupt? Möchte endlich
nicht auch dieser, der Sanskritschüler und noch mehr der Lehrer,
da einen Mangel finden, wo noch Alles zu geben bleibt und von
Ergänzung nicht wohl die Rede sein kann? So vermissen wir in
letzterer Hinsicht namentlich die geringste Andeutung von Accent-
lehre, vermissen z. B. Alles, was die Indeclinabilia oder Partikeln
angeht, als namentlich Adverbia (Präfixe) und Präpositionen. So hätten
wir nach der andern Seite hin gewünscht eine nicht weitläufigere
wohl aber die Grund- und besondern Regeln etwas mehr hervorhebende
Darstellung des Lautwandels, in der Flexionslehre eine auch nicht
weitläufigere aber’ mehr auf thematische Verschiedenheit Rücksicht
nehmende Darstellung der (sechsten) consonantischen Declination,
Auseinanderbalten der Hauptunterschiede in den sieben Formen
der Aoristbildung, und — um endlich auch der Wortbildung zu
gedenken — Etwas, was das altindische Wort, was Nomen und
Verbum, den Stamm in seinem Unterschiede von den Wurzeln noch
mehr beleuchtet und die Bildung durch Suffixe im Allgemeinen
aufhellt. Ein kurzer Paragraph, den beiden andern (207 f.) ange-
schlossen, hätte hier schon genügen können; wie denn überhaupt
alles hier beispielsweise Gewünschte räumlich kaum mehr als ein
paar Seiten erfordert.
Doch auch in Anbetracht der andern Hälfte des Elementar-
buches — Text und Wörterbuch — sei eine kurze Bemerkung ge-
stattet. „Zur ersten Uebung in der Sprache“ hat der Verfasser
„den Hitopadetja gewählt, weil dieser, neben seiner guten Prosa,
durch die verschiedenartigen Verse Anlass gibt zur Darstellung der
Metrik.“ Allerdings sind diese Stücke eine für den Anfänger pas-
sende Lectüre, und bekanntlich hat schon W. Jones sie dazu
gebraucht und anderen empfohlen. Auch was die Metrik betrifft
kann der Lehrer hier das Nöthige leicht anknüpfen. Wenn wir
gleichwohl, einem leichten epischen Stück, obschon nicht Prosa und
nicht verschiedenartige Verse darin vorkommen, oder gerade darum,
für den ersten Anfang den Vorzug schenken, so ist uns hierfür das
im Jahr zuvor erschienene Textheft an die Hand gegeben. Mit
Rücksicht auf dieses Textheft hätte daher jetzt der kurze Abriss
Elementarbücher des Sanskrit.
ob aber auch in Betreff alles dessen, was er uns nicht gegeben ? —
Die Veranlassung zur Abfassung seines Elementarbuches war —·
wie uns der Verfasser sagt — „das Bedürfniss eines wohlfeilen
Leitfadens für den ersten Unterricht im Sanskrit. Diese prak-
tische Rücksicht hat mich genöthigt, dem Abrisse der Grammatik
die engsten Grenzen zu ziehen und die wissenschaftliche Belebung
des Stoffes, oft auch seine Ergänzung, dem mündlichen Vortrage
zu überlassen.“ Gewiss, schon richtig. Doch möchten die Grenzen
nicht vielleicht gar zu enge gezogen sein? Möchte „die wissen-
schaftliche Belebung des Stoffes“ nicht besonders derjenige ungern
vermissen, welcher das Sanskrit nur nebenher betreibt, der klas-
sische Philologe, für welchen ein solches Elemeutarbuch noch nöthi-
ger schien, als für den Sanskritschüler überhaupt? Möchte endlich
nicht auch dieser, der Sanskritschüler und noch mehr der Lehrer,
da einen Mangel finden, wo noch Alles zu geben bleibt und von
Ergänzung nicht wohl die Rede sein kann? So vermissen wir in
letzterer Hinsicht namentlich die geringste Andeutung von Accent-
lehre, vermissen z. B. Alles, was die Indeclinabilia oder Partikeln
angeht, als namentlich Adverbia (Präfixe) und Präpositionen. So hätten
wir nach der andern Seite hin gewünscht eine nicht weitläufigere
wohl aber die Grund- und besondern Regeln etwas mehr hervorhebende
Darstellung des Lautwandels, in der Flexionslehre eine auch nicht
weitläufigere aber’ mehr auf thematische Verschiedenheit Rücksicht
nehmende Darstellung der (sechsten) consonantischen Declination,
Auseinanderbalten der Hauptunterschiede in den sieben Formen
der Aoristbildung, und — um endlich auch der Wortbildung zu
gedenken — Etwas, was das altindische Wort, was Nomen und
Verbum, den Stamm in seinem Unterschiede von den Wurzeln noch
mehr beleuchtet und die Bildung durch Suffixe im Allgemeinen
aufhellt. Ein kurzer Paragraph, den beiden andern (207 f.) ange-
schlossen, hätte hier schon genügen können; wie denn überhaupt
alles hier beispielsweise Gewünschte räumlich kaum mehr als ein
paar Seiten erfordert.
Doch auch in Anbetracht der andern Hälfte des Elementar-
buches — Text und Wörterbuch — sei eine kurze Bemerkung ge-
stattet. „Zur ersten Uebung in der Sprache“ hat der Verfasser
„den Hitopadetja gewählt, weil dieser, neben seiner guten Prosa,
durch die verschiedenartigen Verse Anlass gibt zur Darstellung der
Metrik.“ Allerdings sind diese Stücke eine für den Anfänger pas-
sende Lectüre, und bekanntlich hat schon W. Jones sie dazu
gebraucht und anderen empfohlen. Auch was die Metrik betrifft
kann der Lehrer hier das Nöthige leicht anknüpfen. Wenn wir
gleichwohl, einem leichten epischen Stück, obschon nicht Prosa und
nicht verschiedenartige Verse darin vorkommen, oder gerade darum,
für den ersten Anfang den Vorzug schenken, so ist uns hierfür das
im Jahr zuvor erschienene Textheft an die Hand gegeben. Mit
Rücksicht auf dieses Textheft hätte daher jetzt der kurze Abriss