Fr. Aug. Wolf’s kleine Schriften.
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wird man es in der Ordnung finden, dass das Ganze in zwei
Massen getbeilt ist, von welchen die eine die Scripta Latina, die
andere alle deutsch geschriebenen Aufsätze befasst, und dass bei
der Anordnung des Einzelnen die chronologische Folge eingehalten
ward. Wolf selbst war dieser Eintbeilungsweise in den 1802 von
ihm selbst zu Halle herausgegebenen Miscellanea maximam par-
tem literaria gefolgt, in welchen unter 37 Nummern seine lateini-
schen Reden und Prooemia und weiter sieben deutsche Aufsätze ver-
einigt sind: dass sie daher auch in dieser erweiterten Sammlung
beibehalten worden ist, wird um so weniger befremden. Demge-
mäss erscheinen nun auch in der einen Abtheiluug des Ganzen,
welche den einen Band füllt, an erster Stelle P ar e n t a 1 i a du o , die
beiden Leichen- oder Gedächtnissreden auf Friedrich den Grossen
(1786) und seinen Nachfolger Friedrich Wilhelm II. (1797), dann
folgen die Prooemia oder die zu dem jedesmaligen Verzcichniss
der Vorlesungen an der Universität zu Halle innerhalb der Jahre
1784—1803 abgefassten lateinischen Eingänge, welche, anfänglich
meist kürzer gefasst, und auf das Studium im Allgemeinen bezüg-
lich, zu welchem sie eine Aufmunterung oder Mahnung geben sollen,
erst später auch die Behandlung kritischer oder gelehrter Gegen-
stände in ihren Kreis zogen. Es sind deren in Allem ein und vierzig;
sie sind, wie das Vorwort bemerkt, insbesondere populär geworden,
und verdienen auch jetzt noch eben so sehr um ihres Inhalts, wie
um des lateinischen Ausdrucks willen gelesen werden, da sie sogar
treffliche Muster zu lateinischen Stylübungen abgeben, die man
freilich jetzt, an manchen Orten, um unsere jungen Leuten ja nicht
zu viele Mühe zu machen, zu beschränken sucht, zum offenbaren
Nachtheil des Unterrichts in den classiscben Sprachen des Alter-
thums. Wir verweisen, was den Inhalt und Charakter dieser Pro-
ömien betrifft, in welchen das propädeutische Element so sehr her-
vortritt, auf die Würdigung derselben m dem Vorbericht des Her-
ausgebers S. V—X, woraus zugleich ersichtlich wird, mit welcher
philologischen Akribie der Abdruck dieser Proömien erfolgt ist,
(was indessen eben so gut auch von den übrigen Bestandtheilen
dieses Bandes gilt), so dass sogar unter dem Text, da Wolf wie-
derholt Alles, was er niedergeschrieben, einer eingehenden Durch-
sicht, die zu mancher Aenderung führte, unterwarf, die Varianten,
welche daraus hervorgegangen sind, bemerkt werden. So sind auch
bei allen grössere Aufsätzen, die hier im Druck wiederholt werden,
die Seitenzahlen des früheren Druckes am Rande beigesetzt.
Auf die Prooemia folgen in dritter Reihe Praefationes et
Epistolae aus den Jahren 1782 bis 1812 (S. 131—424), eröffnet
mit der Vorrede zu Platon’s Gastmahl, welche zwar deutsch ge-
schrieben ist, aber von den übrigen Vorreden der Art, welche sämmt-
lich lateinisch geschrieben sind, füglich nicht getrennt werden
konnte, zumal da sie der Zeit nach (vom Jahre 1782) auch die
erste Stelle einzunehmen hat. Es bedarf auch hier, wie bei den
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wird man es in der Ordnung finden, dass das Ganze in zwei
Massen getbeilt ist, von welchen die eine die Scripta Latina, die
andere alle deutsch geschriebenen Aufsätze befasst, und dass bei
der Anordnung des Einzelnen die chronologische Folge eingehalten
ward. Wolf selbst war dieser Eintbeilungsweise in den 1802 von
ihm selbst zu Halle herausgegebenen Miscellanea maximam par-
tem literaria gefolgt, in welchen unter 37 Nummern seine lateini-
schen Reden und Prooemia und weiter sieben deutsche Aufsätze ver-
einigt sind: dass sie daher auch in dieser erweiterten Sammlung
beibehalten worden ist, wird um so weniger befremden. Demge-
mäss erscheinen nun auch in der einen Abtheiluug des Ganzen,
welche den einen Band füllt, an erster Stelle P ar e n t a 1 i a du o , die
beiden Leichen- oder Gedächtnissreden auf Friedrich den Grossen
(1786) und seinen Nachfolger Friedrich Wilhelm II. (1797), dann
folgen die Prooemia oder die zu dem jedesmaligen Verzcichniss
der Vorlesungen an der Universität zu Halle innerhalb der Jahre
1784—1803 abgefassten lateinischen Eingänge, welche, anfänglich
meist kürzer gefasst, und auf das Studium im Allgemeinen bezüg-
lich, zu welchem sie eine Aufmunterung oder Mahnung geben sollen,
erst später auch die Behandlung kritischer oder gelehrter Gegen-
stände in ihren Kreis zogen. Es sind deren in Allem ein und vierzig;
sie sind, wie das Vorwort bemerkt, insbesondere populär geworden,
und verdienen auch jetzt noch eben so sehr um ihres Inhalts, wie
um des lateinischen Ausdrucks willen gelesen werden, da sie sogar
treffliche Muster zu lateinischen Stylübungen abgeben, die man
freilich jetzt, an manchen Orten, um unsere jungen Leuten ja nicht
zu viele Mühe zu machen, zu beschränken sucht, zum offenbaren
Nachtheil des Unterrichts in den classiscben Sprachen des Alter-
thums. Wir verweisen, was den Inhalt und Charakter dieser Pro-
ömien betrifft, in welchen das propädeutische Element so sehr her-
vortritt, auf die Würdigung derselben m dem Vorbericht des Her-
ausgebers S. V—X, woraus zugleich ersichtlich wird, mit welcher
philologischen Akribie der Abdruck dieser Proömien erfolgt ist,
(was indessen eben so gut auch von den übrigen Bestandtheilen
dieses Bandes gilt), so dass sogar unter dem Text, da Wolf wie-
derholt Alles, was er niedergeschrieben, einer eingehenden Durch-
sicht, die zu mancher Aenderung führte, unterwarf, die Varianten,
welche daraus hervorgegangen sind, bemerkt werden. So sind auch
bei allen grössere Aufsätzen, die hier im Druck wiederholt werden,
die Seitenzahlen des früheren Druckes am Rande beigesetzt.
Auf die Prooemia folgen in dritter Reihe Praefationes et
Epistolae aus den Jahren 1782 bis 1812 (S. 131—424), eröffnet
mit der Vorrede zu Platon’s Gastmahl, welche zwar deutsch ge-
schrieben ist, aber von den übrigen Vorreden der Art, welche sämmt-
lich lateinisch geschrieben sind, füglich nicht getrennt werden
konnte, zumal da sie der Zeit nach (vom Jahre 1782) auch die
erste Stelle einzunehmen hat. Es bedarf auch hier, wie bei den